Weiner Mihályné szerk.: Az Iparművészeti Múzeum Évkönyvei 7. (Budapest, 1964)

IPARMŰVÉSZETI MÚZEUM — MUSÉE DES ARTS DÉCORATIFS - Horváth Vera: Az 1885. évi országos általános kiállítás iparművészeti jelentősége

DIE KUNSTGEWERBLICHE BEDEUTUNG DER ALLGEMEINEN LANDESAUSSTELLUNG IM JAHRE 1 8 8 5 i Die Ausstellung berichtet über die allgemeine Lage der kunstgewerblichen Industrie in Ungarn nach der Zersetzung des Zunftwesens, als der freie Ge­werbetrieb und die selbständige Unternehmungsinitiative die Rolle der Zünfte und der privilegisierten Manufakturen übernimmt. Zu diesem Zeitpunkt, als auch das traditionelle System des gewerblichen Unterrichts erlöscht, doch die neue Unterrichtsform noch nicht eingeleitet ist, wird ein wesentliches Sinken des Niveaus der künstlerischen Industrien wahrgenommen. Die Lage der Industrien, unter anderen der künstlerischen Industrien ist durch das gemeinsame österreichisch-ungarische Zollgebiet, das österreichische Schutzzollsystem, durch die unzulänglichen ungarischen Kapital- und Kredit­geschäfte, sowie Finanzpolitik, wesentlich erschwert. Die Veranstaltung der Landesausstellung von 1885 bedeutet für c^e heimischen künstlerischen Industrien das Fortkommen vom Totpunkt, und es sind in dieser Periode gewisse ermutigende Spuren der Entwicklung zu verzeichnen. Aus dem Gesichtpunkte der kunstgewerblichen Industrie betrachtet, besteht die grösste Bedeutung der Ausstellung darin, dass die im Jahre 1884 gegründete Gesellschaft zur Förderung von Kunstgewerbe ihre Tätigkeit auf Grund ihrer anlässlich dieser Ausstellung gesammelten Eindrücke und Er­fahrungen eingeleitet. Der für diese Gesellschaft verfasste Sonderbericht von Imre Szalay: ,,Die künstlerische Industrie auf der Landesausstellung" schildert die Lage der einzelnen Zweige der künstlerischen Industrie, dient den Gewerbetätigen mit Ratschlägen, die zum Fortschritt führen und verweist auf verschiedene Wege, die die Gesellsehaf'1 im Interesse der allgemeinen künstlerischen Fnt wieklung zu folgen hätte. Die Gesellschaft stellt im Sinne dieses Berichtes ihre Fachsek­tionen auf, kündigt Wettbewerben und leitet hiermit ihren Kampf zur Erzielung des höheren Niveaus des zeitgenössischen kunstgewerblichen Schaf­fens ein.

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