Weiner Mihályné szerk.: Az Iparművészeti Múzeum Évkönyvei 10. (Budapest, 1967)

HOPP FERENC MÚZEUM - MUSÉE FERENC HOPP - Ferenczg, László: Zwei Devataköpfe aus den Wandmalereien der Maya-Höhlen in Kyzil

An der Rückseite der Gipseinfassung finden wir folgende wichtige Daten über die Herkunft und Geschichte der Malerei : (mit dieser Orthographie) Herrn v. Takács. 2. f.E. Jan. 1918. IV. Reise Qieszil III. Anl. grösste Höhle G. No. 56. (Kiste 74) Es muß hier bemerkt werden, daß laut Waldschmidt Theodor Bartus die Maya-Höhle der dritten Anlage von Kyzil ,,die größte Höhle der dritten Anlage" nannte. 5 Über die Bemalung des Kopfes können wir noch folgendes feststellen : Charakteristisch ist die feine, schmale Umrißlinie des Gesichts und die milde orangerote Schattierung. Mit anderen Merkmalen zusammen stellen diese Züge die Kennzeichen des zweiten turkistanischen, indo-iranischen Stils vor. Anstatt der matten, abgetönten Farben des ersten Stils findet man hier eine lebhaftere Farbenskala. Außer der im ersten Stil verwendeten einzigen, grünen Kontrastfarbe sehen wir einen ultramarinblauen (lapis lazuli) Nimbus um den Kopf. Im zweiten indo-iranischen Stil war es üblich, das Gesicht unnatürlich, mit roter, grüner und blauer Farbe zu bemalen. Bei manchen Wandmalereien sieht man sogar blaue Haaren. Eine ähnliche orangerote Abtönung wie bei unserem Fragment finden wir an mehreren Wandmalereien der Maya-Höhle der dritten Anlage in Kyzil, so z. B. auch an den Gesichtern und Körpern der Gestalten bei der großen Predigtszene. 6 Der Kopf einer Hauptgestalt in dieser Szene, der des Vajrapani, ist auffallend ähnlich gezeichnet und bemalt wie der Kopf unseres Fragments. Die Krone unserer Devata konnte ursprünglich auch ähnlich sein: über der Stirn sieht man einen blauen Streifen oder ein Band, mit weißer Punktlinie verziert, darüber zwei braune Zierscheiben, ebenfalls mit weißen Punkten. In der Mitte sind die Spuren einer größeren Scheibe bemerkbar. Einigen von den Kronen der turkistanischen Wandmalereien kann man schon in der Gandharakunst begegnen, ihr Ursprung ist aber nicht bekannt. Le Coq meinte, daß man ihre Vorbilder in der Tracht der Damen von Alexandrien suchen könnte. In Zusammenhang mit den weißpunktierten Scheiben wies er darauf hin, daß diese möglicherweise emailverzierte Metall­platten darstellen könnten. Das erwähnte Malereifragment mit drei Köpfen gehörte ursprünglich zu den sechszehn Predigtszenen an der d' Seiten wand der Cella in der Maya-Höhle der dritten Anlage in Kyzil. Die Darstellung des mittleren Kopfes steht der unseres Fragments so nahe, daß die Zeichnung von der Hand desselben Malers stammen könnte. 7 Wie Grünwedel erwähnt, bedeckte die gleiche Darstellung — sechszehn Predigtszenen — im gleichem Stil die Seitenwand der Cella in der Maya-Höhle der zweiten Anlage in Kyzil und wahrscheinlich arbeiteten dieselben Maler in beiden Maya-Höhlen. 8 Unser Gemäldefragment könnte möglicherweise zu einer Szene and der Seitenwand der Maya-Höhle der dritten Anlage oder zu der erwähnten Vaj­6 A. v. Le Coq: Die buddhistische Spätantike in Mittelasien. 7. Teil: Neue Bildwerke III. Berb. von E. Waldschmidt. Berlin, 1933. S. 22. 6 a. a. O. Taf. 18. 7 A. Grünwedel: a. a. O.S. 176, Schema II. Nu. b, c, d; K. W. Hiersemann, Katalog 519. S. 73, T. XI. 8 A. Grünwedel: a.a.O.S. 164, Fig. 375-376, S. 175. Fig. 408.

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