Tanulmányok Budapest Múltjából 22. (1988)
KÖZLEMÉNYEK – MITTEILUNGEN - Rózsa Miklós: Egy 1824. évi pesti üzleti hirdetés és annak forrásértéke = Eine Pester Geschäftsanzeige aus dem Jahre 1824 und deren Quellenwert 501-511
Über die Art und Weise der Verbreitung der Anzeige stehen uns keine Angaben zur VerfügungPeter Fischer ist eine bahnbrechende Persönlichkeit des wirtschaftlichen Lebens von Pest im Reformzeitalter, ein Zuckerbäcker, der mit seinen Unternehmungen das Antlitz unddas gesellschaftliche Leben der Stadt, ihren Geschmack, ihre Ansprüche formte. Fischer wurde in Pest geboren. Als Zuckerbäckerlehrling wurde er 1818 hier freigesprochen. Als Wanderbursche erweiterte er seine Fachkenntnisse in Buda, Wien sowie in Baden bei Wien und schließlich als herrschaftlicher Zuckerbäcker in Wien. Die Pester Zuckerbäckergerechtigkeit erlangte er am 8. November 1823, das Bürgerrecht am 10^ Januar 1825. Das Niveau seiner Erzeugnisse und Dienstleistungen, die luxuriöse Ausstattung und Einrichtung seiner Gewölbe bedeuteten für Pest etwas Neues. Er verstarb am 2. Oktober 1843 in Pest. Fischers Geschäftsanzeige stellt grundlegend eine wirtschaftshistorische Quelle dar, indem sie uns über Warenproduktion und verkauf, ferner die dem Bereich des letzteren angehörenden Reklametätigkeit unterrichtet. Als Druckereiprodukt ist sie eine sachliche Quelle der Geschichte des Druckereigewerbes. Die Anzeige informiert uns über die Tätigkeit eines gegebenen Zuckerbäckers, in dieser Beziehung ist sie eine besonders wichtige Quelle der Zuckerbäckergewerhegeschichte. Vermöge ihrer ursprünglichen Bestimmung ist sie auch eine Quelle der Reklamegeschichte. Es war die Tätigkeit und das Gewölbe eines Pester Zuckerbäckers über die uns diese Quelle berichtet. Die Käufer seiner Erzeugnisse waren in erster Linie Pester Einwohner, insofern gehört die Anzeige zu den Quellen der Budapester Stadtgeschichte. Die Angabe der Reklame, die über den Ort des Gewölbes informiert, ist deshalb von besonderer Bedeutung, weil der Ort des ersten Gewölbes Fischers in den im Laufe der bisherigen Forschungen erschlossenen archivalischen und sonstigen Quellen nicht erwähnt wird, und dieser somit bisher unbekannt war. Das in der Anzeige erwähnte Haus in der Herrengasse der Innenstadt, stand an Stelle des Hauses der heutigen Petőfi-Sándor-Gasse Nr. 5. Wir lernen aus der Anzeige die Erzeugnisse Fischers kennen. Demzufolge ist sie eine ergänzende Quelle zum Kennenlernen des Konsumentengeschmacks. Auch hinsichtlich der Produktionsweise der Pester Zuckerbäcker jener Epoche stellt die Anzeige eine Quelle dar, indem sie Angaben darüber liefert, daß außer auf Vorrat auch auf Bestellung produziert wurde. Aus der Anzeige geht hervor, daß Fischer seine Erzeugnisse nicht allein jenen Käufern verkaufte, die diese aus dem Gewölbe mitnahmen, sondern neben seinem Gewölbe ein bequemes Gemach für jene eingerichtet hatte, die die Ware an Ort und Stelle zu verzehren wünschten. Somit ist die Anzeige eine wichtige Quelle hinsichtlich der Frage einer Verbreitung der an Ort und Stelle erfolgenden Verzehrung von Zuckerbäckereierzeugnissen in Pest. Daher ist die Anzeige als ein Überrest aus der Vergangenheit, die Angaben enthält, die auf Konsum- und gesellschaftliche Gewohnheiten schließen lassen, auch eine Quelle zur Geschichte der Lebensweise der Stadtbewohner bzw. eines Teiles von ihnen. 509