Patay Pál: Harangöntés Magyarországon (Öntödei múzeumi füzetek 15., 2005)

D er Autor hat die Absicht, mit dem Vortrag - durch einige fragmentari­sche Angaben - das Bestehen der einsti­gen Glockenherstellung in Esztergom zu dokumentieren. Unser Ausgangspunkt bildet jene - mit sporadischen archao­logischen Funden zu unterstützende Auffassung, wonach in der Mitte Un­garns, im Raum von Esztergom (Gran), Székesfehérvár (Stuhlweissenburg) und (Ó)Buda ([Alt]ofen), derén mittelalterli­che Altertümer wáhrend der Türkenzeit in unvorstellbarem Masse vernichtet wurden, auch bedeutsame Bronzeguss­stellen tatig waren. Im Falle von einer der königlichen Re­sidenzen und des wichtigsten kirchli­chen Zentrums des arpadenzeitlichen Ungarns, Gran, wo in der Burg, in der kö­niglichen Stadt, in der Wasserstadt und in den zahlreichen Vorstádten insgesamt mehr als 38 kirchliche Institutionen be­standen, könnte man auch mangels An­gaben mit Recht annehmen, dass der Anspruch auf Kirchenbestande sowie auf Bronzegegenstánde mit weltlichen Funktionen schon zum Anfang der Arpa­denzeit zur Aufstellung von Bronzeguss­statten führte. Ali das hátte lange Zeit hindurch nur ein einziges Stück, die in der Gemarkung von Csolnok neben Gran als Einzelfund vorgekommene Glocke aus dem 11./12. J.h. beweisen können. In der Wirklichkeit sind aber weder die Gusswerkstatt, noch der einstige Bestim­mungsort der Glocke bekannt, nachdem man keine Ruinen einer Kirche in ihrer Fundort, bzw. in ihrer unmittelbaren Umgebung kennt. Eine andere, ebenfalls arpadenzeitliche, aus der vernichteten Sankt Lorenz Kirche der königlichen Stadt Gran stammende kleine Glocke blieb vollkommen unbekannt für die hei­mische Glockenforschung, obwohl das im Feuer beschadigte, der Grösse nach einer Schelle ahnliche (Dm.: 12,6-12,8 cm) Gussstück seit mehr als 100 Jahre in der Fachliteratur bekannt ist (Abb. 1). Einen entscheidenden Fund hatte die Forschung lange Zeit hindurch missver­standen: es stellte sich im Laufe der For­schungen von István Horváth über die Überreste eines im Jahre 1954-1955 im Vorraum des Hauptschiffes einer drei­schiffigen Kirche aus dem 11. Jh. in der Vorstadt Kovácsi von Gran, unter der tiefsten Grabschicht freigelegten „Me­tallschmelzofens" heraus, dass sie die Überreste einer zum Guss einer Glocke vom 80-90 cm Durchmesser dienenden Gussstelle sind, die gleichaltrig mit der Bauzeit der Kirche ist. Das ins Balassa Museum von Esztergom gelieferte Guss­formfragment ist das erste authetinsche Denkmal des lokálén Glockengusses aus der Arpadenzeit. Im Zusammenhang da­mit werden jene archaologische Beob­achtungen immer wertvoller, die uns über die Funde der arpadenzeitlichen Goldschmiedwerkstatten in Esztergom berichten, darunter über solche Werk­statten, in denen man auch den Bronze­guss beweisen kann (Lőwy S. Str. 1). Dazu tragt auch jene Beobachtung bei, wonach in den Stadten, wo im Mittel­alter auch Münzprágeorte tatig waren, sehr oft auch die Bronzebearbeitung nachzuweisen ist. Der grösste und lange Zeit der einzige Pragestelle des Landes wurde eben in Esztergom zur Zeit des Königs Stephan des Hl. aufgestellt. Das auf dem Burgberg in Esztergom DR. ELEKBENKŐ Hypothese und Wirklichkeit: mittel­alterlicher Bronzeguss in Esztergom um 1980 ans Tageslicht gekommene Glockenfragment stammt aus einer gros­sen, aller Wahrscheinlichkeit nach für die St. Adalbert Basilika gegossenen, reich verzierten Glocke aus der frühen Renaissance, über derén Werkstatt nichts zu wissen ist (Abb. 2). Das bezieht sich auch auf die Bruchstücke einiger aus Bronzé gegossenen spatmittelalterlichen kirchlichen Bestánde (Reliquiar oder Bronzegitter). Die náhere Interpretie­rung letzterer beansprucht eine gründ­lichere Forschung, nachdem man schriftliche Angaben darüber kennt, dass der Lettner der St. Adalbert Kirche im Jahre 1520 vom Nürnberger Péter Vi­scher aus Bronzé hergestellt wurde.

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