Technikatörténeti szemle 10. (1978)
A MÉRÉS ÉS A MÉRTÉKEK AZ EMBER MŰVELŐDÉSÉBEN című konferencián Budapesten, 1976. április 27–30-án elhangzott előadások II. - Károlyi L.: Embertani mérések története
gleichzeitig unter Anwendung heutiger technischer Möglichkeiten und unter Berücksichtigung sowohl der herkömmlichen Methoden und Instrumente als auch inzwischen entwickelter, neuerer Methoden. Als ein solcher neuer Weg muss hier das sog. biofotogrammetrische Verfahren genannt werden, das eine Weiterführung der früheren Photogrammetrie von SHELDON, TANNER u.a. ist. Der menschliche Körper wird nach dimensionalem Verfahren aufgenommen, wie dies in der Geographie und anderer biofotogrammetrischer Praxis bekannt ist). Die maschinelle Auswertung liefert umfangreiches und objektives Datenmaterial. Dieses Verfahren kann — trotz veränderter technischer Gegebenheiten — methodisch mit dem früheren dioptographischen, zeichnerischen Messverfahren verglichen werden. Durch die dimensionale Erfassung und Dokumentierung von Daten einzelner Individuen (und hoffentlich bald von ganzen Serien — einzelne Untersuchungen sind in einigen Ländern im Gange bzw. in Planung) — kann dann eine „Standardisierung" anthropometrischer Daten und Untersuchungsmethoden, bzw. Messungen erwartet werden. Diese auf dem technischen Wege voranschreitende Normierung muss möglichst an dem gleichen Untersuchungsmaterial nach dem traditionellen Messverfahren erweitert werden. Dieser Prozess verlangt nicht nur zeitlichen und personellen Aufwand, sondern auch zielgerichtete Forschungen und begleitende, spezielle Arbeiten. Eine biofotogrammetrische Untersuchung, die nur in gut ausgerüsteten Instituten vorgenommen werden kann, ist in ihrem Ausbau und den ständigen Ausgaben sehr kostspielig. Die Dokumentierung — Aufnahmen von einzelnen Probanden — beanspruchen nur wenig an Materialkosten und Zeit. Die Auswertung der Daten kann nur durch spezielle kostspielige Instrumente in Verbindung mit Rechenanlagen — deren Vorhandensein vorausgesetzt wird — erfolgen und nimmt verhältnismässig mehr Zeit ins Anspruch. Demgegenüber braucht ein erfahrener Untersucher für das herkömmliche Messverfahren mit den entsprechenden anthropometrischen Instrumenten, die an jedem Ort und zu jeder Zeit benützt werden können, bei etwa 50 Körper-, Kopf- und Gesichtsmessungen, ohne morphologische Diagnose nur etwa eine halbe Stunde je Proband. Die so notierten Angaben enthalten auf entsprechenden Arbeitsbögen gegenüber der biofotogrammetrischen Dokumentation nur ein geringes, aber bereits „ausgewertetes" (bearbeitetes) Zahlenmaterial. Andererseits kann die biofotogrammetrische Dokumentation jederzeit nach anderen Werten befragt werden, da eine grosse Zahl von Angaben gespeichert ist. Die biophotogrammetrische Dokumentation lässt grössere Genauigkeit bei der Bestimmung von Meßpunkten und Meßtrecken zu als das traditionelle Verfahren. In einzelnen Fällen, dies wurde in besonderen medizinischen Anwendungsbereichen bereits ausgeführt, können die somatischen Aufnahmen mit anderen physikalischen Aufnahmen (z.B. Röntgenaufnahmen) gekoppelt werden. Es besteht die Möglichkeit, mit derartigen komplexbiofotogrammetrischen Daten die anatomischen Grundlagen zu kontrollieren. Bedauerlicherweise können heute solche Untersuchungen wegen des schon erwähnten, erforderlichen Aufwands nur vereinzelt ausgeführt werden. Auf der Basis der traditionellen Anthropometrie wurden jedoch auch bereits spezielle komplexe Untersuchungsverfahren entwickelt. Die von KADANOFF und MUTAFOV (Sofia) im Jahre 1966 veröffentlichte Schrift „Gerät für anthropologische Messungen am sitzenden Menschen" stellt mit dem Sedoanthropometer einen solchen aus dem Anwendungsbereich der Anthropometrie entwickelten Standardisierungsversuch vor.