Tanulmányok Budapest Múltjából 22. (1988)

VÁROSTÖRTÉNETI TANULMÁNYOK– STADTGESCHICHTLICHE STUDIEN - Székely György: Hunyadi László kivégzése : struktúraváltozások a magyar állam és főváros kormányzásában = Die Hinrichtung von László Hunyadi : strukturelle Änderungen im ungarischen staatlichen und im haupstädtischen Regierungs-system 61-102

Wie verworren sich die politischen Kraftlinien nach dem Tode Sigismunds gestaltet haben, zeigt die polnische Orientierung einzelner ungarischer Würdenträger: Mihály Guthi Országh Matko Thallóczi, einzelne Mitglieder der politisch gespaltenen, mehr­fachen Budaer Hausbesitzer-Familie Rozgonyi schlössen sich Wladislaus I. an. Die Studie hebt die Parallele der tschechischen Geschichte nach dem Tode Sigismunds hervor, da es sich als Episode zugetragen hat, daß sich eine Habsburg-gegnerische hussitische Partei in Richtung eines polnischen Thronkandidaten orientierte. Am Rande dieser politischen Strömung gelangte Georg Podëbrad in den Vordergrund. Von den ungarischen Herren tat sich Pál Lindvai Bánfi mit politischen Winkelzügen hervor, ihm vermochte niemand zu vertrauen, daher wählte er die Methode der Intrige. Matko Thallóczi stieß mit dem Soproner (Ödenburger) Stadthauptmann der Habsburg-Partei zusammen, hinter dem Ulrik Cillei stand. Später geriet die Stadt Sopron (Ödenburg), die mit den sich um die Habsburger scharenden Herren verknüpft war, mit János Hunyadi, der damals Landes­regent war, (1446, 1451) in Konflikt. Der Regent hingegen stützte sich in finanziellen Angelegenheiten auf solche Personen, die er von Matko Thallóczi in seinen Dienst über­nommen hatte. Die persönlichen Beziehungen führen zu den Gegensätzen zwischen den Familien Cillei und Hunyadi und auch Garai stand im Hintergrund. Der aus dem Kleinadel stammende und der Hunyadi-Partei zugeneigte Humanist János Vitéz von Zredna — und dies weist auf ein Vordringen des Gesichtspunktes der Fachmäßigkeit hin — unter jedem Herrscher sowohl auf seiner amtlichen wie auch der kirchlichen Laufbahn Fortschritte verzeichnen konnte. Die Studie überblickt die Tätigkeit János Hunyadis als Landesregenten, sein positives Verhalten den Städten gegenüber. Als die Regentschaftsmacht in Ungarn zu sinken be­gann, entstand diese Institution in Böhmen, wo Georg Podëbrad Regent wurde. Die Entwicklungen in der ungarischen und tschechischen Regierung sind keine Zufälligkei­ten, was die Außenpolitik und das Reigerungssystem Skandinaviens bestätigt: im Falle einer fremden Dynastie konnte die Suche nach einer Unabhängigkeit ständischen Charak­ters die Form der Regentschaft annehmen, und dies konnte eine Stufe zur Erreichung der Königswürde sein. In Schweden führte die Institution des Reichshauptmanns und des Reichsvorstehers zur Wahl eines eigenen Königs. Sowohl auf schwedischem wie auch auf ungarischem Boden bewiesen es die fremden Dynastien, daß sie auch durch Gewaltan­wendung an der Macht festhielten. In Ungarn hofften erst die Adeligen, dann die Bürger den aus der Spannung herausführenden Weg dadurch zu finden, daß sie König László V., das Kind, dem Einfluß des Kaisers entziehen (1452). Nachher übte jedoch Ulrik Cillei seinen Einfluß auf den König aus, die Hunyadis wurden in vornehmer Form (Erbgraf­schaft von Beszterce) zurückgedrängt. Der gewesene Regent blieb nach wie vor aktiv, und auch sein Sohn László bekleidete vornehme Würden, was in der gegenüberstehenden Partei Widerwillen hervorrief. Auch in wirtschaftlichen Angelegenheiten stand László Hunyadi seinem Vater zur Seite. Gegen sie wurde 1455 das Bündnis der Familien Cillei­Garai-Ujlaki aufgefrischt. Auch an Annäherungsversuchen auf Macht- und Familiengrund­lage mangelte es nicht. Das Vertrauen konnte aber nicht wiederhergestellt werden, wie dies ein Entsandter der Stadt Brassó (Kronstadt) am Wiener Hof vernehmen konnte. 100

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