Wellmann Imre szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1971-1972 (Budapest, 1973)

Gergelyi, Otmar: Entstehung, Organisation und Tätigkeit der landwirtschaftlichen Vereine auf dem Gebiet der Slowakei bis 1914

dem Zempléner Verein unabhängig und dann selbständig, und der Verein in Esztergom begann mit seiner Tätigkeit (Esztergomvidéki gazdasági egyesület). Im Jahre 1860 entstehen mehrere Jagdvereine, 1863 der Pomologische Verein in Lőcse (Levoca), 1864 der Pomologische Verein in Igló, in Varannó (Vranov) wird ein Gärtnerverein für das Tapoly (Topl'a)-Tal gegründet, Vereine für Wein­kultur in Modor (Modra) usw. 1869 entsteht der Komitatsverein in Komárom, 1871 der Trencséner (Trenciner) Forst- und landwirtschaftliche Verein, spä­ter mit den Filialvereinen in Iiiava (Hava), Kisuca-Űjhely (Kysucké Nové Mesto), Puchó (Púchov), Vágbeszterce (Povazská Bystrica), Zsolna (Zilina), Bán (Bá­novce) und Pruszka (Pruské), 1878 der Zólyomer (Zvolener) Komitatsverein in Besztercebánya, 1879 wurde der Komitatsverein in Ungvár erneuert. Im Jahre 1880 erließ das Ministerium einen Aufruf an die Komitate Abaüj-Torna (Aba­nov-Turna), Árva (Orava), Liptó (Liptov), Túróc (Turiec) usw. um eine mög­lichst baldige Gründung ihrer Vereine. Noch im selben Jahr entstand der Gömör-Kishonter (Gemer-Malohonter) Verein in Rimaszombat (Rimavská So­bota). 1881 der Nógráder Verein in Balassagyarmat, 1882 der Honter Verein in Ipolyság (Sahy). Wir dürfen bestimmte wichtige Umstände nicht unerwähnt lassen, die eine weitreichende Bedeutung für die Existenz der Komitatsvereine hatten. Diese Vereine waren nämlich die einzigen Organisationen, in denen ein Ver­einsleben überhaupt möglich war. Darum traten diesen Landwirtschaftsver­einen auch solche Bürger bei, denen der Verein nur zur Bemäntelung ihrer politischen und gesellschaftlichen Bestrebungen dienen sollte. Die Obrigkeit schlief auch nicht, und so geschah es, daß in vielen Fällen nicht nur die Ver­sammlungen, sondern auch ganze Vereine brutal aufgelöst wurden. Unter sol­chen Umständen gingen gleich zu Anfang ihrer vielversprechenden Tätigkeit der Verein des Komitates Abaüj-Torna mit dem Sitz in Kassa (Kosice), samt dem gut prosperierenden Komissionsgeschäft, zugrunde, die Vereine in Árva und Trencsén, der Zipser, Sároser, Zempléner und weitere Vereine litten un­ter Schikanen. Hausdurchsuchungen, Beschlagnahmung von Vereinsschrif­ten . . . Selbstverständlich schlief das Vereinsleben sofort ein, sobald der Druck und die Verfolgung von Seiten der Obrigkeit nachließ. In vielen Fällen blieben die Vereine ohne Mittel, denn niemand dachte daran, Mitgliedsbeiträge zu leisten, und viele Vereine mußten ziemlich große Beiträge nach Jahrzehnten samt Zinsen besonders von den Gründungsmitgliedern eintreiben. Weitere Hindernisse in der Tätigkeit der Vereine sehen wir in der Nationali­tätsfrage. Wir meinen da den spontan aufgetauchten Haß gegen die nach 1849 eingesetzten österreichischen Beamten, die zwar als Vereinsmitglieder tüchtige Arbeit leisteten und viele Vereine am Leben erhielten, die man aber später als kompromittiert und diskreditiert ansah. Ein noch größeres Hindernis in der Tätigkeit der Vereine bedeutete die Tatsache, daß wegen der ungarischen Amtssprache die Mehrzahl der slowa­kischen Landwirte den Vereinen fernblieb. Seit 1861 forderte der Kultur­verein der Slowaken in Ungarn — die Matica Slovenská — einen slowakischen landwirtschaftlichen Verein für Oberungarn und beauftragte DANIEL LICHARD mit der Redaktion der Statuten. Leider wurde den Slowaken kein Verein bewilligt, und unter den oberungarischen Vereinen gab es nur 2—3 solche, die ihre Vereinsnachrichten und Fachvorträge auch in slowakischer

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