Póczy Klára: Forschungen in Aquincum 1969- 2002 (Aquincum Nostrum 2. Budapest, 2003)

5. Die neuen Ergebnisse der topographischen Forschungen - 5.3. Militärstadt - 5.3.2. Der Statthalterpalast von Aquincum (Katalin H. Kérdő)

tigt. Man rechnete, auf Grund der verfügbaren Angaben und die Abweichungen der verschiedenen Bauperioden berücksichtigend, außer mit dem gut einzugrenzenden Block des bis dahin bekannten Palastes höchstens mit noch einem Gebäude. Demgemäß suchte man auch die Parallelen unter blockartig angeordneten, einzeln stehenden Gebäu­den (in erster Linie den Gebäuden der Komman­dantur, den sog. Praetorien, und den Palästen der Legaten). 13 Die neuesten archäologischen Ausgrabungen zur Untersuchung der Ausdehnung des Palas­tes erbrachten daher unerwartete Ergebnisse. (Abb. 3.) Denn 228 m südlich von der südlichs­ten Mauer der bis dahin bekannten Bauten kamen die Reste einer starken, ostwestlichen Abschluss­mauer und eines daran angrenzenden Turms zum Vorschein. Die Abschlussmauer dürfte an jene Mauer gestoßen sein, die sich in nordsüdlicher Richtung am Westufer der Insel hinzog und von der früher schon ein Abschnitt freigelegt wor­den war. Ihre Stelle markieren heute leider nur noch herausgespülte Steine, ein Großteil wurde von der Donau weggesschwemmt. Zwischen der er seine endgültige Form zur Zeit der Severer erlangte. Antworten auf die offenstehenden Fragen der Baugeschich­te sind nur von Nachgrabungen und einer Neubewertung des Fundmaterials (hauptsächlich der Ziegel mit Stempel) zu erhoffen. Über die möglichen Nachgrabungen muss man allerdings wissen, daß insbesondere im Gebiet des Hauptgebäudes und an denjenigen Stellen, wo die Anlagen der Schiffswerft (Kanalisation, Schächte, Kranfundamente usw.) waren, mit nur wenigen in situ befindlichen Stra­ten zu rechnen ist, und einen Großteil des Areals haben auch frühere Suchgräben gestört. Neue Erkenntnisse sind deshalb eher im Gebiet des westlichen Hofes sowie in den Teilen außerhalb des Hauptgebäudes zu erwarten. 12 Dass der Palast in einer Art planmäßigem Rückzug verlas­sen wurde, beweist auch die relativ geringe Zahl der bei den Grabungen ans Tageslicht gelangten Funde. Jüngste Publikationen, mit älterer Literatur: Steindenkmäler: Statue der Fortuna Nemesis (SZIRMAI 1999/2, 37, Nr. 19), Genius-Kopf (SZIRMAI 1999/2, 37, Nr. 18), reliefver­zierter Krater (Aquincum 1995, 64, Nr. 350), Altarstein (CIL III 3416 = 10379), Altarstein (FITZ 1993-1995, 1047, Nr. 686), Kleinbronzen: Satyr-Skulptur (SZIRMAI 1986, 7, Nr. 6), Wagenbeschlag mit Merkur-Darstellung (SZIRMAI 1986, 6, Nr. 4), Sonstige: Glasbecher mit der Inschrift PROPINA (BARKÓCZI 1988, 59, Nr. 23), Tegu­südlichen Abschlussmauer und dem Hauptgebäu­de stieß man auf Gebäudedetails, so z. B. Reste eines Baderaumes, deren Lage darauf hindeutet, daß zwischen diesen Details und der westlichen Abschlussmauer mit einer weiteren Reihe von Räumen zu rechnen ist. 14 Darüber hinaus wur­Abb. 3. Ausdehnung der Statthalterresidenz auf Grund der neuesten Forschungen, 1. Hauptgebäude des Statthalterpalastes, 2. Pfeilerfundamente, 3. westliche Abschlussmauer des Palastkomplexes, 4. bei den neueren Grabungen freigelegte Gebäudereste, 5. Detail des Turms und der südlichen Abschlussmauer des Palastkomplexes, 6. römische Pfosten am Ostufer der Bucht

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