Tanulmányok Budapest Múltjából 28. (1999) – Urbanizáció a dualizmus korában: konferencia Budapest egyesítésének 125. évfordulója tiszteletére a Budapesti Történeti Múzeumban

A VÁROSI ÁTALAKULÁS KÉRDÉSEI ÉS SZÍNTEREI - Sármány Parsons Ilona: Die Rahmenbedingungen für die 'Moderne' in den ungarischen Provizstädten um die Jahrhundertwende = A modernizáció kezdetei a vidéki városokban a századforduló Magyarországán 131-151

ILONA SÁRMÁNY PARSONS DIE RAHMENBEDINGUNGEN FÜR DIE „MODERNE" IN DEN UNGARISCHEN PROVINZSTÄDTEN UM DIE JAHRHUNDERTWENDE ZUR FORSCHUNGSSITUATION Die Urbanisierung und die Entwicklung des Bürgertums fanden in der ungarischen Geschichts­forschung lange Zeit kaum Beachtung. Die sporadischen, auf empirischen Forschungen basierenden Veröffentlichungen hatten ent­weder einen sehr engen, fachspezifischen Blickwinkel, oder die Untersuchungen von Makro­Prozeßabläufen und Strukturen wurden häufig von übergreifenden, längst vorhandenen Fragestellungen und Theorien bestimmt. Außer den Abschnitten im Rahmen altertümlicher lokaler Stadtmonographien - in denen nach 1948 die Fragen der Bürgertumsforschung ideologisch unter­drückt wurden - gibt es kaum zusammenfassende Arbeiten, in welchen sich die Historiker mit den Fragen der bürgerlichen Kultur in der Provinz auseinandersetzen. Ein musterhaftes Beispiel moderner komplexer Stadtgeschichtsforschung stellen dem­gegenüber die Studien von Károly Vörös über Győr (Raab) dar, in welchen der Verfasser den Prozeß des Funklions- und Strukturwandels vom wichtigen regionalen Handelszentrum zur Industriestadt beleuchtet hat. Leider gab es in den frühen 70er Jahren noch keine Möglichkeit für eine Grundlagenforschung, um die bürgerliche Kultur, den Lebensstil und die Mentalität des Bürgertums zu untersuchen. Überhaupt wäre die Bürgertumsforschung und eine moderne, mehr­dimensionale Urbanistik-Forschung der ungarischen Provinz eine der wichtigsten Forschungs­aufgaben der nächsten Jahre. Als erster Überblick, der kaum auf empirischen Quellenforschungen basieren kann, wird hier das äußerst komplizierte Verhältnis zwischen Zentrum und Provinz in der ungarischen Städtekultur behandelt - ohne den Anspruch, in dieser Frage endgültige Resultate anbieten zu können. I. EINFÜHR UNG IN DIE PROBLÉMA TIK Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden Buda und Pest (im damaligen Sprachgebrauch Pest­Buda) das am meisten geförderte und äußerst schnell wachsende Zentrum des Karpatenbeckens bzw. Ungarns. Die Bedeutung als Handelsumschlagplatz und Bahnknotenpunkt an der Donau fes­tigte seine Position als Hauptstadt, insbesondere als Pest-Buda seit den 30er Jahren auch Mittelpunkt der ungarischen Kultur geworden war; die wichtigsten Literaten und Intellektuellen lebten schon damals großteils in Pest. 1 Pest und noch mehr seine Zwillingsstadt Buda waren mehrsprachige Städte mit einem über­wiegend deutschen Bürgertum. Die erste große Aufgabe der wiedergeborenen Nationalkultur war es, die beiden Städte zu „magyarisieren". 2 Im nächsten Schritt sollte - und diese Aufgabe fiel der Generation nach 1867 zu - die Hauptstadt Ungarns aus ihrem provinziellen Status innerhalb der Doppelmonarchie herausgeführt und mit den zwei wichtigsten kulturellen Zentren der Monarchie, Wien und Prag, auf ein gleiches kulturelles Niveau gebracht werden. Abgesehen von den schon 131

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