Wellmann Imre szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1971-1972 (Budapest, 1973)

Simonffy, Emil: Einige Fragen der Bauernwirtschaft von Göcsej, einer in der Entwicklung zurückgebliebenen Landschaft im Zeitalter des Kapitalismus

auch dadurch bewiesen, daß ein Großteil der Lentier Domäne Waldgebiet ist; im Laufe der urbarialen Grundentlastungen ist ein beachtlicher Teil der vom Gutsherr übernommenen Ackerfelder wieder aufgeforstet worden. Der Zwerg­und Kleinbauer war bestrebt, jedes Stück Boden zu bestellen, so konnte er darauf keine rationelle Wirtschaft führen. Zu größeren Meliorationen aber hatte er keine Möglichkeiten. Die Quellen unterstreichen die Bedeutung der Tierhaltung in der Wirt­schaft der Gegend in feudaler Zeit. Diese Tierhaltung wurde aber durch die im Laufe der urbarialen Grundentlastung durchgeführte Absonderung (Segre­gation bzw. später durch die Aufteilung der gemeinsamen Weideflächen und der bis dahin vor allem als Weide benützten Wälder bereits um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts beträchtlich eingeengt. Dies zeigt sich am be­sten daran, daß in den vom Kleinadel bewohnten Dörfern, wo die Möglichkeit des gemeinsamen Weidens bereits früher aufgehört hatte, im Jahre 1870 noch 14,1 Großvieheinheit, in Göcsej hingegen 16,2 bzw. im ganzen Komitat 22.8 Großvieheinheit auf 100 Katastraljoch (57.5 Hektar) Fruchtboden entfielen. u Infolge der urbarialen Grundentlastungen und des modernen Waldbaus wur­den die Weideflächen enger, und dies konnte auch durch den Futterpflan­zenanbau der Wiesen und Ackerfelder nicht aufgeholt werden. Infolgedessen konnte sich auch auf dem Gebiet der Tierzucht keine beachtliche Entwicklung entfalten. Auch die Rolle des Waldes hat sich in der Bauernwirtschaft verän­dert. Der im Eigentum der Kleinbauern befindliche Wald erfüllte auch weiterhin eine wichtige Rolle in der Autarkiewirtschaft, er bedeutete eine Ware, die von Zeit zu Zeit Geld einzubringen vermochte, über einen systemati­schen Waldbau kann aber nicht gesprochen werden. In den Weingärten im Westteil des Komitats Zala verursachte die Phylloxera große Verheerungen. Die Ersetzung der Weinstöcke erfolgte überwiegend durch direkt fruchtbrin­gende Sorten, die Verwertungsmöglichkeiten haben sich also weiter ver­schlechtert. Einerseits wurden also einige für die Autarkie wichtige Wirtschaftszweige zurückgedrängt, andererseits verfügte der auf schlechtem Boden wirtschaf­tende Zwerg- und Kleinbauer kaum über Produktenüberschüsse, die auf den Markt hätten gebracht werden können. Und die Herausbildung von intensiven Wirtschaftszweigen (Kulturen) wurde durch den Mangel an nahehegenden Märkten und infolge der Annäherungsschwierigkeiten der weiterliegenden Märkte behindert. Die unvorteilhafte Lage der vom ehemaligen Kleinadel be­wohnten Dörfer kann auch innerhalb der Landschaftseinheit beobachtet werden. Hier möchten wir auf das Ergebnis der bereits erwähnten archäologischen For­schung verweisen, 15 wonach die Ansiedlung der vom Kleinadel bewohnten ,.szegek" im Mittelalter erfolgte, nach der der benachbarten Bauerndörfer. Früher waren sie offenbar wegen ihrer schlechteren Bodenqualität leer ge­lassen worden. Auch die Bewahrung des Kleinadelsstatuts wurde teilweise durch die schlechtere Qualität ihrer Böden ermöglicht. Bereits aus den bisherigen Untersuchungen kann also die Folgerung ge­zogen werden, daß die Unterschiede, die in der Entwicklung der Landschafts­w Ausgerechnet aufgrund von: Zala megye 1870. évi népszámlálásának eredménye (Ergebnis der Volkszählung im Jahre 1870 des Komitats Zala), ohne Ort und Jahr. 15R. MÜLLER, op. cit.

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