Póczy Klára: Forschungen in Aquincum 1969- 2002 (Aquincum Nostrum 2. Budapest, 2003)

5. Die neuen Ergebnisse der topographischen Forschungen - 5.4. Die Zivilstadt von Aquincum - 5.4.4. Neue Elemente in der Topographie der Zivilstadt von Aquincum - 5.4.4.3. Öffentliche Gebäude und Wohnhäuser außerhalb des Stadtzentrums (Paula Zsidi)

Abb. 1. Die Anordnung der Bäder im Grundriss der Zivilstadt von Aquincum Die südliche und westliche Hälfte der Therme sind noch nicht erschlossen. Angesichts der hier ans Tageslicht gelangten Funde ist jedoch gewiss, daß das Gebiet in der ersten Hälfte des 2. Jahr­hunderts schon bebaut war. In der Verfüllung des auf der Ostseite des Bades gelegenen Hofes fand sich eine größere Menge Bruchstücke mit Wand­malereien, die auf Grund der ebenfalls geborgenen Münzen mit dem Umbau nach der Mitte des 3. Jahrhunderts zusammenhängen dürften (ZSIDI 2000/2, 136), während die spätesten Funde (unter anderem Terra sigillata chiara, Münze) eindeutig das Ende ihrer Benutzung im ausgehen­den 4. Jahrhundert belegen (ZSIDI 2003). Das andere neue öffentliche Bad kam im West­teil der Stadt zum Vorschein, und zwar als erstes Bad in diesem Gebiet (PÓCZY 1984/1, 21). Sein Eingang lag an der Südseite der ostwestlichen Straße, die bekannt wurde, als es in den sechzi­ger Jahren im Südosten des westlichen Stadtteüs zu Grabungen kam. Acht Räume des Gebäudes wurden freigelegt, obwohl die früheren Grabungen höchstwahrscheinlich auch den Westtrakt zu Tage gefördert hatten. Das Gebäude befand sich in einem überraschend guten Erhaltungszustand, in etlichen Fällen wurden Türrahmen bzw. Schwellen­steine in situ vorgefunden, und seine Fußbodenhei­zung war an mehreren Stellen unversehrt. Hinter den Eingangsräumen lagen die wahrscheinlich in Reihen angeordneten Baderäume, deren Mauern stark verkalkter, mehrfach erneuerter farbiger Ver­putz bedeckte und die über ebenfalls mehrfach restaurierte Terrazzo- sowie Ziegelmosaikfußböden verfügten. Mit Wasser wurden sie durch einen

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