Budapest Régiségei 32. (1998)
MEGEMLÉKEZÉSEK - Póczy Klára: Hajnóczi Gyula emlékezete =Erinnerung an Gyula Hajnóczi 365-368
schaft kehrte er 1946 zurück und setzte seine Studien als Architekt fort. 1950 erhielt er ein Diplom für Architekt-Ingenieur. Damals stabilisierte sich seine Interesse für die Baukunst und Kunstgeschichte der Antike. Um seinen Ziel zu erreichen studierte er -neben seiner Arbeit an der Universität mit ministeriellen Erlaubnis-, als ordentlicher Student an der Fakultät für Sprachwissenschaften der Universität Eötvös Lóránd. Dort erwarb er noch ein Diplom aus provinzieller Archäologie, klassischer Archäologie und Kunstgeschichte. Damit schloss sich seine Vorbereitung für die Laufbahn seines Lebens ab. Zwei Fächer, die scheinbar entgegensetzte Fähigkeiten benötigten, knüpften sich in einer glücklichen Mischung. Heutzutage gibt weltweit die Baudenkmal Fachingenieurenausbildung, seit zwei Jahrzehnten auch in Ungarn, diese Kenntnisse. In der Lebenstätigkeit von Hajnóczi war der Architekt und der Archäologe immer gegenwärtig. 1961 wurde er Doktor für Provinziell-Archäologie, 1966 wurde er Kandidat der Technischen Wissenschaften, 1978 Doktor der Technischen Wissenschaften der Ungarischen Akademie. 1968 wurde er mit dem Ybl - Preis, 1972 mit dem Silbernen Grad des Arbeits Orden ausgezeichnet. 1994 erhielt er den Kossuth-Preis. Seit 1949 arbeitete er an der Technischen Universität von Budapest auf dem Lehrstuhl Architekturgeschichte. 1966 wurde er zum Dozenten, 1978 zum ordentlichen und öffentlichen Universitätsprofessor ernannt. Bis 1986 war er stellvertretender Direktor des Instituts für Architekturgeschichte und Theorie. Danach arbeite er als Professor im postgraduellen Unterricht, lehrte an den Kursen für Baudenkmalpflege (für Fachingenieure) die "Architektur Pannoniens aus der Römerzeit" Aus den aufgezählten Daten kommt es hervor, daß er auf seiner Laufbahn von der Architektur als Richtung geführt worden war, und seine Einstellung wurde durch seinen Erfahrungen bei Studienreisen gestärkt. (1959, 1960 in Italien, 1961 in Griechenland, 1962, 1964 in Ägypten, 1972 in Irak). Seine Facharbeiten behandelten Themen der architektureilen Theorie, der universalen Baugeschichte des Altertums, der provinziellen römischen Architektur. Seine Bücher: "Geschichte der Architektur, Altertum" (seit 1967 in 5 Auflagen erschienen). Die "Baukunst von Ägypten" (1969), die "Baukunst von Irak" (1974), "Ursprünge der europäischen Architektur I-II." (1968-69), "Die römischen Ruinen aus Pannonién" (1987), "Vallum und Intervallum" (1988), und "Pannónia Hungarica Antiqua" in der Serie Itinerarium Hungaricum (zusammen mit Tamás Mezős, 1995). In seinen Büchern verwendete er seine archäologischen Fachkenntnisse und gleichzeitig dienten seine Kentnisse, als Architekt, der provinziellen römischen Ausgrabungen. Mit 1964 beginnend nahm er an den Ausgrabungen der ungarischen UNESCO Mission in Nubien, mit der Ausarbeitung der technischen Dokumentation teil, zwischen 1963-1973 arbeitete er bei der Freilegung der Zivilstadt Aquincum - zusammen mit dem selbstorganisierten internationalen Archäologenmannschaft. 