Tanulmányok Budapest Múltjából 25. (1996)

TANULMÁNYOK - Sármány Parsons Ilona: Jüdische Kunstmäzenatentum in Budapest und die Rolle der Künstler im Aufbruch zur Moderne = A zsidó származású polgárság mecenaturája Budapesten a századelőn 249-268

Weltkrieges. Die wichtigsten wurden nach Moskau verschleppt, wo sie bis heute festgehalten wer­den. (Sammlung Herzog, Sammlung Hatvány)'* Auch in der Architekturgeschichte fehlen die Bearbeitungen über die Fragen des Mäzenatentums. Deshalb kann ich hier auch über die Geschichte und die Struktur des jüdischen Mäzenatentums kein Gesamtbild anbieten. Diese skizzenhafte Presentation des Themas soll für die weitere Forschung eine Herausforderung sein; sie wird dadurch eher eine Reihe Fragen stellen als definitive Antworten zu geben. Um die Orientierung in der Kultur der Jahrhundertwende in Ungarn Ihnen zu erleichtem, werde ich eine kleine Skizze- über die Entwicklung und die Periodisation der Schönen Künste zuwischen 1890 und 1914 geben.'' Dieser kurzer Exkurs in die Stilgeschiche werde ich mit Bilder illustrieren aber ohne spezifi­sche Erklärungen zu den einzelnen Bildern. Es soll eine kleine „Kunstgeschichte ohne Namen" sein, um Ihnen die Stilentwicklung der Kunst in Ungam um die Jahrhundertwende visuell vorstellen zu können. Im Jahr 1896 eine neue Künstlergeneration kehrt von München nach Ungarn zurück und setzt sich für eine Autonomie der Schönen Künste ein. Ihre umfangreiche Zielsetzung beinhaltete vielfältige Aufgaben: die neuesten künstlerischen Ströhmungen sollten in Ungarn eingebürgert werden; parallel dazu sollte ein kunstverständiges Publikum erzogen werden, das Mäzenatentum sollte erweitert und neue Formen der Küstlerausbildung geschaffen werden. In Wien hatte die Secession diese Aufgaben schnell und erfolgreich erfüllt, in Ungarn hingegen konnte die Avantgarde der Malerei (die Pleinair Schule von Simon Hollósy, die im Sommer 1896 von München nach Nagybánya übersiedelte, und einige experimentierende Einzelgänger wie János Vaszary oder József Rippl-Rónai) diese Aufgabe nur langsam und schrittweise verrichten. Es dauerte gut sechs Jahre bis der Stil der Schule von Nagybánya und ihr kühner Versuch, die Malerei von jehlichem literarischen oder historischen Themenzwang zu befreien, endlich das ungarische Publikum eroberte. Der Durchbruch der modemen Künstler in Budapest wurde auch dadurch erschwert, daß die um eine Reform ringenden Künstler - im Gegensatz zur Lage in Wien ­voneinander isoUert kämpften. Im politischen Leben Ungarns verschärfte sich die Kriese ab 1903; das ambivalente Verhältnis zum Wiener Hof verstärkte das ungarische Nationalgefühl. Dies führte auch auf dem Gebiet der Kunst zu einer Abkapselung gegenüber dem „Wiener Stil". Die Frage eines ungarischen Nationalstils trat wieder in das Rampenlicht. Die Kunsttheorie versuchte in allen bedeutenden Kusntwerken die Wirkung des Nationalcharakters herauszuarbeiten; besonders in der Kunstgewerbe und in der Architektur verstärkte sich das ethnographische Interesse. Um 1905 kann man innerhalb des ungarischen Kunstlebens eine Umgruppierung beobachten. Das langsam sich vermehrende künstlerisch interessierte Publikum gewöhnte sich an die dekora­tiven Sezession und Jugendstil Varianten. Die jungen Maler orientierten sich allerdings an anderen Vorbildem. Viele junge Künstler reisten zum Studium in die französische Hauptstadt und brachten nach wenigen Jahren Impulse einer neuen Stilwelle nach Ungam, deren Leitsterne Gauguin, Matisse und Cézanne waren. Ab diesem Zeitpunkt dominiert die Orientierung nach Paris in der ungarischen Malerei, eine Dominanz, die in der Literatur ihre Entsprechung findet. (Endre Ady) Der große Aufbruch in die avantgardistische Moderne begann in Budapest um 1907/8, also zur selben Zeit wie in Paris, München und Wien. Als Folge des Desillusionierung durch die Politik der an die Macht gekommenen National-Opposition reagierte die kulturelle Sphäre mit verstärkter Politisierung.'* Die neue Welle von Stilexperimenten in Architektur, Malerei und Kunstgewerbe wurde von modemen soziologischen und gesellschaftstheoretischen Denkweisen befmchtet. 252

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