Budapest Régiségei 30. (1993)
Harl, Ortolf: Die Stellung der Frau bei den einheimischen Stämmen Nordpannoniens : eine sozial- und kunstgeschichtliche Studie = A nő helyzete Észak-Pannónia bennszülött törzseinél 7-37
Licconis f(ilia) mater sibi et fil (Us) suis v(ivis) p(osuit) A. MÓCSY, ActaArch. Hung. 9,1959.407-412 = MÓCSY 1992,47-52 Toria hat den Grabstein ihren beiden Söhnen gesetzt, die nicht vom gleichen Vater stammen. Da kein Ehemann erwähnt ist, könnte die männliche Figur im Hauptbild eher ein Sohn sein (vielleicht daher bartlos?), wahrscheinlich der ältere, in Dakien gefallene. Seit aus Szentendre, das im Stammesgebiet der Eravisker liegt, ein weiterer Grabstein mit den gleichen massigen Pferden bekannt ist, gewinnt die von Mócsy für das Azalergebiet postulierte Werkstatt neue Konturen. 26. Stele des Senio aus Dunaújváros Oberteil fehlt Senio Comatonis f(ilius) nat(ione) Era(visca) a(nnorum) XXX in c(ivitate) Er(avisca) in Aq(uinco) d(efuncto). Comatuia mater eius sibi etf(ilio) viva t(itulum) p(osuit) RIU1256 Auch wenn der Stein aus Gorsium, das im 81 • Eraviskerland lag, stammen sollte , ist nicht zu erkennen, warum die Inschrift die eraviskische Herkunft und Heimat so nachdrücklich hervorhebt. 27. Stele des Teuriscu aus Fertőszéplak, BH Sopron Brustbild eines anscheinend unbärtigen Mannes, im Sockelbild Reiter mit Hund Teuriscu Tutiae f(ilio) ann(orum) XX h(ic) s(itus) e(st). Ammoda mater sibi et filio viva fecit Coccu et Cassio fratres RIU220 28. Titulus (?) der Revocata aus Iza, BH Komárno Revocata Quintillae filie RIU 634 29. Stele der Cornelia Valentina aus Szőny Im Bildfeld ein Kranz mit Rosette D M Corneliae Valentinae an(orum) XIX. Sam (uconia ?) Marcellina fil(iae) p (osuit) RIU 547 Nach Lochner sind alle mit der Silbe Sam82 anlautenden Namen keltisch , sodaß diese Grabinschrift trotz ihrer sonst römischen Namen hierher gehört. 30. Stele der Maveta aus Traismauer Über der Inschrift das Porträt Maveta Veregudif(ilia) annorum III h (ic) s(ita) e(st). Roman(a) m(ater) p(osuit) Weber, Suppl. CIL III 205; CSIR Aelium Cetium Nr. 23 Die Mutter setzte den Grabstein für ihr dreijähriges Töchterchen, wo blieb der Vater? 31. Grabaltar des Aiuccio und der Seeundina in Melk Auf den Seitenflächen jeweils ein Mädchen in Tracht, aber ohne Kopfbedeckung und Schmuck sowie ein Knabe mit langer, ungegürteter Tunika Aiuccioni Nigrinif(ilio) an(norum) XVIet Seeundinae f(iliae) an(norum) VI. Cupita mater viva fecit et sibi CIL III 5669-11809, GARBSCH 137 Nr. 19; CSIR Aelium Cetium Nr. 52 Der Grabaltar bietet eine der seltenen Darstellungen für die Bekleidung von Kindern vor deren Verheiratung. Die beiden letzten Beispiele gehören zwar geographisch nicht mehr hieher, wurden aber als nordnorische Parallele aufgenommen. Tochter für Mutter oder Vater 32. Stele der Matta aus Gols, BH Neusiedl/S Frau in Tracht, ganzfigurig, auf einem lehnenlosen Stuhl mit gedrechselten Beinen sitzend Matta Catonis f(ilia) an(norum) LXXVh(ic)yi (sie !) s(ita) e(st). Fili(a) matrip(osuit) * CIL III 4392; GARBSCH 155, Nr. 120 Taf 5, 4; CSIR Carn Nr. 255 33. Stele des Cateius und Verecundus aus Vösendorf, BH Wien-Umgebung Zwei unbärtige Männerbüsten in Rundnische Cateius Scali f(ilius) et Verecundus Cateif(ilius) h(ic) s(iti) s(unt). Apia Cumapatri suo et fratriposui(t) CIL III 4582; SCHOBER Nr. 266; CSIR Vindobona 38 Die Tochter heißt anders als Vater und Bruder. 34. Titulus der Iulia Utta vom Gellértberg in Budapest In der (nachträglich ?) aufgesetzten und wohl nicht zugehörigen Nische Brustbilder eines Ehepaares, die in keiner Weise zu den Angaben der Inschrift passen Iulia Utta Eiponis f(ilia) Florinna Iu(li) Anarti (coniunx) ann(orum) LXXXVh(ic) s(ita) e(st). Cobromara Regill(i filia) matri t(itulum) m (emoriae) p (osuit) CIL III 3598-10552; SCHOBER Nr. 213 Die Tochter stammt aus einer weiteren Ehe der Mutter. 35. Stele des Batti aus Óbuda In der Mitte und rechts von dieser eine sitzende Frau, links davon ein stehendes Mädchen. Alle drei in Tracht, das Mädchen ohne Kopfbedeckung (?) D M Batti Vi(r)i f(ilio) ann(orum) et Res...ore ann(orum) Memoris f(iliae) h(ic) s(itae sunt) et Sisiune nep(o)ti eius annicule fecit Verbugia filia eius et sibi viva CIL III 3593-10544; SCHOBER Nr. 161 Dargestellt sind drei Frauen und zwar die 17