Budapest Régiségei 32. (1998)

TANULMÁNYOK - H. Gyürky Katalin: Az ablakok üvegezéséről és az ablaküvegfestményekről a középkori Magyarországon 267-290

WOLTMANN-WOERMANN=WOLTMANN-WOERMANN: Die Malerei des Mittelalters 2. Leipzig, 1916. ZOLNAY=ZOLNAY László: Az 1967-1975. évi budavári ásatá­sokról és az itt talált gótikus szoborleletről. BudRég 24:3. 1977. KATALIN GYÜRKY ÜBER DIE VERGLASUNG DER FENSTER UND ÜBER DIE GLASMALEREI IM MITTELALTERLICHEN UNGARN Ungarn war Jahrhunderte lang ein von Kriegen und fremden Belagerungen verwüstetes Gebiet, wo mittelalterliche Andenken kaum zu finden sind, und nicht einmal eine einzige echte Glasfenster die Zeiten überlebte. Ihre Erwährung ist nur in relativ späteren schriftlichen Quellen zu finden. Die Überreste kamen bei archäologischen Ausgrabungen ans Tageslicht. Die reichsten Fundstellen befinden sich auf dem Gebiet des budaer königlichen Palastes. Hier wurden die ältesten Flachglasfragmente in einer Abfallgrube entdeckt, dessen Fundmaterial aus den 13. Jahrhundert stammte, und auch Gefäßbruchstücke byzantinischer Art enthielt. Diese letzten kamen in Ofen nur bis 1300 vor. Die Fensterscheiben waren dick geformt, grün und auf Maß geschnitten (Bild 1.). Glasscheiben ähnlicher Art fand man auch in dunkelblauer Farbe. 6 Von einer Fundstelle gemischten Alters - im Mittelalter aufge­füllt - stammt eine große Menge von farbigen und bemalten Fensterglasbruchstücke. Sie stammen aus verschiedenem Zeitalter. Eine Gruppe ist (Bilder 2-6.) mit Ornamenten versehen Die einzel­nen Motive ahmen den verbreiteten "Teppichstyl" des deutschen Sprachgebiets nach. Die Blütezeit dieses Styls ist auf die Periode zwischen dem 13. Jahrhundert und dem Jahr 1340 zu setzen. Zwar sind Figurale Bruchstücke nicht übrig geblieben, aber einige bogenförmige, Edelstein nachamnde Stücke stammen aus Rahmen von figureilen Darstellungen. Die am meisten verwendete Farbe war blau, es gibt aber auch rote und gelbe Exemplare. Ihre Technik ist nicht die "klassische Glasmalereitechnik", sondern nur eine nachamende "Pseudotechnik", die Motive heben sich aus einem weißen Grund hervor und lassen das Licht durch das gefärbten Glas. Deshalb denken wir, daß diese Fensterscheiben nicht von Glasmalern ververtigt wurden, sondern von so einem Maler, der in einem anderen Kunstzweig bewandert war, zum Beispiel in der Freskenmalerei. Er dürfte wahrscheinlich nach einem Musterbuch gearbeitet haben. Unter den Funden sehen wir drei Fragmente, die Teile von figuralen Darstellungen sind. Einer der Fragmente stammt aus einem Glorienschein (Bild 7/1), der andere aus einer gotischen Krone (Bild 7/3) und er kommt auf Darstellungen aus dem 14. Jahrhundert vor. Der dritte ist ein Strahlenkranzbruchstück (Bild 7/2), der in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts oft in der Komposition "Heilige Jungfrau in Mandorle" umgab. Die bisher aufgezählten Bruchstücke gehörten so wahrscheinlich zu Darstellungen mit religiösen Themen, und waren Teile der Fenster des mittelalterlichen königlichen Palastes. (Die vom Fundort bißchen weiter entfernte Heilige Sigismund Probsteikirche wurde erst am Anfang des 15. Jahrhunderts erbaut, so könnten Fensterbruchstücke aus dem 13-14. Jahrhundert keineswegs hinzugehören.) Die mit gotischen Blättermuster verzierten Bruchstücke, die auf dem Gelände des Palastes gefunden worden waren, sind ehemalige Teile der Fenster aus dem 14. Jahrundert gewesen. (Bild 10/5) Das Alter der anderen bemalten Glasfragmenten kann man nicht bestimmen. Ich fand keine Analogien für ihre Verzierung. Die spitzenartigen Muster wurden ungewöhnlicher Weise auf das far­blose Glas mit weißer Farbe gemalt. Bei einigen Exemplaren kon­nte es vorkommen, daß das Flachglas mit Rundscheiben kombiniert wurde. Diese Tatsache können wir nur in einem Fall, als bewiesen betrachten, und zwar bei einem Glas, das im Kloster der Domonikanernonnen auf dem Margareteninsel gefunden wurde (Bild 15). In meiner Studie untersuche ich neben der Glasmalerei auch die Verwendung der einfacheren Rundscheiben. Da diese Fenstergestaltung vermutlich billiger war, wurde sie öfter verwen­det. Die runden Scheiben wurden in Blei einge-rahmt. Bei der Ausgrabungen wurden solche Stücke in großer Anzahl gefunden. Ihr Alter ist in meisten Fällen schwer be-stimmbar, sie wurden eine ganz lange Zeit, sogar im 17, Jahrhundert verwendet, denn wenn ein Teil davon ins Bruch ging musste man nur die einzelnen Teile erstzen. Ein, be-stimmt auf das 13. Jahrhundert datierbares Exemplar wurde doch in einer Burg des Komitates Tolna vorgefun­den (Fund des Susanne Miklós), die bereits im 13. Jahrhundert zer­stört wurde. Es war ein Glas aus Venedig. Unter den Funden kann man das unverdorbene, größere, flachere reine, durchsichtige venediger Glas von dem kleineren, stark plastischen, dickeren, grünlichen oder gelblichen, oft korrodierten Glas unterscheiden. Diese letzten stammen aus deutschem Einfuhr, konnten aber auch in ungarischen Glashütten hergestellt werden. In der Hinsicht des Fensterglases war auch eine Wahl möglich. Im Inventar eines siebenbürgischen Herrensitzes unterscheidete man "Kristallglas" und "Bauernglas" voneinander. 278

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