Technikatörténeti szemle 18. (1990-1991)

TANULMÁNYOK - Hoffmann, Dieter: Georg von Hevesy und Johann Böhm. Die Beziehungen beider Gelehrter im Spiegel ihres Briefwechsels

v. Hevesy schrieb (9) — „nur wenig Geld hat, ich hoffe sehr, daß sie uns doch etwas . . . bewilligen werden. Es sind jetzt böse Zeiten, auch hier sind sie nicht gut, obzwar keine Woche vergeht dass Millionen von Dollar für Universitäts und ähnliche Zwecke gestiftet werden." Auch G. v. Hevesy vermochte von diesem „Doüarsegen" für seine Forschungen bzw. für das Freiburger Institut etwas abzuzweigen, denn während seines Amerikaaufent­halts trat er in erfolgreiche Verhandlungen mit der „RockefeUer Foundati­on" und konnte mit dieser einen ansehnlichen Unterstützungsbetrag für die heimatlichen Arbeiten vereinbaren (10). Letzterer konnte natürlich nicht verh­indern, daß angesichts der schlechten Wirtschaftslage an der Wende zu den dreißiger Jahren viele Studenten — wie J. Böhm nach Ithaca zu berichten Wußte — flu" Studium nicht weiterführen bzw. erst garnicht aufnehmen konn­ten, wozu G. v. Hevesy bemerkte: „Dass die gesamte Hörerzahl der Univ. abnimmt ist durchaus kein Unglück, sowohl vom Standpunkt der Gemein­samkeit, wie auch vom Standpunkt der Univ. aus betrachtet. Die beschränk­ten Mittel, die das badische Ministerium aufbringen kann sollten zur Hebung der Qualität der Univ. verwendet werden."(ll) In dieser Auffassung spie­gelt sich natürlich auch der ungarische Aristrokrat und Hevesys elitär-kon­servative Gesellschaftsauffassung wider. Über seine Ankunft in Amerika hatte G. v. Hevesy in einem Brief vom 1. Oktober 1930 berichtet: „Die Überfahrt war zum Teü unangenehm. New York wo wir 3 Tage verbracht haben ist außerordentlich interessant aber kein Aufenthalt auf die Dauer. Hier ist dagegen schön und friedlich, das Institut ist sicherlich eines der eindruckvollsten die es gibt. Fabelhaft administriert und mit unbeschränkten Mitteln betrieben. Ich habe sehr hübsche Räumlichkeit und das notwendige Hilfspersonal. In der allernächs­ten Zeit werden mich die Vorträge ziemlich stark in Anspruch nehmen." (12) Neben jenen Verpflichtungen, die er im Rahmen seiner Gastprofessur in Ithaca wahrzunehmen hatte, absolvierte er ein umfangreiches Vortrags­und Besuchsprogramm in den Vereinigten Staaten und Kanada: „Ich habe viel zu tun. Eine meiner Hauptbeschäftigung ist die Beantwortung von Ein­ladungen. Es gibt zahllose Universitäten und Anstalten in diesem Lande, die einen einladen und einen zumuten einige tausend km zu reisen, um ihnen einen Vortrag zu halten", schrieb er an J. Böhm (13). Während se­ines Amerikaaufenthalts, an den sich im Frühjahr 1931 noch eine Weltre­ise mit einem kurzen Besuch Japans(14) (u. a. bei seinem alten Kopenhagener Freund Y. Nishima in Tokio und bei T. Horiba in Kyoto) besuchte er so u. a. die Forschungslaboratorien von General Electric in Schenectady (An­fang November 1930) und das Institut von J. C. McLennan an der Uni­versität von Toronto (Ende November. 1930), über letzteres berichtete er geradezu begeistert nach Freiburg: „Das Institut von McLennan ist ganz im­ponierend. Flüssiges Helium, glänzende spektroskopische Einrichtung, viele Arbeiten in Gang, ein ganz vorzugliches und sehr ausgedehntes Praktikum, sehr viel Raum."(15) J. Böhm war aber nicht nur in wissenschaftlichen und administrativen Dingen die rechte Hand G. v. Hevesys in Freiburg, auch stand er ihm bei der Lösung vieler persönlicher Fragen hilfreich zur Seite und zwischen den Familien entwickelten sich so mannigfaltige Kontakte — nichtzuletzt da-

Next

/
Oldalképek
Tartalom