Wellmann Imre szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1971-1972 (Budapest, 1973)
Vávra, Miloslav: Die Bedeutung von Ferenc Schams für den Weinbau der Welt und besonders für die mährischen Weinbauern
garischen Weinbaugebiete bereist haben, vertieft. Am 10. Oktober besuchten sie die Budaer (Ofner) Weinberge, aber diesmal haben sie den „ganz vorzüglichen Weinbaukultivateur und Schriftsteller in diesem Fache" F. SCHAMS am Weinberg von Promontorium (Budafok) nicht angetroffen. Durch Vermittlung von VINZENZ PREYSS entwickelte sich dann eine ausgedehnte Korrespondenz zwischen SCHAMS und den Funktionären der Ackerbaugesellschaft ; darüber erfahren wir aus den Protokollen und Jahresberichten des Pomologisch-Önologischen Vereins, eventuell aus der Zeitschrift „Mittheilungen", in welchen SCHAMS' eingehende Informationen in Form von Lesestücken publiziert wurden, und endlich aus seiner persönlichen Korrespondenz mit dem Olmützer (Olomoucer) Professor der Landwirtschaftswissenschaften Dr. JOHANN KARL NESTLER, der SCHAMS als „seinen brüderlichen Freund" bezeichnet hat. 6 SCHAMS hat nachweisbar zweimal Brno besucht und mährische Weinberge bereist. Im Frühling 1828 machte er im Garten des Altbrnoer Klosters den Schnitt der Weinrebe nach seiner Methode in gewöhnlichem Weinberg und unternahm bei dieser Gelegenheit auch die Pfropfung des Weinstockes. Nach dem Auszug aus dem Jahresbericht für das Jahr 1827/28 „diese sowie der gemeine Weinschnitt w T urde von dem Vereine als hierlands zwar bekannt, doch wenig im Gebrauche; die Trilage und der dießfällige Rebschnitt aber als Raum ersparend und zweckdienlich befunden". Seine Schnittmethode wurde auch mit Hilfe einer Abbildung, welche bis heute aufbewahrt ist, wieter propagiert 7 (Abb. 1). Im Jahre 1829 bereiste er mährische Weinberge und über den Erfolg seiner Beobachtung schrieb er dem Gesellschafts-Direktor folgendes: „Ich habe bei meiner letzten Reise durch Mähren den dortigen Weinbau in nähere ßeurtheilung genommen und aus mehrseitigen Erkundigungen mich überzeugt, daß bei der dort üblichen Behandlung des Weinstockes nicht leicht ein vorzüglicher Wein erzeugt werden kann". Er hat einen langen Schnitt und den Anbau zu spät reifender Sorten festgestellt, welche für das mährische Klima ungeeignet waren. Er empfahl, nur vier Sorten anzubauen und versprach auch, diese auszusuchen und zuzusenden. 8 Im Jahre 1834 bereiste er von neuem die mährischen Weinberge, um Lage, Sorten, Bodenbearbeitungsart, Verfahren bei der Lese, Weinbereitung und Schulung der Weine kennen zu lernen und seine Anschauung über den Stand des Weinbaus in Mähren auszugestalten. Darüber diskutierte er mit dem dermaligen Vorsitzenden des Pomologisch-Önologischen Vereins Abt FRANZ CYRILL NAPP. Sein Begleiter bei dieser Studienreise war der Stiftprokurator AUGUSTIN KELLER." Die Ergebnisse der Studienreise wurden im Buch ''DIEBL, F. Tagebuch einer auf Landwirtschaft und Weinbau im Herbste 1826 durch einen Theil Ungarns von Seiten der Herren v. Harkenfeld und Diebl unternommenen Reise. Mittheilungen 1827. 145—151; 169—175; 177—183; 185—190; 193— 197; 201—204. 7 SCHAMS, F. Vorschlag zu einer angemessenen Trilagirung und diesfälligen Schnittes der Reben (nebst einer Zeichnung). Mittheilungen 1828. 84—85. — SCHAMS, F. Aufruf an sämtliche Weinbergbesitzer in Ungarn. Mittheilungen 1828. 137—139. «SCHAMS, F. Bemerkung hinsichtlich der Verbesserung des mährischen Weinbaues. Mittheilungen 1838. 87—88. -Summarische Übersicht über die Verhandlungen des ... wirkenden Ausschusses zur Beförderung des Obst- und Weinbaues ... Mittheilungen 1839. 377—379.