Wellmann Imre szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1971-1972 (Budapest, 1973)

Simonffy, Emil: Einige Fragen der Bauernwirtschaft von Göcsej, einer in der Entwicklung zurückgebliebenen Landschaft im Zeitalter des Kapitalismus

Rückstand über Naturgegebenheiten und äußere Faktoren hinaus auch die innere historische Entwicklung und Differenziertheit der Landschaft einen Anteil haben. Mit der Untersuchung dieses Gebiets befaßten sich vor allem die Ethno­graphen — so unlängst L. TAKÁCS. 2 Im Laufe der Erschließung der traditionel­len Bauernwirtschaft von Göcsej konnte das Fortleben gewisser herkömmlicher Formen, ein sehr langsames Zurücktreten des autarkischen Charakters aus­gewiesen werden. Es läßt sich auch feststellen (und darauf wurde bereits der erste ethnographische Beschreiber von Göcsej, F. PLÄNDER aufmerksam 3 ), daß das Gebiet nicht als homogene Landschaft anzusehen ist, seine innere Differenziertheit geht tief ins feudale Zeitalter zurück. Jüngst hat R. MÜLLER in seiner archäologischen Topographie' 1 die mittelalterliche Siedlungsgeschichte des zentralen, von Kleinadeligen bewohnten Teils von Göcsej, der Gegend der sogenannten „szegek" 5 untersucht. Sein Aufsatz hat beachtliche und nachdenklich stimmende neue Ergebnisse erbracht. Im Laufe der Forschungsarbeiten zum Band des Ortsgeschichtlichen Lexikons über das Komitat Zala 6 ist es zur Erschließung eines sehr bedeutenden Quellenmaterials aus dem 16. bis 18. Jahrhundert gekommen. Auch dies ist aber lückenhaft in bezug auf die Geschichte der im Selbstbetrieb befindlichen Wirtschaften der Klein- und Mitteladeligen. Und was das 19. und 20. Jahrhundert betrifft, so wurden sie im Laufe der Vorarbeiten des Ortsgeschichtlichen Lexikons in mancher Be­ziehung vernachlässigt. Es ist aber zum Verstehen einiger Fragen vom Zeitalter des Feudalismus notwendig, daß man einige Quellengruppen aus des Feudalis­mus notwendig, daß man einige Quellengruppen aus dem 19—20. Jahrhundert gründlich untersuche und die Ortstypen bestimme. Landschaft und ihrer Ein­schaltung in die größere Region ungeklärt gebheben. Eben deshalb haben wir es für wichtig erachtet, vor allem die Grund­besitzstruktur der Dörfer dieser Landschaft, die Verteilung ihrer Flur nach Anbauzweigen einer genaueren Prüfung zu unterziehen und festzustellen, in welchem Maße die Bauernschaft mit Boden versehen war. Aus dem Zeitalter des Feudalismus stehen keine solche Quellen zur Verfügung, aus denen man sowohl die Grundbesitzstruktur des Adels, wie auch die der Fronbauern in allen Dörfern rekonstruieren könnte. Die Akten der Prozesse der urbarialen Grundentlastungen und Flurbereinigungen nach der Bauernbefreiung bieten 2 Die bedeutenderen Werke: F. PLÄNDER. Göcseinek esmérete (Kenntnis von Göcsej). In: Tudományos Gyűjtemény 1838. Bd. VI. 3—34; neue Ausgabe in: F. PLÄNDER. Göcsejről. Zalaegerszeg, 1970. — F. GÖNCZI, op. cit. L. TAKÁCS. Az írtásos gazdálkodás néhány jellegzetessége a göcseji szegekben (Einige Charakterzüge der Rodungswirtschaft in den Göcsejer Weilern). Ethnographia LXXV: 1964. 439— 522. — S. PAIS. A becsvölgyi gazdálkodás (Das Wirtschaften von Becsvölgye). Nép­rajzi Közlemények IX: 1965, H. 2. 3F. PLÁNDER. Göcsejről, op. cit. 20—21. ^Régészeti terepbejárások a göcseji „szegek" vidékén és településtörténeti tanul­ságaik (Archäologische Feldforschungen in der Göcsejer „Szegek"-Gegend und ihre siedlungsgeschichtlichen Lehren.) Zalaegerszeg 1971. 5 Die Siedlung genannt „szeg" oder „szer" (im Plural: „szegek", „szerek") ist eine Siedlungsform ähnlich dem deutschen Weiler oder dem französichen hameau, eine nur einige kleine Bauernwirtschaften umfassende Kleinsiedlung. 6 In der Reihe „Magyarország helytörténeti lexikona" („Ungarns ortsgeschicht­liches Lexikon") ist bisher nur B. ILA — J. KOVACSICS. Veszprém megye helytör­téneti lexikona (Ortsgeschichtliches Lexikon des Komitats Veszprém). Budapest 1964, erschienen.

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