Wellmann Imre szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1971-1972 (Budapest, 1973)
Gergelyi, Otmar: Entstehung, Organisation und Tätigkeit der landwirtschaftlichen Vereine auf dem Gebiet der Slowakei bis 1914
Sprache herausgaben: der Zipser landwirtschaftliche Verein in Lőcse, der Nyitrataler in Nedanóc (Nedanovce) und der Trencséner Forst- und landwirtschaftliche Verein. Außer sozialen Problemen dürfen wir auch Zentralisationsbestrebungen nicht unbeachtet lassen, die so manchen regionalen Fachverein, dessen Sitz man nach Budapest verlegte, zugrunde richteten. Neben den besprochenen Komitatsvereinen, deren jeder mehrere Sektionen hatte, gab es in Oberungarn eine Menge kleiner Landwirtschaftsvereine in Städten und Dörfern. Rund 70 solcher Vereine und Kasinos wirkten sehr intensiv im Zipser Komitat. Die Zahl ihrer Mitglieder beschränkte sich gewöhnlich auf 20 bis 50. Musterhafte Resultate erzielten die Vereine in Szepesbéla (Spisská Belá), Nagyszalók (Vel'ky Slavkov), Késmárk (Kezmarok), Szepesváralja (Spisské Podhradie), Szepesolaszi (Spisské Vlachy) usw., und viele Vereinsfunktionäre stellten sich ein „monumentum aere perennius ..." Eine Reorganisation der Vereine veranlaßten die Beschlüsse des II. Kongresses der ungarischen Landwirte im Jahre 1879, und der im Jahre 1881 abgehaltene Kongreß der ungarischen Landwirtschaftsvereine. Tiefer griff ins Leben der Vereine das Gesetz XII von 1894 ein. Man beschloß, einen Bund landwirtschaftlicher Vereine zu schaffen, der am 13. 12. 1896 zustande kam. Alle Vereine sahen hilflos zu, wie das obenerwähnte Gesetz ihre früheren Rechtskräfte fast gänzlich abschaffte, außer dem einzigen, dem Nyitrataler Landwirtschaftsverein, der seine Tätigkeit in der Funktion einer Landwirtschafts-Kommission des Stuhlrichteramts noch einige Jahre fortsetzte. Leider wurde dieser hervorragende Verein zur Fusion mit dem Nyitraer Komitatsverein gezwungen und stellte seine Tätigkeit nach 1903 ein. Im Jahre 1902 kam es zur Konföderation der Zipser Landwirtschaftsvereine, der 16 Vereine und Kasinos beitraten. Seither wuchs der Zwang der Regierung von Tag zu Tag zur Organisation von Bauernkreisen oder -Clubs, in denen man die einzige Hoffnung zur Rettung des Bauernstandes sah. Zur Errichtung von Kreisen oder Clubs mobilisierte die Regierung alle Pfarrer. Notare und Lehrer, dennoch erzielte sie größere Resultate erst um 1910. Um zusammenfassen und vergleichen zu können, stellen wir fest, daß der erste Landwirtschaftsverein in Dublin in Irland im Jahre 1736 entstand. Ihm folgte im Jahre 1747 der Züricher Landwirtschaftsverein usw. Der Schottische landwirtschaftliche Verein sah zum Beispiel im Jahre 1851 sein Programm in Verknüpfung von Theorie und Praxis in allen Zweigen der Landwirtschaft, in gut organisierten Ausstellungen, in Errichtung einer Veterinärhochschule, in Vorträgen, in der Herausgabe von Fachzeitschriften, in der Gründung eines Landwirtschaftsmuseums, eines agrochemischen Laboratoriums . . . Wenn wir alle landwirtschaftlichen Vereine, die auf dem Gebiet der Slowakei bis zum ersten Weltkrieg je entstanden und kürzer oder länger existierten, zusammenrechnen, bekommen wir eine Zahl von ca. 360 Vereinen, Kasinos, Clubs und Gesellschaften. Zum Vergleich können wir noch hinzufügen, daß in Preußen z. B. im Jahre 1855 418 größere Landwirtschaftsvereine mit einem Jahreseinkommen von 75 200 Talern, im Jahre 1865 schon 519 Vereine mit 64 330 Mitgliedern und einem Kapital von 187 627 Talern bestanden. In Frankreich arbeiteten im Jahre 1862 141 große und 569 kleinere landwirtschaftliche Vereine. Anfang 1870 gab es in ganz Ungarn 42 Landwirtschaftsvereine und ihre Zahl verringerte sich im nächsten Jahr auf bloß 34! Hingegen zählte man