Technikatörténeti szemle 20. (1993)

KÖNYVISMERTETÉS - Szabadváry Ferenc: Mária Vida: Hellbäder in Ungarn in alten Zelten und heute

Mária Vida: Heilbäder in Ungarn in alten Zeiten und heute. Sem­melweis Kiadó, Budapest, 1993. 39 Seiten und weitere 97 meistens Farb­bilder (Aufnahmen von Károly Szelényi) Das Werk ist ein prächtig hergestelltes Album. Den Text verfaßte Mária Vida, Generaldirektorin des Semmelweis Medizinhistorischen Museums, Bib­liothek und Archivs. Sie ist eine langjährige Mitarbeiterin von József Antall gewesen und wurde seine Nachfolgerin im Direktorensitz, nachdem Antall zum ersten demokratischen Ministerpräsidenten Ungarns gewählt wurde. Antall, selbst Medizinhistoriker, hat noch den Text überprüft. Károly Szelényi ist ein Photokünstler von Rang in Ungarn. Die gute Übersetzung ins De­utsche verdankt man Frau L. Vigyázó-Vámos. Das Baden in Heilbädern gehört zu den ältesten Gepflogenheiten der Menschen. Es diente ver­schiedenen Zwecken, wie Körperkultur, Heilung oder auch dem Kult. Der Karpatenbecken, der ehemalig nur Ungarn bedeutete, ist sehr reich an Thermalquellen mit sehr alter Badetradition. Schon die Römer benützten hier die Heilwässer. Die Kreuzritter haben im Mittelalter orienta­lische Bräuche eingeführt. Während der türkischen Herrschaft wurden zahl­reiche türkische Bäder errichtet, von welchen manche bis heute in Gebrauch sind. Danach dienten die europäischen Gepflogenheiten als Maß ­stab bei der jeweiligen Errichtung von Hellbädern. Im Mittelalter wurden Bäder hauptsächlich von kirchlichen Orden betrieben. Über solche stammen unsere ältesten Informationen aus dem 12. Jahrhundert, und zwar aus dem Gebiet des heutigen Budapests und seiner Umgebung. Die städtischen öf­fentlichen Bäder vermehrten sich ebenfalls allmählich, um so mehr da schon König Béla IV. (1235-f 270) zu solchen zwecken den Städten Steuerfreiheit gewährte. Wir erhalten im Text auch Informationen über die jeweiligen Badegewohnheiten, über das Badepersonal, Badesitten usw. Über die Ge­schichte der wissenschaftlichen Klassifikation und Untersuchung der unga­rischen Heilbäder liest man im weiteren. Das älteste Buch darüber schrieb György Wernher, es wurde in Basel 1549 unter dem Titel „De admirandis Hungáriáé aquis" gedruckt. Ein großer Aufschwung der chemisch-analyti­schen und medizinischen Prüfung der Heilquellen erfolgte Im 18. Jahrhundert auf Initiative von Königin Maria Theresia. Das erste Buch in ungarischer Sprache verfaßte der Chefarzt von Siebenbürgen Ferenc Nyulas über die Hellquellen dieses Gebietes (Kolozsvár, 1800). Wir erfahren noch wie die Bitterwasserquellen im vorigen Jahrhundert in Ungarn entdeckt und kauf­männisch verwertet und exportiert wurden in jährlich Millionen Flaschen, wie die Tiefbrunnen und Artesibrunnen in erster Linie zur Wasserversorgung des Tieflandes gebohrt wurden, und wie die Gesetzgebung im Laufe der

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