Balassa Iván szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1969-1970 (Budapest, 1970)
Méri István: Árpád-kori falusi gabonaőrlő és kenyérsütő berendezések
EINRICHTUNGEN ZUM GETREIDEMAHLEN UND BROTBACKEN AUS DEM X - XIII. JH. IN UNGARN (REKONSTRUKTIONSVERSUCHE ZUR ANFERTIGUNG VON AUSSTELLUNGSMACKETTEN) ISTVÁN MÉRI Über die Gebäude, Einrichtungen und Geräte für das Getreidemahlen, Brotbacken usw. im ungarischen Tiefland wurden vom Verfasser Rekonstruktionsskizzen und Konstruktionszeichnungen verfertigt, um mit deren Benützung für die Ausstellung des Ungarischen Landwirtschaftlichen Museums Geschichte des Brotes Mackette konstruieren zu können. Das Ablagern, Sengen, Schälen, Stampfen, Mahlen, Backen und Kochen wurden vom Verfasser in solchen Bauten (Erdhäusern, Häuser unter der Erdoberfläche), bzw. in solcher Umgebung und mit solchen Geräten und Werkzeugen ausgestattet dargestellt, wie in jener Zeit von den Dorfbewohnern bekannt und gebraucht waren. Ihr Zusammendrängen (zusammen mit ihrer Umgebung) in eine kleinere Siedlungseinheit, wurde durch die Bestrebung auf Sehenswürdigkeit, Mannigfaltigkeit und Vielseitigkeit, als eine der Anforderungen der Ausstellung, verursacht. Die Gemeinverständlichkeit wurde vom Verfasser auch dadurch gefördert, daß bei den Rekonstruktionen (möglicherweise innerhalb der Grenzen der Authentizität) die einfachen, wenn auch nicht die primitivsten Lösungen gewählt wurden. Beim Entwurf wurden Beobachtungen und Fundergebnisse der ausländischen Ausgrabungen, mittelalterliche Darstellungen und ethnographische Parallelen, sowie Erfahrungen der ungarischen Ausgrabungen und ungarische Eigenart mit in Betracht gezogen. Die Zusammenstellung und Einrichtung der Siedlungseinheit wurden teils von Gesichtspunkten der Orientierung (in Zusammenhang mit Windrichtung und Rauchabzug), teils von anderen praktischen Gesichtspunkten bestimmt, z.B. die Absicht, die mnliegenden Arbeitsstellen vom zentral angelegten Haus aus leicht erreichbar und beobachtbar zu machen (Tafel I. A - B). Die Handmühle samt Getreidegrube befindet sich in einer rekonstruierten Rohrhütte. Die auf feineres und gröberes Mahlprodukt einstellbare Mühlkonstruktion ist, samt der Befestigungsart ihres Treibarmes, auch vergrößert zu sehen (Tafel I, T.; Tafel II. A — B). In dem aus Ausgrabungen authentisch bekannten Erdhaus (Dach rekonstruiert!) sind die Geräte des Fladenbratens und des Breikochens: die auf den offenen Herd gelegte Backglocke und der in den Mund des Lehmofens gestellte Topf zu finden (Tafel I, H. ; Tafel III). Oberhalb des offenen, in die Erde gehauenen, bekannten großen Backofens (der gelegentlich auch zum Trocknen, Sengen und Darren diente) ist ein rekonstruiertes Dach, eine Art Schupfen, angebracht, um den notwendigen Windzug zu sichern (Tafel I, HI. ; Tafel HI, B). Der oberhalb des offenen Feuerherdes aufgehängte Tonkessel, bekannt aus Bodenfunden, ist hier ein Getreideröstegerät; seine Bestimmung war eine sicherere Ablösung der