Tanulmányok Budapest Múltjából 13. (1959)

Szalatnai Rezső: Kempelen Farkas és az egyetem átköltöztetése Budára = Wolfgang v. Kempelen und die Verlegung der Universität nach Ofen 207-227

vereiteln. Die Leiter der Wiener Hofkammer stellten für die Renovierung und Modernisierung des Tyrnauer Universitätsgebäudes plötzlich einen größeren Geldbetrag zur Verfügung, um auch die diesbezüglichen Argumente Kempelens bei der Herrscherin zurückweisen zu können. Kempelen hatte aber seinen Plan mit der ihm eigenen Gründlichkeit bereits ausgearbeitet und bewies genau die Vorteile der Übersiedelung nach Ofen, wodurch auch das Ansehen der Königin im Lande mächtig gewinnen würde. Ér kannte das politische Feingefühl Marig; Theresiens und wurde darin nicht enttäuscht, obzwar er einige Überraschungen finanzieller Art für die Königin noch bereithielt. Sein Plan war nämlich, daß die Universität in der Ofner Burg untergebracht werden sollte, weshalb die dazu benötigten Gebäude umgebaut bzw. renoviert werden mußten. Daß der Ofner Magistrat diesen Plan auch in materieller Hinsicht unterstützte, war sicherlich auch Kempelens Verdienst, sein Werk war es ebenfalls, daß auch Maria Theresia sich zur Zuweisung weiterer Geldbeträge bewegen ließ. Über die Rolle Kempelens in der Übersiedelung der Universität findet man wichtige Belege im umfangreichen Protokoll des Wiener Hofkammerarchivs. Die wichtigeren Teile desselben teilen wir hier im deutschen Originaltext mit. Das Protokoll bezieht sich auf die Sitzung der mit der Verlegung betrauten gemischten Kommission, und trägt eigenhändige Randbemerkungen Maria Theresiens. Datiert ist es vom 16. Jänner 1777. Die gemischte Kommission genehmigte die Tätigkeit der obenerwähnten Dreierkommission. Aus dem Protokoll stellt sich heraus, daß die Seele der Ganzen Kommission Kempelen war, den die Königin für die Dauer der Übersiedlung von seinen anderen Dienstverpflichtungen befreite. Er hatte einen umsichtigen Plan ausgearbeitet nicht nur für die Übersiedlung der Univer­sität, der Universitätsbibliothek und des übrigen Mobiliars, sondern auch der Professoren und Studenten, wobei er auch des weiteren Schicksals der verlassenen Universitätsgebäude gedachte. Am 24. August 1777 wurden die Vorlesungen in Tyrnau beendet. Auch die mit methodischer Gründlichkeit vorbereitete technische Abwicklung der Übersiedlung wurden von Kempelen, seinen Unterordneten und schon oft bewährten Leuten versehen. Aus Nagylég, einer Gemeinde auf der Großen-Schüttinsel kamen ungarische Fuhrleute nach Tyrnau, die das Mobiliar nach Sered fuhren. Von dort wurde das Material auf der Waag teils auf den Salz­schiffen Kempelens, teils auf eigens für diesen Zweck gebauten Flößen zur Donau befördert sodann mit Berührung von Komorn und Nagymaros die ganze Ladung nach Ofen, in den Hafen von Taban gebracht. In Ofen begann das neue Studien­jahr der Universität am 3. November 1777. Indessen setzten Kempelen und seine Kommission die Arbeit noch bis zum 14. Mai 1779 in Ofen fort, um für jedes Institut der Universität, sowie für Bibliothek und Druckerei Platz zu finden. Am 25. März 1780 fand endlich die feierliche Eröffnung der Ofner Universität statt. Bei diesem Anlaß ließ die Königin alle Rechte, Privilegien und Stiftungen der ungarischen Universität in einem Diplom zusammenfassen. Die uneigennützi­gen Bemühungen Kempelens wurden von Erfolg gekrönt : Ungarns Universität schlug endgültig in der Hauptstadt Wurzel. 15* 227

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