Budapest Régiségei 35/2. (2002)

KÖZLEMÉNYEK - Bencze Zoltán: Török rézedények a Hadtörténeti Múzeum udvarán 461-468

BENCZE ZOLTÁN TÜRKISCHE KUPFERGESCHIRRE AUF DEM HOF DES MUSEUMS FÜR KRIEGSGESCHICHTE Die auf dem Gebiet der Hauptstadt zum Vorschein gekommenen Stücke türkischer Metallkunst wurden zuerst von Henrik Horváth behandelt. Später beschäftigte sich Magda B. Oberschall mit dem Kunstgewerbe der Türkenzeit ausführlich in ihrer 1944 erschienenen Studie. Während den Freilegungen in Buda nach dem zweiten Weltkrieg sind viele türkische Kupfergeschirre zum Vorschein gekommen, davon ist jedoch der größte Teil bis heute unpubliziert. Die türkischen Kupferschmiede von Buda lebten in der Umgebung der Szentháromság Straße. Der Plan aus dem 17. Jahrhundert von Marsigli bezeichnet das Karandsilar jeri dir, was soviel bedeutet wie der Ort der Kesselmacher, mit der Nummer 43. Ihre Fachkenntnisse sind in einer Quelle von 1732 belegt, aus der wir erfahren, dass die älteren katholischen Raizen das Goldschmiedehandwerk von den Türken erlernten. Während den archäologischen Freilegungen zwis­chen 1987 und 1990 auf dem Hof des Institutes und Museums für Kriegsgeschichte gelang es uns auf dem südlichen Teil des Hofes eine Partie eines solchen Wohnhauses freizulegen, das bis zum Ende der Türkenzeit benutzt. Die Flachdecke des in einen Fels gehauenen Kellers wurde von Konsolen gehalten. Der Abstieg zum Keller öffnete sich in Richtung Norden und die zwischen den beiden seitlichen Steinen des Türgewändes gefundene Türschwelle ist aus einer Tiefe von 165,25 m über Adriatischem Meer zum Vorschein gekommen. Der untere Teil des Kellers lag in einer Tiefe von 161,4 m, 60 cm darüber haben wir das Fußbodenniveau gefunden. Auf dem Boden des Kellers, unter den verkohlten Balkenresten ist eine Garnitur Kupfergeschirr zum Vorschein gekommen. Ein Teil davon, oder möglicherweise die ganze Garnitur wurde in einem Sack aufbewahrt. Auf einem der Kessel konnten nämlich Reste verbrannten Sackgewebes beobachtet werden. Im Fundmaterial befinden sich Kannen, Kessel, Stengelschüsseln und andere Schüsseln. Besonders bemerkenswert sind ein Näpfchen mit Halbmondverzierung sowie ein Bratschüssel, auf der das Brustbild eines geflügelten Mannes zu erkennen ist. Ein ähnliches Stück, das auf die Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert datiert wurde, ist aus Dombóvár bekannt. Das besprochene Fundmaterial gehörte wahrscheinlich zu einer der Haushaltungen in Buda. Sein Vorhandensein deutet darauf hin, dass der Inhaber des Hauses im 17. Jahrhundert kein strenggläubiger Mohammedaner war. Das Haus wurde während der Rückeroberung 1686 zer­stört, so ist die Kupfergeschirrgruppe leicht zu datieren. 464

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