Weiner Mihályné szerk.: Az Iparművészeti Múzeum Évkönyvei 8. (Budapest, 1965)

IPARMŰVÉSZETI MÚZEUM - MUSÉE DES ARTS DÉCORATIFS - Koós, Judith: Parallelerscheinungen in der Tätigkeit der Wiener Werkstätte und der Budapester Werkstatt (Budapesti Műhely)

Der gleichen Aufgabe unterzieht sich mit umgekehrtem Vorzeichen G. Daniel 9 im Katalog der „Museum of Modern Art Design Collection". Ahnli­chen Auffassungen begegnet man auch anderweitig, sei es in Abhandlungen über Originalforschungen, sei es in Kompilationen, wie etwa bei Rathke 10 und Dingelstedt. u Die oben genannten und andere, hier nicht angeführte Arbeiten erstrek­ken sich im Allgemeinen nicht auf das einschlägige ungarische Material, und wo dies dennoch der Fall ist, beispielsweise bei Clementi, 12 im „Aufbruch zur modernen Kunst" 13 oder im „Führer durch die Jugendstilausstellung", 14 so geschieht dies nicht auf Grund einer wissenschaftlich fundierten Selektion, sondern weit eher zufällig und nebenbei, anhand des jeweils zugänglichen Materials. Diese Methode birgt zwangsweise die Gefahr in sich, daß sich die vergleichsweisen Besprechungen der einschlägigen Kunsterzeugnisse, Er­scheinungen und Vorgänge — soweit sie ungarisches Material überhaupt mit einbeziehen — auf scheinbare Übereinstimmungen und flüchtige Analogien beschränken, ohne die wesentlichen Zusammenhänge zu erfassen und zu er­gründen. In der Literatur, die sich mit der Kunstgewerbegeschichte des XX. Jahr­hunderts beschäftigt, herrscht heute völlige Übereinstimmung über die be­deutende Rolle des Art Nouveau, des Jugendstils und des Sezessionsstils in der gesellschaftlich-wirtschaftlichen Entwicklung der betreffenden Länder sowie über die trotz mancher Widersprüche und Gegensätzlichkeiten sehr be­achtenswerten Ergebnisse der von der Wiener Werkstätte, dem Werkbund 15 und dem Bauhaus 16 entfalteten bahnbrechenden Tätigkeit. Aus all dem geht klar hervor, daß der in der internationalen Forschung bisher noch kaum beachtete, nahezu unbekannte und unveröffentlichte Ent­wicklungsgang des ungarischen Kunstgewerbes zur Motivierung der auslän­dischen Forschungsergebnisse einen grundlegenden Beitrag zu liefern, sie mit neuen Zügen, Merkmalen, Aspekten und Eigenarten zu bereichern und in gesellschaftlich-künstlerischen Belangen auf solideren Grundlagen aufzubauen vermag. Unsere nachfolgenden Untersuchungen verfolgen das Ziel, eine Parallele zwischen den Erzeugnissen der Budapester Werkstatt und der Entwurfstä­tigkeit der Wiener Werkstätte zu ziehen, die Tätigkeit und Arbeitsergebnisse der beiden Werkstätten und einiger ihrer repräsentativen Künstler mitei­nander zu vergleichen und für die Richtigkeit unserer obigen Feststellungen 9 Drexler, A. — Daniel, G.: Introduction of twentieth century design from the col­lection of the Museum of Modern Art. New York 1959. 10 Rathke, E.: Jugendstil. Mannheim 1958. 11 Dingelstedt, K.: Jugendstil in der angewandten Kunst. Ein Brevier. Braunschweig 1959. 12 Clementi, A.: Storia dell'arredamento 1850 — 1950. Milano, 1952. 13 München 1896 — 1958. Aufbruch zur modernen Kunst. München 1958. 11 Jugendstil. Führer durch die Ausstellung. Veranstaltet vom Museum für Kunst ­handwerk. Frankfurt a/M. 1955. 15 Sperlich, H. G. : Grau ist heller als Schwarz. Zur Geschichte einer Gesinnungsge­meinschaft. Baukunst und Werkform. Vereinigt mit der Zeitschrift „Die neue Stadt". Eine Monatschrift für alle Gebiete der Gestaltung. IX. /1956. 277-604. iß Bayer, H.-Gropius, W. -Gropius, I.: Bauhaus 1919-1928. Teufen, 1955.

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