Wellmann Imre szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1971-1972 (Budapest, 1973)
Vakarelski, Christo: Wurde in Bulgarien der Socha-Pflug verwendet?
Zu diesen drei Gründen sind folgende kritische Bemerkungen anzuführen: Zum ersten: Das weitgehend unsichere prähistorische Material 5 wurde von den bulgarischen Prähistorikern als Hacke richtig bestimmt. Es besteht kein Grund dafür, diese Funde als Teile eines Pfluggeräts zu betrachten. Sogar die aus Horn gefertigten Geräte aus Grusien, mát denen der Verfasser die bulgarischen Prähistoriker widerlegen will, bieten keine stichhaltige Begründung, da sie in der Schrifttumsquelle als Spitzhacke' 1 und nicht als Haken noch als Hand-Sochà bezeichnet werden. Der Verfasser hat sich durch die Verwandtschaft der beiden deutschen Ausdrücke verleiten lassen, da er den Unterschied zwischen der Schreibweise von Hacke und Hakan übersehen hat. Zum zweiten: Der Verfasser hält alle durch archäologische Grabungen gefundene Eisenschare mit längeren oder kürzeren Griffen für Teile von sohlenlosen Pflügen. Eine derartige formalistische und summarische Behandlung steht im Widerspruch zu den etnographischen Angaben und der bis auf den heutigen Tag gültigen — wenn auch in anderen Mittelmeerländern und entfernteren Gebieten bestehenden — traditionellen Praxis. Diese Geräte zeigen, daß der Pflug im Laufe seiner Entwicklung zahlreiche Stufen der sohlenlosen und der Sohlenform Im Hinblick auf die Konstruktion und zahlreiche Veränderungen der Abmessungen (Länge und Breite) und der Formen der Pflugschar durchschritten hat. Es genügt in diesem Fall, die Angaben aus den Untersuchungen über den Ursprung und die Verbreitung der Pfluggeräte (z.B. von R. BRAUNGART 7 , P. LESER 8 und A.G. HAUDRICOURT und M.J.-B. DELAMAHRE 9 ) anzuführen, um sich davon zu überzeugen, daß die schmalen oder nur zugespitzten Pflugschare, unabhängig von deren Befestigungsart, (d.h. die Formen, die in der französischen Literatur mit „reille" und „soc" bezeichnet werden) regelrechte Teile von Sohlenpflugkonstruktionen der verschiedensten Typen sind. In Verbindung damit gehe ich auf die letzte Arbeit ein, auf die sich der Vertreter der Theorie von der Existenz des Sochà-Pfluges in den bulgarischen Gebieten ständig beruft: in Frankreich kommen viele Sohlenpflüge — Arle ohne Sterz (französisch: „araire chambige") — mit Pflugschar in der Form eines gewöhnlichen zugespitzten Stocks vor (Abb. 3) m ; die Pflugschar des bekannten, in Deutschland gefundenen kleinen (Votiv-) Bronzepflugs desselben Typs ist schmal und spitz wie eine Speerspitze, hat einen verhältnismäßig kurzen Griff, der am Ende mit einem Haken versehen ist ^Dies ist die Meinung auch von HAUDRICOURT, A. G. — JEAN-BRUNHES DELAMARRE, M. L'homme et la charrue à travers le monde. Paris 1955. 105—106. (photo 11) : „Les pierres taillées de diverses provenances, présentées comme 'socs préhistoriques' sont, pour la plupart, des documents peu convaincants." ... „L'hypothèse d'une utilisation généralisée d'araires à socs de pierres laisse sceptique." ... „Les socs archéologiques, lorsqu'ils sont trouvés isolément, ou simplement mentionnés, ne nous renseignent pas sur le type d'instrument sur lequel ils s'étaient fixés. Les reilles appartiennent en général à des araires chambige, mais un araire dental ancien en était peut-être aussi muni." ,; CITAJA. G. Hackbau im Westlichen Georgien (Kolchis). Agrarethnographie (Berlin) 1957. 90. "BRAUNGART, R. Die Urheimat der Landwirtschaft aller indogermanischen Völker, an der Geschichte der Kulturpflanzen und Ackerbaugeräte in Mittel- und Nordeüröpa nachgewiesen. Heidelberg 1912. •"LESER, P. Entstehung und Verbreitung des Pfluges. Münster i. W. 1931. '•HAUDRICOURT, A. G. — J.-B. DELAMARRE, M. op. cit. lOibidem, 47—48. fig. 31.