Tanulmányok Budapest Múltjából 26. (1997)

TANULMÁNYOK - Simonovics Ildikó: Lesznai Anna mesevilága 137-152

ILDIKÓ SIMONOVICS ANNA LESZNAI, DIE MÄRCHENERZÄHLERIN DER VASÁRNAPOSOK (SONNTAGER) ZUSAMMENFASSUNG Die Wunder- und Märchenwelt aus Körtvelyes beziehungsweise die fortschrittlich gesinnte Spiritualität der Künstler-und Intellektuellenkreise (in erster Reihe die Sonntager) bildeten in den Zehner Jahren des 20. Jahrhunderts das Fundament der kün­stlerischen Tätigkeit von Anna Lesznai. Die bedeutendsten Elemente aus ihrem Lebenswerk sind aus der Sicht der bildenden und angewandten Kunst, ihre Stickereien, Stickereinentwürfe sowie ihre Märchen und Märchenillustrationen. In dieser Zeit schrieb sie beinahe 160 Märchen oder Märchenentwürfe, aber nur drei von ihnen sind in gedruckter Form erschienen. "Die Reise des kleinen Schmetterlings in Leszna und im benachbarten Feeland", "Das Märchen von den Möbel und dem kleinen Jungen" gelang in Buchform, das "Märchen über das erdbeergroße Herz" durch Új Világ an die Öffentlichkeit. Die Märchen in den Büchern illustrierte sie selbst, durch dessen "farbige Fenster" wir in die mit Wörtern beschriebene Welt hineinblicken können. Zum künstlerischen Ausdruck des Geistes der Philosophie der Sonntager (Vasárnaposok), der ihr ganzes Leben bestimmte, verwendete sie die "reine Seelenwirklichkeit" im Spiegel des Märchens und das damit in der Ebene gehaltene verwandte Ornament. Die Stilisierungsgesetze des Märchens und der Ornamentik sind ähnlich. Als Ausgangspunkt verwenden beide die Elementen der Wirklichkeit, formen sie aber laut der eigenen Gesetze weiter und bilden daraus eine selbständige, eigene Welt. Die Verbindung zwischen dem Märchen und der bildenden Kunst kann laut Lesznai eindeutig nur auf der Ebene der Ornament entstehen. Die so abgefaßte bildliche Welt ist zu dem sich am Anfang des Jahrhunderts entfaltenden und selbständig werdenden orna­mentalen Kunsttyp zu binden. Diese Ausdrucksweise ist am meisten dazu fähig, um den Märcheninhalt der in der entsprechenden homogenen Form über die tägliche Wirklichkeit hinüberragt, zu schildern. Die eindeutige und ungebrochene Historie des Märchens, auf bildlichen Niveau wurde, in einer zusammenhängenden, stil­isierten Formen geschildert. Märchen und Ornament bilden eine untrennbare Einheit in der Märchenwelt von Lesznai. Diese Studienarbeit untersucht die Gedankenwelt der Künstlerin, die in der Weltanschauung des Vasárnapi Kreises und in der Farben- und Formenwelt der Volkskunst ihres Heimatortes wurzelt; sie zeigt eine mögliche und wirkliche Form des Zusammenhangs zwischen den Ideen des Märcheninhalts und der bildlichen Formulierung. 152

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