Technikatörténeti szemle 25. (2001-02)

Forrásközlések - Vámos Éva Katalin: Justus von Liebig magyarországi levélkapcsolatai

Merészségemért sokszor elnézését kérve, maradok kiváló tiszteletem és aláza­tom biztosításával Méltóságos Báró Úr! az Ön legalázatosabb szolgája és tisztelője Prof. Wagner László Wagner László hatodik levele: Hochgeborner Herr Baron! Tiefverehrter Herr Präsident! Für Dero hochgeachtete Zeilen vom 26 Januar 1871 beeile ich mich vor allem anderen meinen tiefgefühlten Dank auszusprechen. Unendlich glücklich schätze ich mich in dem Bewusstsein, dass Sie, Hochgeborner Herr Präsident und Freiherr, meine kleinen Arbeiten, auch nur einer Beachtung würdigen. Dürfte es mir gelin­gen, Ihren schönen und nützlichen Doktrinen, hier im Lande allgemeine Verbrei­tung und Erkenntnis zu werben, würde ich für meine Mühe gewiss den reich­lichsten Lohn finden. Dies ist mein eifrigstes Streben, seit mehreren Jahren, und schmeichle ich mir, aus allen meinen bisherigen Hörern "Liebigianer aus Leib u. Seele" gemacht zu haben. Ungarn ist ein Landwirtschaft treibendes Land par excellence, wo jedoch eben die Landwirtschaft noch wenig Fortschritte gemacht hat. Der ungarische Landwirt macht möglichst wenig Studien, und beschäftigt sich auch in seinen reiferen Jahren mehr mit Politik, als mit "Landwirtschaft als Wissenschaft". Dies der Grund, dass trotz der günstigsten Bodenverhältnisse, die Grundrente bei uns unglaublich klein ist. Die Lehre des Bodenersatzes kann hier keine fruchtbringenden Wurzeln trei­ben. Es ist unbegreiflich, dass selbst einige Hörer landw. Akademien, in der Praxis alle jene schönen Lehren die Sie zu hören Gelegenheit hatten, beseitigen und ig­norieren. Wie häufig habe ich Gelegenheit während meiner Excursionen, mich hier­von zu überzeugen. Ich denke, dass es Euer Hochgeboren höchst interessant sein dürfte, unsere landw. Verhältnisse and Ort und Stelle zu beobachten und zu besichtigen. Voriges Jahr schmeichelten wir uns, dass uns die Ehre zu Teil wird Euer Hochgeboren in unserer Mitte begrüssen zu können, doch war alle Hoffnung eitel, das verhängnis­volle Schicksal vereitelte dies. Erlauben Sie uns nun Herr Baron zu hoffen, dass uns dieses Glück heuer zu Teil wird. Allerdings ist einer Ihrer aufrichtigsten Freun­de u. Anhänger, unser Präsident der Akademie der Wissenschaften u. Unterrichts­minister Freiherr Eötvös unlängst mit dem Tode abgegangen, und betrauern wir in ihm, einen gewiss unersetzbaren Verlust, doch sind noch immer hunderte und tau-

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