Budapest Régiségei 40. (2007)

TANULMÁNYOK - Holl Imre: Külföldi kerámia Magyarországon III. (14-17. század) = Ausländische Keramikfunde in Ungarn III. (14-17. Jh.) 253

KÜLFÖLDI KERÁMIA MAGYARORSZÁGON III. (14-17. SZÁZAD) AUSLANDISCHE KERAMIKFUNDE IN UNGARN III. (14-17. JH.) I Steinzeug aus Deutschland, II. Persien, III. China Die Bearbeitung ist eine Fortsetzung der Publikationen von 1955 und 1990. Die Ergebnisse der neueren Forschungen haben im Fall der deutschen steinguterzeugenden Werkstätten unsere bisherigen Kenntnisse über die Rolle der Waldenburger Werkstätte bedeutend erweitert, wie auch die Kenntnisse über die Chronologie des hiesigen frühen Steingutes. Außer der meinerseits bereits 1990 ausgesonderten Stücke, die zu dieser Gruppe gehören, konnten wir diese Gruppe mit weiteren neuen Funden bereichern. Detailliert untersuchen wir die Variationen der sog. Gesichtskrug-Gruppe (deren spätere,- Formen,­halten wir für nicht so alt, wie es die bisherige Forschung angenommen hatte). (Abb. 9.3) Wir haben ein Budaer Bruchstück zur „Igelgefäß"-Gruppe zugeteilt (Abb. 10), welches auf Grund seines Fundortes spätestens aus dem 15. Jh. stammt. Die neue, polnisch-englisch-deutsche Forschung hat das Verbreitungsgebiet der „Dreihausen-Falke Gruppe" wesentlich erweitert, gleichzeitig wird die representative Eigenart derartiger Gefäße, Gläser (worauf auch wir bereits 1955 hingewiesen haben) durch zahlreiche adelige-königliche-erzpriesterliche Vorkommen bewiesen. Das mit Stachel verzierte, auch früher publizierte Bruchstück (Abb. 12) weist auf das Auf einenderwirken der parallel wirkenden Waldenburger Werkstätten hin. Unter den mit Blei glasierten Zierkeramiken der Budaer Werkstatt kommen in den 70/80er Jahren des 15. Jh. solche Stücke vor (Abb. 15.), die die Auswirkung der „Falke­Gruppe" zeigen. Die Bearbeitung des Fundmaterials im Budaer Palast (HOLL 2005) hat unsere Aufmerksamkeit auf die Frage der Keramik im Mittleren und Fernen Ostern gerichtet. In bedeutender Menge kommen die persischen Fayencen unter den Funden des Palastes in der türkischen Herrschaft nicht nur im 15. Jh. bzw. am Anfang des 16. Jh., sondern hauptsächlich in den 16. und 17. Jh vor. Bei der Durchsicht haben wir diejenigen chinesischen Porzellanstücke berücksichtigt die auf die Erzeuger der ähnlich geformten persischen Schalen Einfluß gehabt haben mussten (die provinziellen Fundorte: Baja, Eger, werden in einem späteren Beitrag des ActaArchHung ausführlicher untersucht werden). Das chinesische Porzellan ist bereits in den 14-15. Jh. in Buda erschienen (HOLL 2005), und zur Zeit der Türkischen Herrschaft wurden es durch die Vermittlung des Osmanischen Reiches massenhaft nach Ungarn geliefert. Die qualitativ feineren Stücke vertreten die Gruppen des zweiten Hälfte des 16. Jh. (Abb. 22-23.); Die Typen des ersten Drittels des 17. Jh. haben die persischen Schalen wohl nachgeahmt. (Abb. 18. 3-4.).- Es ist für das ungarische Fundmaterial charakteristisch, dass diese persischen und chinesischen Waren hauptsächlich aus kleinen Schalen bestanden: es knüpfte sich an die Gewohnheit von Kaffee-und Teetrinken. 271

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