Budapest Régiségei 36. (2002) – In memoriam Rózsa Kalicz-Schreiber (1929-2001)
Goldman György - Szénászky Júlia: Ein Gesichtsgefäß der Szakálhát-Kultur = A szakálháti kultúra arcos edénye 55-61
EIN GESICHTSGEFÄß DER SZAKÁLHÁT-KULTUR mäßige Schichtung weist darauf hin, daß dieser Fundverband mit den, im südosteuropäischen Neolithikum in relativ großer Zahl vorgekommenen, von dem frühen Neolithikum an benutzten Bothroi, bzw Opfergruben in direktem Zusammenhang steht. Auf der Sohle der in Elateia, auf der Otzaki Magoula freigelegten Bothroi, oder auf der der aus der späteren Periode stammenden ähnlichen Objekten wurden im allgemeinen Opferensembles, häufig Idole oder Idolbruchstücke gefunden. Außer den zahlreichen südosteuropäischen Analogien 20 muß die Opfergrube von Lánycsók 21 in dieser Hinsicht erwähnt werden, in der sich die Funde enthaltenden und sterilen Schichten wie in Gyoma - regelmäßig wiederholten. Im Gebiet der Szakálhát-Kultur kam eine auffallend wenige Gefäßbruchstücke enthaltende Grube besonderer Funktion in Tiszaug-Vasútállomás vor, 22 in der das Bruchstück des Halses eines Gesichtsgefäßes und eine kleine Tasse etwa „begraben" wurden. Da gab es keine Brandspuren und keine, dem Fall von Gyoma ähnliche Schichtung. In Gyoma befand sich das vollkommene anthropomorphe Gefäß in der Grube, es wurde auf die Grubensohle gestellt, und aufgrund der Brandspuren können wir annehmen, daß irgendein Opfer dort dargebracht wurde. 23 Aufgrund der obigen nehmen wir an, daß das Gesichtsgefäß als Teil irgendeiner Kulttätigkeit in Gyoma in die Erde gelangen konnte. Wir sind aber der Meinung, daß dessen ausführliche Bestimmung nur nach einer künftigen, gründlichen religionsgeschichtlichen Analyse möglich wäre. 20 Zusammenfassend s. MAKKAY 1975. mit weiterer Literatur. 21 KALICZ1990. 81. 22RACZKY1982. 224. 23 BANFFY1991. 57