Dobrovits Aladár szerk.: Az Iparművészeti Múzeum Évkönyvei 5. (Budapest, 1962)

IPARMŰVÉSZETI MÚZEUM - MUSÉE DES ARTS DÉCORATIFS - Krisztinkovich, Béla: Unbekannte Messerschmied-Kunstwerke der ungarischen Ilabanen

Bél schreibt über Nagyiévárd (Groß-Schützen) folgende lobende Worte, in seinem in Wien erschienen Hauptwerke Notitia Hungáriáé (1735): „oppidum, peculiarii hic est anabaptistarum colonia, in primis fictilium et cultrorum eximii sunt opifices." Korabinsky bemerkt in seinem Geographisch-Histori­schen Lexikon (Preßburg, 1786) : ,,Schitz (Leward), allhier werden vortreff­liche Messerklingen verfertigt, welche weit und breit berühmt sind." Die Messerschmiede in Nagyiévárd (Groß-Schützen) gelang es uns na­mentlich festzustellen. Der Vice-Comes von Pozsony, Franz Takács, ließ auf Anordnung der Statthalterei die Wiedertäufer zusammenschreiben : ,,1763. conscriptio anabaptistarum, extractus summarius ; II. a domus capita 14, Henricus Kaufmann cultrarius, sodales Paulus Keller Tobias Pullman ; — quarta domus : Joannes Roth cultrarius ; sexta domus Joannes Wurth, cultrarius ; septima domus : Joannis Janko vidua cultraria, sodales Joannes et Christopherus Pullman ; XV domus : Jacobus Keller cultrarius. . ." Diese Habaner-Meister hatten keiner Messerschmied-Zunft angehört, sonder beabsichtigten gemeinsam mit ihren Glaubensgenossen in Holies (Holitsch), Sasvár (Schoßberg) und Szobotist (Sabatisch) den Amphorariern zusammen, eine eigene Zunft gründen zu dürfen (1776). 28 Georg Salier vermerkt in seiner „kurzen Beschreibung Ungarns", bei Sabatisch : dortselbst arbeiten berühmte Krügler und Messerschmiede . . . Noch im XIX. Jh. rühmt der Freiherr von Mednyánszky 29 die hervorragende Messererzeugung der Habaner in Nyitra. In gleichem Sinne erwähnt Elek Fényes (Geographie Ungarns 1847) die Habaner in der Gespanschaft Pozsony, in den Dörfern Szent jános und Nagyié várd. — A. Schmidts : Reisehandbuch durch das Königreich Ungarn (Wien 1835) schreibt pag. 131 : ,,auf Malacka folgt Groß-Schützen, Markt an der Rudawa mit einer Colonie Habaner, Abkömlinge der mährischen Brüder. Hier sind viele Töpfer und Messer­schmiede." Sogar in unseren Tagen, pilgerten zwei Mennoniten aus Dayton, Indiana, nach Ungarn und fanden im Jahre 1937 ( ! ! ) die Habaner-Schmiedewerk­stätten in Nagyiévárd (Groß-Schützen), bestehend. ,,The former Bruderhof is situated on a slight elevation, the houses around a central court neatly white washed look very nice and tidy with their high thatched roofs. Situated next is the grinding mill and the cutler workshop, shows the date 1604 " 30 Leider wurden diese Gebäude im Jahre 1953 abgerissen. Die fast dreihundertjährige Geschichte der Anabaptisten bietet uns also ein reiches Quellenmaterial über die hochentwickelte Messerschmiedekunst der Habaner und die Bedeutung derselben stellt uns die dringende Aufgabe, das Denkmaterial zu erforschen und richtig zu attribuieren. Wir versuchten for allem die „monumenta depertita" der öffentlichen Sammlungen einer genaueren Untersuchung zu unterwerfen, und so haben wir — die dokumenta­rischen Quellen vor Auge haltend, — die bemerkenswerten Stücke der Samm­lung Procopius, im Ungarischen Kunstgewerbe-Museum, kritisch erfaßt. Es wurden in der Sammlung in größerer Zahl kleine Messer und Gabeln mit 28 O. L. Ad. Lad. A. Fase. 15. Rel. 78. 29 Mednyánszky A. : Hesperus. Brünn. 1810. 172 — 209. I. Tröster. : Das alt u. neu Teutsches Dacia. Cibinio-Nürnberg 1666. „Am Möresch Fluß aber hinunter kommt von Millenbach auf das Stadtelein Wintz da wohnen lauter Wiedertauffer so künstliche Porzellanen, Messer u. dsgl. machen . . pag. 436. 30 Mennonite Quarterly Review. Goshen. Indiana. 1959. oct. 14 —18. u

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