Tanulmányok Budapest Múltjából 24. (1991)

TANULMÁNYOK – STUDIEN - Nemes Márta: Lechner Ödön Iparművészeti Múzeuma = Das Kunstgewerbemuseum von Ödön Lechner 65-114

hen erregenden Majolikalaterne, mit der attraktiv verzierten Ausgestaltung der offenen Vorhalle des Haupteinganges, die den Passanten fast unwillkürlich anzieht, oder mit dem zur völligen Entdeckung des Inneren anspornende Opeion) bis zur vollkommenen Organisierung der Funktion (die einfache Begehbarkeit der Ausstellungsräume, die gute Beleuchtung, daneben die Anordnung der Büro- und Lehrsäle und die gute Veranscha­ulichung ihrer untergeordneten, also von den Ausstellungsräumen differenzierte Anord­nung an der Fassade, die fehlerlose Lösung der Personen- und Frachtbeförderung), bzw. von der Anwendung zeitgemäßem Materials und Strukturen (mehrgeschossige räumliche Skelettbau mit Konsolen und Kuppel aus genietetem Stahl, die mit gemusterter Keramik verkleidete Fassade aus Pyrogranit, das eine ungarische Erfindung, eine Arbeit Vince Warthas ist), bis zur Auflösung des gewaltigen Gebäudekomplexes auf menschlichen Maßstab (Gliederung der Gebäudeflügel durch Risalite, Gelenkwerk und Dachform, die durch die Attika- und Gratspitzenplastik in eine flache, farbige Ornamentik führt), ein harmonischer, einheitlicher, moderner, künstlerischer Bau ist. Schon aufgrund dieser Kriterien ist das Kunstgewerbemuseum ein bedeutender Repräsentant der euro­päischen Architekturgeschichte, wie dies ausländische Experten auch ohne jedwede Forschung entdeckt haben. Das charakteristische Bestreben des Millenniums, das Lech­ner zur Schöpfung eines eigenartigen ungarischen Stils anspornte, führte in seiner Architektur zu einem Übermaß, dank dessen der Name Lechner neben Gaudi (N. Pevsner) gestellt werden konnte und dessen Ausgangsmeilenstein gerade das Gebäude des Kunstgewerbemuseums war. ABBILDUNGEN Abb. 1. Die mit dem zweiten Preis ausgezeichnete Bewerbung von Otto Tandor: Hauptfassade, 1891 Abb. 2. Angekaufter Entwurf von Zsigmond Quittner: Variante der Hauptfassade, 1891. OMF Planarchiv Inv. Nr. 14 803. Abb. 3. Angekaufter Entwurf von Alajos Hauszmann: Hauptfassade, 1891. Planarchiv des Kisceller Museums Inv. Nr. 71.25.2. Abb. 4. Unbesoldeter Entwurf unter dem Motto Sirius: Hauptfassade, 1891. Planarchiv des Kisceller Museums Inv. Nr. 71.25.2. Abb. 5. Plan von Ödön Lechner: Grundriss des Erdgeschosses, OMF Planarchiv Inv. Nr. 17174 Abb. 6. Plan von Ödön Lechner: Querschnitt, OMF Planarchiv Inv. Nr. 47 917 Abb. 7. Plan der Attikaverzierung des Mittelrisalits der Hauptfassade, 1894. Pécs, Zsolnay Fabrik, Muster Nr. M 2204. Abb. 8. Flügel in der Üllői út (Üllői-Strasse): Bau des Kellergeschosses der Halle. Foto Weinwurm 1894. IMA Inv. Nr. 1054-C Abb. 9. Strassenfassade anlässlich der Übergabe, Foto Klösz (?) IMA ohne Inv. Nr., 1896 Abb. 10. Vestibül im ersten Stock anlässlich der Übergabe. Foto Weinwurm 1896. IMA Rt 4897. Abb. 11. Glasdecke mit gemustertem Rand der grofcsen Ausstellungshalle bei der Übergabe. Foto Weinwurm 1896. IMA Rt 4896. Abb. 12. Die Parterregalerie der grossen Ausstellungshalle anlässlich der Weihnachtsausstellung 1899 der Gesellschaft für Kunstgewerbe, IMA Rt 5206 88

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