Wellmann Imre szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1971-1972 (Budapest, 1973)

Vörös, Károly: Eine spätfeudale Steuerliste als Quelle zu regionalen Forschungen

EINE SPÄTFEUDALE STEUERLISTE ALS QUELLE ZU REGIONALEN FORSCHUNGEN KÁROLY VÖRÖS (Budapest, Hungary) Mein kurzes Referat will lediglich als Einleitung zum folgenden von ÉVA VERESS dienen: vorführend die Landschaft, die sie untersucht hat und be­schreibend diese sehr ins Einzelne gehende, vielseitige Quelle, deren Angaben eine so detaillierte Untersuchung ermöglichten. Es versucht gleichzeitig alle die wichtigeren Ergebnisse zusammenzufassen, zu denen ich bei der Bearbei­tung dieser Quelle im Jahre 1960 gelangte. Jene sind es, die für die tiefschür­fenden, komplexeren Untersuchungen von É. VERESS den Ausgangspunkt gebildet haben. In dieser Quelle, das heißt in der Konskription des Komitates (Bezirks) Vas vom Jahre 1744 sind uns — die Bevölkerungs- und Wirtschaftssituation be­treffend — detaillierte Angaben erhalten geblieben und zwar über 364 Ortschaf­ten, die in dem nördlich vom Fluß Raab liegenden Teil des Komitates existier­ten und deren Einwohnerzahl insgesamt etwa 90 000 Kopf, mehr als die Hälfte der damals etwa auf 153 000 Kopf zu berechnenden Einwohnerzahl des ganzen Komitates bildete. Der Westrand dieses Gebietes, der bereits damals zum größeren Teil eine Bevölkerung deutscher Abstammung besaß, gehört seit 1920 zu Österreich. Geographisch betrachtet, ist dieses Gebiet im Westen eine lehmig-steinige Hügellandschaft mit einem einzigen über 800 Meter hohen Gipfel des Irottkő („Geschriebener Stein"), an einigen anderen Stellen mit auch heute namhaften Weinbergen. Der Ostteil dagegen ist sanftes Hügelland, das in eine fruchtbare, mit Wäldern durchsetzte Ebene übergeht. Dementsprechend sind hier die na­türlichen Vorbedingungen der Landwirtschaft äußerst wechselvoll. Betrachtet man das historische Schicksal dieses Gebietes, so erscheint als bezeichnendste Eigenheit das Freibleiben von der türkischen Herrschaft, die im 16—17. Jahrhundert sich, auf einem großen Teil des historischen Ungarns lastend, ausbreitete. Dieser Teil des Komitates Vas blieb ständig unter Herr­schaft der Habsburger in ihrer Eigenschaft als Könige von Ungarn. So erlitt hier auch die Kontinuität der Produktion keine Unterbrechung, obwohl die Grenze des türkisch besetzten Gebietes nahe war und die beiden großen Eroberungszüge gegen Wien — 1532 und 1664 — gerade hier bei Kőszeg (Güns) und dann bei Szentgotthárd (Sankt Gotthard) aufgefangen wurden. Einzelne Teile am Westrand dieses Gebietes standen im 16—17. Jahrhundert auch vorübergehend unter österreichischer Verwaltung.

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