Póczy Klára: Forschungen in Aquincum 1969- 2002 (Aquincum Nostrum 2. Budapest, 2003)

5. Die neuen Ergebnisse der topographischen Forschungen - 5.2. Militäranlagen in Aquincum - 5.2.1. Militärlager - 5.2.1.2. Die Militäranlagen von Óbuda (Margit Németh)

näher zur Mauer gelegenen Grabens enthielt Stein­schutt, die Verhüllung des äußeren Grabens Lehmzie­gel und Lehmschutt bzw. Holzkohle. Doch die aus einer Holz-Erde-Konstruk­tion bestehende Lagermau­er war an dem von uns erforschten Punkt nicht erhalten geblieben. Die östliche Mauer des Lagers kam früher an einem Punkt zum Vorschein. Ausgehend von ihrer Lage ist es gelun­gen, die Lage der Porta praetoria zu bestimmen. Ein Eck- oder Seitenturm wurde bislang nicht freige­legt. Bekannt ist die Porta principalis sinistra, das nördliche Tor, mit ihren beiden Tortürmen. Die quadratischen, 0,80 m vor die äußere Flucht der Lagermauer vorspringenden Tortürme mit einer Grundfläche von 6,7x6,5 m hatte man außen mit kleinen Quadersteinen ver­kleidet. Der Toreingang zwischen den beiden Tür­men mag etwa 7,5 m breit und noch durch einen Mittelpfeiler unterteilt gewesen sein. In Kenntnis der Lage der Tortürme läßt sich nachträglich feststellen, daß die Stücke der Bauinschrift in der Planierungsschicht dieses Tores ans Tageslicht gelangt sein dürften. Die genaue Lage der Porta praetoria, des Ost­tores, wurde anhand der bis dahin bekannten Straßen- und Gebäudedetails im Inneren des Kas­tells bzw. deren Lage bestimmt. Im Rahmen einer kurzen Rettungsgrabung gelang es 1990 zwar, den Anschluss von östlicher Lagermauer und nördlichem Torturm freizulegen, doch zur Frei­legung der südlichen Hälfte des Turms bzw. des gesamten Torbaus bot sich wegen der Geländebe­dingungen keine Möglichkeit (NÉMETH 1993/1, 55 ff.). Die innere Abmessung des Turms betrug in ostwestlicher Richtung 5,2 m, die Stärke der Turmmauer an der Nordseite 1,2 m; die öst­Abb. 2. Bekannter Grundriss des Alenkastells von Óbuda liehe Lagermauer war 1,1 m stark, wobei sich das Fundament auch unter dem Turm fortsetzte. Abweichend zum Nordtor hatte man als Fun­damente der Turmmauer mächtige Quadersteine verwendet, was auf eine massivere Konstruktion dieses Torbaus bzw. seinen monumentaleren Auf­bau hindeutet. Der vermutlich mehrfach unter­teilte Toreingang dürfte unter dem Fahrdamm der gegenwärtigen Tél utca liegen, während der südliche Torturm unter der südlichen Hälfte des Fahrdamms oder unmittelbar daneben zu suchen ist. Zur früheren Bauperiode gehörende Erschei­nungen waren, abgesehen von der dünnen, lehm­haltigen Planierung unter dem Bauniveau, in dem kleinen, für die Freilegung zugänglichen Areal nicht zu beobachten. Geklärt werden konnte die Einteilung des nordöstlichen Viertels - der linken Prinzipalis­seite — des Kastells sowie der Verlauf der Via principalis bzw. der Via sagularis. Ans Tageslicht gelangten die die Principia von Norden und Westen begrenzenden bzw. die zwischen den Kasernen verlaufenden Strassen und Details von Abwasserkanälen. Die Principia nahm eine Grund­fläche von 30x30 m ein. Das Gebäude konnte

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