Wellmann Imre szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1971-1972 (Budapest, 1973)
Henning, Friedrich-Wilhelm: Die Entwicklung der Produktivität in den bäuerlichen Betrieben während der letzen Phase der feudalistischen (traditionellen) Landwirtschaft
hűn neben der Entwicklung auf den von Gutswirtschaften genutzten Flächen auch kasuistisch einige Bauernhöfe und -dörfer in ihre Betrachtungen ein. 3 Die Ursache für diese Lücke in der agrargeschichtlichen Forschung ist vor allem in der schlechten Quellenlage zu sehen, das heißt, daß nur wenige repräsentative Angaben in den Akten des 18. und 19. Jahrhunderts verzeichnet sind und daß auch aus diesen Angaben der Anteil der Bauern an der Produktivitätssteigerung häufig nicht zu isolieren ist. Hier soll der Versuch unternommen werden, die möglichen und tatsächlichen Ansatzpunkte zur Steigerung der Produktivität zu systematisieren und darüber hinaus den Anteil der Bauern an dieser Entwicklung zu umreißen. Es handelt sich dabei um die Ergebnisse umfangreicher Studien. Wegen des schmalen zur Verfügung stehenden Raumes kann nur eniges über die Methodik und die vorläufigen Ergebnisse gesagt werden. 2. Die Entwicklung der Produktivität in den Bauernhöfen a) Erscheinungen und Ursachen der Produktivitätsentwicklung (Systematisierung) 11. Das Erscheinungsbild Das Erscheinungsbild der Entwicklung von Produktion und Produktivität in den Bauernhöfen ist zunächst geprägt durch eine Zunahme der Produktion insgesamt und durch eine Zunahme des output je Arbeitseinheit, je Flächeneinheit und je Kapitaleinheit. Insgesamt sind damit alle Merkmale einer Produktivitätsentwicklung — im Sinne einer Zunahme der Produktivität — gegeben. Quantifizieren läßt sich zunächst aber nur der zunehmende output je Arbeitseinheit und je Flächeneinheit, und auch dieser nur für die gesamte Landwirtschaft. Unterscheidet man entsprechend der tatsächlichen Entwicklung eine Anlaufperiode, die etwa von 1700 bis 1800 geht und die in erster Linie noch gekennzeichnet ist durch eine noch nicht die gesamte Landwirtschaft voll erfassende Zunahme der Produktion, und eine Periode, die vom Anfang des 19. Jahrhunderts bis etwa an die Wende zum letzten Drittel des 19. Jahrhunderts dauerte, dann erhält man hinsichtlich der Steigerungsrate die aus Tab. 1 deutlich werdende Übersicht. Der output je Arbeitskraft in der ersten Zeile von Tab. 1 deutet darauf hin, daß in der Zeit nach 1800 die Produktionssteigerung besonders stark gewesen ist, sofern nicht ein Rückgang der Zahl der Arbeitskräfte in der Landwirtschaft zu verzeichnen gewesen wäre. Da sich die Zahl der in der Landwirtschaft Beschäftigten aber sogar erhöhte, ist, wie Zeile 2 der Tab. 1 ausweist, der Ausstoß je Arbeitsstunde in der ersten Phase stärker angestiegen als in der zweiten Phase. Aus dieser Gegenüberstellung wird deutlich, daß der Fortschritt in der Landwirtschaft insgesamt unter Berücksichtigung allein des Produktionsfaktors Arbeit in der Zeit vor 1800 stärker gewesen sein muß als in der Zeit danach. Der Vergleich der letzten beiden Zeilen aus 3 BERTHOLD, R. Die Entwicklungstendenzen des Ackerbaues in spätfeudaler Zeit unter besonderer Berücksichtigung des Anteils der Bauern am landwirtschaftlichen Fortschritt. Phil. Habil. — Schrift. Berlin 1963 (Masch.-Schrift). — MÜLLER, H.-H. Märkische Landwirtschaft vor den Agrarreformen von 1807. Potsdam 1967.