Technikatörténeti szemle 12. (1980-81)
TANULMÁNYOK - Vajda Pál: Ungarische Bahnbrecher der Phototechnik, der Photooptik und der Photochemie
Das Patent auf seine Erfindung erhielt SPITZER im Jahre 1905, doch seiner Meinung nach in „verstümmeltem Umfang". Fest steht auf jeden Fall, dass er der erste war, dem es gelang unmittelbar aus dem Halbton-Negativ durch Kopieren und Aetzen ein zum Druck geeignetes Klischee herzustellen 88 . Obwohl er sich auch mit R.DEFREGGER zusammenschloss um das Verfahren zu realisieren, konnte er, seine Erfindung schliesslich doch nicht zum Erfolg bringen, dies blieb seiner Witwe und seiner Tochter vorbehalten. Eine andere grossartige Erfindung, namentlich das Lichtsetz verfahren, welches in der Drucktechnik revolutionäre Aenderungen mit sich brachte, blieb ebenfalls lange Zeit hindurch unverwertet. Das neue Lichtsetzverfahren hiess das „Uhertype-Verfahren", welches ödön (Edmond) UHER (1892) im Zeitraum von 1929 bis 1933 in Budapest und in Augsburg fertig entwickelte. 89 Das Verfahren umfasste eine mit Schreibmaschinentastatur bediente vollautomatische Zeilensetzmaschine, die der von Mergenthaler erfundenen Bleisetzmaschine in vieler Hinsicht überlegen war, eine Handsetzmaschine für den Akzidenzsatz und eine universelle Metteurmaschine. Damit wurde die gesamte bis dahin übliche und auf der Gutenbergschen Erfindung basierende Druckformherstellung bis ins letzte Detail vollständig neu gestaltet. Durch eine Kette von zahlreichen Einzelerfindungen wurde ein neues, besseres und komplettes Drucksystem geschaffen. Beim Lichtsatz befinden sich die Original-Buchstaben auf einer Negativfilmfolie durchsichtig im Negativbild. Diese Originalfolie ist zwischen einer Lichtquelle und einem Objektiv, die das Originalbild auf einem lichtempfindlichen Filmstreifen projiziert, verschiebbar. Nachdem auf der Originalfolie ein Schriftzeichen nur wenige Quadratmillimeter Platz benötigt, können auf einer relativ kleinen Fläche sämtliche Schriftzeichen untergebracht werden und darunter in weiteren Zeilen dieselben Schriftzeichen in verschiedenen Schriftarten. Der Fotosatz entsteht daher auf die Weise, dass die Originalbildfolie zwischen der Lichtquelle und dem Objektiv so verschoben wird, dass jeweils das gewünschte Schriftzeichen in den Strahlengang des Objektives kommt, dass dann beim Aufleuchten der Lichtquelle das Bild des Schriftzeichens auf einen lichtempfindlichen Filmstreifen projiziert und dieser nach erfolgter Belichtung um die Breite des eben projizierten Schriftzeichens weitergeschoben wird, dann durch entsprechende Verschiebung der Originalfolie das nächste Schriftzeichen projiziert wird. So können die Bilder von Einzelzeilen, Buchstaben oder auch von Zeilenkolonnen hergestellt werden. UHER hatte zahlreiche Weltpatente, meistens Verfahrenspatente, in 21 Ländern erhalten, so dass mit der Uher-Patenten die gesamte Lichsetztechnik erfasst wurde, was allein schon eine einmalige Leistung darstellt. UHER hatte mit seinem Lichtsetzverfahren die ganze Setztechnik revolutioniert. Heute wird diese Technik durch Elektronik und Computer ergänzt und die Erfindung von Gutenberg aus den Angeln gehoben. Die damalige Weltrezession und der Weltkrieg haben die allgemeine Einführung um Jahrzehnte verzögert, und die Weltpatente mussten aufgegeben werden. 90 . LITERATUR 1 Ermenyi L.: Petzvals Leben und Verdienste, Halle 1903. Teissier J.: Three famous pioneers in Photography (Petzval) (=Penoreses Yearbook, London 1920.) Eder J. M.: Geschichte der Photographie. Erste Hälfte, Halle 1932. pp. 330, 337— 421.)