1959-60 arbeitete er auf Grund der Vermessung der freigelegten Ruinen aus Aquincum einen Plan für den Denkmalschutz aus, um die Gebäudeüberreste von der Vernichtung zu retten. Von den didaktischen Weiderherstellungsabsichten der Hajnóczi-Art war am Anfang ein Teil der Archäologen abgeneigt, die Behörden für Denkmalpflege haben sich ihm mehrmals widersetzt. Sie fürchteten sich davor, daß der allgemeinverständliche Anblick zu Lasten der geschichtlichen Treue und "romantischen" Atmosphäre geht. Seit, der Wiederherstellung des Iseums aus Savarien vergingen fast vier Jahrzehnten, und die Bewertung der Andenken der Römerzeit veränderte sich weltweit. Neben der Bewahrung der Authentität strebte man, wenn die Ruinen vorgestellt wurden, immer mehr auf die Verständlichkeit. An den Fundorten wurden immer mehrere Gebäuderekonstruktionen geschaffen. (Früher waren die Rekonstruktionzeichnungen und Maketten für die Besucher der Ausstellung bestimmt. Heute dürfen sie weder aus den Fachartikeln, noch aus den Ausgrabungspublikationen fehlen). In Ländern Europas welche sich auf römische Grundlage basieren, sind nur wenige Fachleute mit archäologischen und Architektendiplom zu finden. Das ist wahrscheinlich der Grund, daß in den ausländischen Publikationen stets die selben unveränderten Abbildungen zu finden sind. In Ungarn befinden sich seit mehr als 30 Jahren fast nur die Rekonstruktionsdarstellungen von Hajnóczi, in den Ausstellungen mit römischen Themenbereich (Magyar Nemzeti Múzeum, Aquincum, Székesfehérvár, Veszprém, Dunaújváros, Győr, Sopron, Szombathely, Pécs, usw.) Im Laufe der Zeit verwirklichten sich seine Denkmalpflegepläne der Reihe nach, sie wurden in Transdanubien in der Praxis verwirklicht. Seine Wiederherstellungen sind von streng genommene Ruinenkonservationen (Fenékpuszta) Anwendungen der Anastylose (Ruinenfeld und Legionslager Aquincum, Gorsium) völlige Gebäuderekonstruktionen (Kővágószőllős) scheinbar raumdimensionale Lösungen bei einer Schutzgebäude (Villa Baláca) sowie die Kombination von den Aufgezählten. Die Lösungen für Kunstdenkmalpflege der Monumente aus der Römerzeit machten Hajnóczi auch im Ausdland bekannt. 1987 wurde er als Sachverständiger aufgefordert in Camuntum (Deutsch-Altenburg, Österreich) und Cambodunum (Kempten, Deutschland) bei den künftigen Archäologischen Parken mitzuarbeiten. Beauftragt von dem Museum Carnuntum vermaß er mit seiner Mitarbeitergruppe 1988-1989 den Spaziergarten und die Palastruine in der Zivilstadt, dokumentierte sie und verfertigte einen prinzipiellen Rekonstruktionsplan für die Wiederherstellung der vorher erwähnten Ruinengebiete. Vor 39 Jahren begann Hajnóczi im Ruinengarten der Zivilstadt Aquincum mit denselben Aufgaben, und machte zusammen mit dem Verfasser einen Vorschlag bei der behördlichen Abteilung des Hauptstädtischen Rates, für die Rettung der damals unmarkierten, unabbegrenzten und ungepflegten antiken archäologischen Kunstdenkmals. Seit dem beklagte er sich mal in der Zeitschrift "Műemlékvédelem" mal in "Építőművészet", oder sogar in den Tageblättern über die nicht genug geschätzten und so zur Vernichtung verurteilten antiken Kunstdenkmäler. 1989 brachte Hajnóczi, als führender Mitglied des ICOMOS Ungarischen Nationalkomitee das Fachkomitee der Ungarischen Archäologischen Parks und Nationalen Gedenkestätte zum Leben. Das praktische Ziel dieses Gremiums war die konzepzionsvolle Gestaltung dieser Ruinenanlagen, die Hilfeleistung bei ihrer Behandlung und Instandhaltung, bei ihrer kulturierten Vorstellung. Es sollte möglicherfalls Sponsoren und materielle Unterstützer herbeischaffen. Er folgte diese vorgenommene Ziele mit Ausdauer und ohne Kompromissen. Es ist zweifellos, daß die täglichen gemeinsamen Aufgaben von dieser Zielbewusstheit erschwärt wurden. Er wich von sienen Vorstellungen nicht ab, zur gleichen Zeit interresierten ihn die auftretenden Problemen - wie Geldmangel und Termine - nicht. Er überschritt diese Problemen und überließ ihre Lösung auf andere. Anderseits war seine Entschlossenheit sehr ergebnisvoll. Der charakteristischster Zug seiner Person war, daß er trotz seiner 367