Budapest Régiségei 33. (1999)

TANULMÁNYOK - Holl Imre: Középkori kályhacsempék Magyarországon : 7. közlemény, A lovagalakos kályha címertartó sarokcsempéjének új példánya – műhelykérdések 313-323

IMRE HOLE MITTELALTERUCHE OFENKACHELN IN UNGARN VII. EIN NEUES ECKENKACHELEXEMPLAR DES OFENS MIT RITTERFIGUREN - WERKSAUSFRAGEN Bei der Rekonstruktion der budaer Exemplaren der Ofen mit Ritterfi­guren wiesen nur kleinere Bruchstücke auf einen Kacheltyp: der obere Eckkachel des unteren Teiles folgte mit schief (schräg geschnittenem Ecke die oft verwendete Form) Lösung der mittelalterlichen Öfen. 1 Die neuen Bruchstücke wurden 1966 gefunden. Mit ihrer Restaurierung konnte man auch diesen Typs kennenlernen. (Bild I.) Es wurde mit dem Zusammenhang von zwei ganzen Kacheln hergestellt die schief gewölbte Ecke ist mit brauner Glasurfarbe versehen und mit gotischer Blätterreihe umgeben. Der darauf angebrachte Wappen fehlt leider, aber die glasurlosen wappenhaltenden Löwenfiguren weisen darauf. (Bild 2.) Solche Bruchstücke kennen wir bei den Öfen der Burg aus Ta­ta und des Palastes in Visegrád.' Vielleicht ist es kein Zufall, daß der Wappen in allen Fällen zugrunde gegangen ist. (Die Datierung eines Bruchstücks aus Buda zeigt uns, daß dieser Ofenteil schon vor 1471/81. beschädigt wurde.) Er wurde absichtlich vom Ofen entfernt, der noch verwendet wurde. Vielleicht wollte man die klägliche Erinne­rung an dem König Ladislau V. auswischen? Über die bestrittenen Fragen dieser Werkstatt, beziehungsweise über ihrer möglichen Lösung berichtete ich in einer neuen detaillier­ten Studienarbeit,' mit einer in Einzelheiten reichen, stilkritischen technologischen und geschichtlichen Analyse. Nach den ersten Öfen aus 1454/57. wurden mit Hilfe der schon abgenützten Negativformen noch später einige Kacheln hergestellt. 1 " aber kein ganzer Ofen mehr. Diese verwendete man bei der Ergänzung der noch stehenden Öfen deren langdauernde Mode und Verwendung besonders am Lande das forderte. Einige Negativformen, positive Muster (die zentrale Dekora­tion des Kachels) wurde von späteren Werkstätten weitergeerbt. 12 Das geschah im Falle eines Ofens aus Visegrád mit dem Kachel mit Lö­wenfigur. Er wurde mit veränderten Ausmaßen und mit neuer Rahmen­ausbildung versehen. (Bild 3.) Das Monogramm des herstellenden Ofenmeisters finden wir auf dem dreieckigen Dachkachel (in das Po­sitiv eingebrannt). Auch aus diesen Kacheln finden wir Exemplare die mit Hilfe von abgenutzten Negativen hergestellt wurden. Im Falle des Ofens ist die Tatsache charakteristisch, daß das Monogramm sich schon aus dem Material aushebt. Es ist eine Ersetzung des Originellen. (Bild 4.) Laut der Meinung der aufarbeitenden Archäologen wurde der Ofen mit Matthias-Wappenserien' 8 aus Visegrád um 1485 gebaut. Sie mei­nen, daß mit diesem Ofen das Alter des Ofens mit Ritterfiguren beweis­bar sei. Wegen den oben schon erwähnten Beobachtungen kann ich nicht akzeptieren: hier geschah nur die Applikation der weiterlebenden Muster mit der Verwendung der geerbten Positiven und Negativen."~ 2 " Es ist ohne Zweifel, daß die frühere Ofenkachelmode - trotz des abwei­chenden Stils - auf diese Werkstatt stark wirkte. Zu den zwei Kacheln der hier verwendeten Wappenserie gebe ich eine andere Erklärung. Die Verwendung des Wappens von Portenau (Friaul) wird von den politischen und militärischen Kämpfe des Königs Matthias gegen Friedrich Habsburg III. und Venedig: 1484 und 1485 sandte Matthias Truppen auf diese Gebiete, um sich gegen die türki­sche Eindringung zu wehren. Venedig schickte 1485 Söldnertruppen gegen Matthias nach Portenau. 22 Matthias wollte auch in diesem Fall die Stadt auf seine Seite stellen - wie er es schon mit anderen auslän­dischen Städten gemacht hatte. Ein anderes Wappen wurde von den Forschern für das Wappen von Feldkirchen aus Vorarlberg gehalten; laut ihrer Bemerkung war seine Verwendung auf dem Ofen nicht begründet. Ich selbst gebe eine ande­re Erklärung: das Wappen wurde von Pfalzgraf Johann der Bischof aus Augsburg auch verwendet. Der Bischof bat König Matthias 1488 durch die Botschaft des bayerische Fürstes Georg aus Landshut um Schutz gegen den Kaiser. 24 Die selbe Botschaft berichtete über die Wiederero­berung von Regensburg. (Vereinigung mit Bayern gegen dem Kaiser.) 25 Das Familienwappen des Johann von Werdenberg Bischof von Augsburg (1469-1486) die „dreilatzige Gerichtsfahne" wurde bei ver­schiedenen Zweigen des Hauses Tübingen verwendet. Seine Verwen­dung auf dem Ofen ist auch in diesem Fall die Vorstellung der Verbün­deten des Königs Matthias. (Bild 6. 3-4.) 323

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