Póczy Klára: Forschungen in Aquincum 1969- 2002 (Aquincum Nostrum 2. Budapest, 2003)

5. Die neuen Ergebnisse der topographischen Forschungen - 5.4. Die Zivilstadt von Aquincum - 5.4.1. Die Erforschung der Zivilstadt, ihre geographische Lage (Paula Zsidi)

5.4.1. DIE ERFORSCHUNG DER ZIVILSTADT, IHRE GEOGRAPHISCHE LAGE Forschungen in den Jahren 1969 bis 2001 Das Gebiet der Zivilstadt ist eine der am frü­hesten systematisch erforschten topographischen Einheiten von Aquincum. (Abb. 1.) Am Anfang der Forschungen - dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts - dehnte man die Ausgrabungen im Zentrum der Stadt (Bereich Forum, Kreuzung der Straßen C und D) sowie im Amphithea­ter der Zivilstadt bzw. in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die laufenden Forschungen, am Westabschnitt der Stadtmauer in erster Linie nach Osten und Süden aus. Das früher von moderner Bebauung verschonte Gebiet der Zivil­Stadt (Gasfabrik und Wohnsiedlung Gasfabrik sowie die an der Szentendrei út entstehenden Einrichtungen) bestimmte die Forschungsrichtung. Durch diese Forschungen ergaben sich Ende der 1960er Jahre im Grunde genommen die Aus­dehnung bzw. die topographischen Grenzen der Stadt (L. NAGY 1942/1, SZILÁGYI 1968, T. NAGY 1973, Karten). Den überwiegend topogra­phischen Forschungen schlössen sich in den sech­ziger Jahren durchgeführte Periodenforschungen (T. NAGY 1964.) bzw. die im Zusammenhang mit der Konservierung der Ruinen der Zivilstadt begonnenen Nachgrabungen an (POCZY 1970). Das neu erschienene Werk über die Zivilstadt berücksichtigt bereits die neuesten Grabungser­gebnisse (ZSIDI 2002/5). So wenig die Ausgrabungen der Zivilstadt während des untersuchten Zeitraums die topo­graphischen Grenzen erweitert haben, desto mehr Kenntnisse konnten sie im Hinblick auf das Gefüge bzw. die Baugeschichte der Stadt vermitteln. Nach dem Scheitern des umfassenden Konservierungsprogrammes nach 1973 fanden in dem Gebiet nur kleinere Ausgrabungen statt, die meist ebenfalls mit Wiederherstellungs- bzw. Gebietsordnungsaufgaben verbunden waren: nörd­licher Streifen, 1 nördliche Seite der Strasse E, 2 Haus neben dem Mithräum des M. A. Victorinus, 3 sowie die in mehreren Etappen erfolgenden Aus­grabungen im sog. Symphorus-Mithräum (ZSIDI 2002/3) und im Amphitheater der Zivilstadt. 4 Neben den Rettungsgrabungen knüpften unsere Arbeiten hauptsächlich an die großen Investiti­onen im Gebiet bzw. Bereich der Zivilstadt an. Darunter sind zwei größere Projekte besonders hervorzuheben: die Verbreiterung der modernen Straße Nr. 11 (zwischen 1975 und 1979) sowie der Bau der Wohnsiedlung Római út an der Pók utca (zwischen 1979 und 1983). Erstere trug zur Erweiterung unserer Kenntnisse hinsichtlich der die Zivilstadt durchquerenden Wasserleitung, der neben ihr herlaufenden Straße und der an diesem 1 Ausgrabungen: K. Póczy - P. Zsidi 1990, Plan 7, Nr. 17; E. Márity 1991-1993, Plan 7, Nr. 29, 33, 46. 2 Ausgrabungen: K. Póczy 1982, Plan 5, Nr. 40 bzw. 1984, Plan 6, Nr. 23; Á. Kovács Borosi - P. Zsidi 1982, Plan 5, Nr. 41. 3 Ausgrabungen: L. Kocsis - O. Madarassy 1987, Plan 6, Nr. 48; O. Madarassy 1988-1990, Plan 6, Nr. 58 und Plan 7, Nr. 1, 14. 4 Ausgrabungen: Gy. Hajnóczi - K. Póczy 1970, Plan 1, Nr. 13; P. Zsidi 1990-1991, Plan 7, Nr. 18, 28.

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