Budapest Régiségei 29. (1992)

JELENTÉSEK - Magyar Károly: Ásatások a Budavári Palota területén és annak északi előterében 1982-1991 között 109-115

KAROLY MAGYAR AUSGRABUNGEN AUF DEM GELANDE DES SCHLOSSES IN DER BURG VON BUDA UND IN SEINEM NÖRDLICHEN VORRAUM ZWISCHEN 1982-91 Nach den von 1948 bis 1963 von László Gerevich geführ­ten ersten Forschungen auf dem Gelände des mittelalter­lichen königlichen Schlosses von Buda wurden 1972 neuere Erschließungen begonnen, die auch noch gegen­wärtig im Gange sind. Die Arbeiten wurden von 1972 bis 1985 von László Zolnay bis zu seinem Ableben geleitet. Über den Zeitraum zwischen 1972 und 1985 sind bereits mehrere kürzere und längere Publikationen erschienen (s. Literatur), die vorliegende Abhandlung gibt die wichtige­ren Arbeiten der seitdem verflossenen Zeit an. Der nördlichte Vorraum des Palastes (der S­und SW-Teil des heutigen Szent György-Platzes) Im nördlichen Vorraum des Palastes wurden schon in den Jahren 1970 die Reste einer von N nach S führenden mittelalterlichen Straße erschlossen. An der O-Seite der Straße konnte eine zerstreute Bebauung nachgewiesen werden. Hier kam bloß ein größerer Bau - vielleicht ein Turm - teilweise zum Vorschein, den auch die neueren Forschungen berührten (Block 84/15). Später stellte es sich heraus, daß an der O-Seite der Straße auch ein anderer großer, zur Stadt gehörender Bau stand, der aber später der nördlichen Verteidigungslinie des Palastes einbezongen als Torturm diente (s. darüber den Aufsatz des Verfassers im ernsten Teil des Bandes). An der W-Seite der Straße zeigte sich ein viel dichterer Einbau, ein regelrechter Straßenzug. Die Fassade der Häu­ser zur Straße wurde von den Forschungen zwischen 1972-1981 bereits im großen und ganzen geklärt, in der von uns untersuchten Zeit erschlossen wir die unteren Teile (83/5-15). Von den Häusern erlebten einige noch die Türkenzeit, später - jedoch noch immer in diesem Zeital­ter - wurden auch diese abgerissen. Über ihre Ruinen kam die mächtige Mauer einer Geschützstellung. Der Hunyadi-Hof (Der W-Streifen des nördlichen Vorhofes des mittelal­terlichen königlichen Palastes) In diesem Bereich brachten die Ausgrabungen von László Zolnay schon früher die S-Fortsetzung der oben erwähnten, W-Häuserreiche ans Tageslicht. (Es hat sich demnach erwiesen, daß dieses Gebiet ursprünglich zur Stadt gehört hat und erst später - nach dem Abriß der Häuser - zum Vorhof des königlichen Palastes geworden ist!). Auch die längeren Abschnitte der aus dem 13. Jh. stammenden Stadtmauer und der späteren Burgmauern wurden erschlossen. - Das hiesige bedeutendste Erschlie­ßungsergebnis der seit 1981 vergangenen Zeitperiode war die Entdeckung des zweigeschossigen Kellers eines an die Stadtmauer des 13. Jh. angebauten Gebäudes. (Blöcke 83/19, - 84/2, - 84/3 und 84/6) In seiner Aufschüttung dominierten die Funde aus dem 14-15. Jh. Die zwei- oder mehrgeschossigen Keller kom­men im N-Teil - infolge der natürlichen Höhlen - dicht vor, im S-Teil ist dies aber vorläaufig das dritte solche bekannte Beispiel. Mit unseren anderen Forschungen durchschnitten wir das Gebiet zwischen der Stadtmauer des 13. Jh. und die westlich davon vorhandene, aus dem 14-15. Jh. stammen­de Mauer, um die Stratigraphie zu klären (86/2-3, - 87/6, 7, 8) bzw. es wurden von uns die Grundstücke hinter der Häuserreie untersucht (86/1, 87/1-2). In den letzteren stießen wir auf kleinere Abfallgruben und auf eine größ­ree, wahrscheinlich zum Gesteinsabbau benutzte Grube. Csikós-Hof (N-Teil des großen westlichen Zwingers des mittelal­terlichen Palastes) Von diesem Gebiet wurde bisher auch nur ein kleinerer Abschnitt erforscht. Die Aufschüttungsverhältnisse klärten wir im N-Teil mit Hilfe einiger quergerichteten Gräben (88/2, 3, 4 und 89/1). Im O-Streifen dieses Teiles gelang es am Fuß der mit Strebepfeilern profilierten Burgmauer die Abschnitte eines N-S gerichteten Grabens aus dem 13. Jh. zu erfassen, der W-Streifen erwies sich hingegen als gestört. Im S-Teil arbeiteten wir in der Umgebung des den Mauerzwinger einst zerteilenden Tores - des sog. Aränyi­Tores (86/4, - 86/5, - 86/7, - 86/8). Im Laufe dieser Arbeiten stellte es sich heraus, das Tor und die Mauer - in den ersten Jahrzehnten des 15. Jh. - an die mit quergerich­teten Pfeilern gestützte Mauerecke sekundär angebaut wurde, die einst den NW-Abschluß des Verteidigungssys­tems des Palastes bildete. Vor das Tor kam erst sekundär - wahrscheinlich erst in der Türkenzeit - eine Grube vor. Im Tor, südlich davon, sowie etwas nördlicher traten die öfters erneuerten Niveaus einer NW-SO verlaufenden Straße hervor. Die Straße existierte in ihrer ersten Form schon viel früher (Wende des 13-14. Jh.), als das Tor, das demnach genau entsprechend der eine längere Zeit unter den Burgmauern führenden Straßenlinie errichtet wurde. Im N-Vorraum des Tores, neben der mit Strebepfeilern gestützten Burgmauer kamen die Grundmauern eines halbkreisförmigen und eines davorgebauten, dreieckigen Wehrbaues (Turm oder Bastei) ans Tageslicht. Wegen den abgebrochenen Forschungen ließ sich nur die letztere mit Gewißheit auf die späte Phase der Türkenzeit datieren. 115

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