Tanulmányok Budapest Múltjából 15. (1963)

Fallenbüchl Zoltán: Pest város népességének származáshelyei a statisztika és a kartográfia tükrében, 1687-1770 = Die Stammorte der Bevölkerung der Stadt im Spiegel der Statistik und der Kartographie, 1687-1770 239-287

betraf, so sind vor allem Soldaten als aus diesen Gebieten stammend in den Kirchen­büchern immatrikuliert, seit 1730 auch Arbeiter und später hauptsächlich Weber. Gegen Ende der 1730er Jahre wimmelt es in der Stadt von den durch die Reichspolitik Karls VI. [III.] in die Emigration getriebenen Spaniern: nur wenige von ihnen ließen sich aber dauernd nieder. Von nachhaltigerer Wirkung sollte hingegen das allmähliche Einwandern der wenigen griechisch-mazedonischen Kauf­leute werden, da sich diese ansiedelten und nicht wenig dazu beitrugen, daß sich Pest zu einem Handelszentrum entwickelte. In der Wiederbevölkerung Pests waren diese von fernher kommenden Grup­pen von Einwanderern die Vorboten einer neuen Epoche, die ungefähr um 1750 beginnt. Die Anziehungskraft, die die Stadt bis dahin vor allem auf die von Westen und Nordwesten anströmenden Einwanderer ausgeübt hatte, begann nun auch auf die kleineren Städte und Dörfer der näheren Umgebung zu wirken; freilich treffen nicht nur aus diesen Gebieten, sondern auch aus den östlichen und südöstlichen Landesteilen und sogar aus entfernter hegenden Gebieten Einwanderer in Pest ein. Seit 1730 steigt das Zahlenverhältnis der aus Ungarn Eingewanderten suk­zessive an; in den 1760er Jahren macht diese bereits 45% aus, wobei diese Zahl auf keinen Fall etwa mit einem Rückgang der ausländischen Einwanderung, sondern lediglich mit dem Anwachsen der inländischen zu erklären ist. Für die ganze Periode bleibt die starke Einwanderung der Bevölkerung deutschen Volk­stums bezeichnend, von der ein Teil allerdings bereits inländischer Herkunft ist. Die Durchsicht des Namensmaterials in den Kirchenbüchern und Bürger­registern hat ergeben, daß im Laufe der Jahrzehnte das ungarische Element in stetigem Erstarken begriffen war, während das südslawische stagnierte. Die Nebeneinanderstellung sämtlicher zur Verfügung stehenden Daten, das Studium der Zahlen und der Karte, veranschaulichen in gleicher Weise die überaus wichtige Rolle der Donaulinie in der Entwicklung Pests im 18. Jahrhundert. Zum Gebrauch der Tabellen: Die Ziffern vor den nach den damaligen territorialen Einheiten gruppierten Ortsnamen verweisen auf die in die Karte eingezeichnete Ortschaft. Die Zahlen in der für jedes Jahrzehnt durchgeführten Aufschlüsselung bedeuten die Gesamtheit der Einwanderer, die Ziffern in Klammern geben die Zahl jener an, die das Bürger­recht erhielten. Die Prozentangabe, die nach der summierenden Zahl jeder territorialen Einheit steht, gibt an [unter Vernachlässigung der Dezimalen], wie vielen von sämtlichen Einwanderern das Bürgerrecht verliehen wurde. 287

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