Technikatörténeti szemle 18. (1990-1991)

TANULMÁNYOK - Hoffmann, Dieter: Georg von Hevesy und Johann Böhm. Die Beziehungen beider Gelehrter im Spiegel ihres Briefwechsels

elt G. v. Hevesy im Jahre 1926 einen Ruf an die Universität Freiburg, an der er in den folgenden Jahren ein modernes physikalisch-chemisches Ins­titut aufbaute und wo sich zudem die Lebenswege von G. v. Hevesy und J. Böhm kreuzten, letzteres sicherlich nicht zum ersten Mal, denn am Dah­lemer Kaiser-Wilhelm-Institut sowie bei gelegentlichen Reisen von J. Böhm nach Kopenhagen werden sich beide Gelehrte schon zuvor begegnet haben. Johann Böhm (2) hatte nach dem Schulbesuch in seiner Heimatstadt im Jahre 1913 an der Prager Deutschen Technischen Hochschule sowie an der Deutschen Universität ein Chemiestudium aufgenommen, das durch den Ausbruch des ersten Weltkriegs unterbrochen wurde. Nach dem Kriegsende setzte er sein Studium in Prag, vor allem aber in Berlin fort, wobei er in engen Kontakt zum Dahlemer Kaiser-Wilhelm-Institut für physikalische Che­mie und Elektrochemie trat. Diesen Beziehungen war es wohl nichtzuletzt zu danken, daß sich J. Böhm schon sehr früh für röntgenographische Prob­leme interessierte. Im Jahre 1922 promovierte er an der Prager Deutschen Universität mit einer Arbeit „Über zeolitische Wasserbindung", die zu we­sentlichen Teüen in Berlin und unter der Anleitung von Fritz Haber entstanden war. Eine Besonderheit des Haberschen Instituts war es näm­lich, daß zur optimalen Ausnutzung der vorzüglichen apparativen Möglich­keiten und zur Durchführung spezieüer Forschungsaufgaben des Instituts „wissenschaftliche Gäste" hier zeitweüig Aufnahme finden konnten. Fritz Haber, der Direktor des Instituts, versammelte so um sich eine Schar ta­lentierter und leistungsfähiger Wissenschaftler. Neben J. Böhm gehörten zu Urnen u. a. die sehr viel berühmteren R WUlstätter, M. Polänyi, J. Franck, H. Freundlich, K. Wrissenberg und auch G. v. Hevesy. Dieser anregenden Forschungsatmosphäre woUte sich J. Böhm auch nach seiner erfolgreichen Promotion nicht entziehen un der kehrte in die damalige deutsche Reichs­hauptstadt zurück, um dort als Assistent F. Habers seine röntgenographi­schen Forschungen weiter zu verfolgen. Am Haberschen Institut lernte er übrigens auch seine spätere Frau, Erna Schalck, kennen, die dort ebenfaUs als Gast arbeitete und u. a. die Thixotropie entdeckt hatte; beide heirate­ten 1925 in Berlin. Als G. v. Hevesy den Ruf nach Freiburg annahm, war es F. Haber, der ihm Johann Böhm als Mitarbeiter und Assistenten empfahl. G. v. He­vesy arbeitete damals noch am Bohrschen Institut in Kopenhagen und von hier betrieb er dann auch die Vorbereitungen für die Aufnahme seiner Tä­tigkeit in Freiburg, wobei ihm J. Böhm spätestens seit dem Frühjahr 1926 tatkräftig unterstützte. Im ersten (erhalten gebliebenen) Brief der Korrespon­denz (3) bedankt sich G. v. Hevesy bei J. Böhm nicht nur für die Über­sendung diverser Sonderdrucke, sondern hofft zugleich, ihn am 14. April „auf der Rückreise von Freiburg" in Berlin zu treffen und „näheres über die anzuschaffenden Instrumente und dgl. besprechen zu können" (4). Ne­ben der Diskussion wissenschaftlicher Fragen — u. a. ging es um eine Kontroverse mit V. M. Goldschmidt über die Struktur des Zirkons — stan­den auch in den folgenden Wochen solcherart Probleme im Vordergrund der Korrespondenz: beispielsweise bittet G. v. Hevesy von Dr. Weissenberg Ratschläge für die Anschaffung eines geeigneten Transformator einzuholen, da man ja „auch für das Freiburger Institut . . . einen Transormator an­schaffen" muß (5).

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