Budapest Régiségei 28. (1991)

ANYAGKÖZLÉSEK - Németh Margit: Aquincum : feltárások az 1981-1988 közötti időszakban 91-105

den Areals andererseits innerhalb eines engen Zeit­rahmens machte jedoch eine gründliche Erforschung der früheren Perioden unmöglich. Vom Steinlager kennen wir nun Teile der nördlichen und der östlichen Verteidigungswerke sowie der Principia. Es erfolgte die Freilegung von Überresten der porta principalis si­nistra sowie von Teilen mehrerer Kasernenbauten. Aufgrund der ans Tageslicht gebrachten Straßen und Gebäudereste kann auch die innere Einteilung der praetentura des Lagers bestimmt werden. Eine weitere Untersuchung erfordert die Prüfung der Zusammen­hänge der vielfältigen Bebauungsspuren und Befesti­gungsanlagen, deren Entstehung an das Ende des 1. und in den Anfang des 2. Jahrhunderts datiert werden kann. 6 " 8 (Abb. 1.) Nördlich vom Legionslager konnte der verschüttete Wassergraben eines zweiten Auxiliarlagers beobachtet werden. In den Jahren 1981-1984 arbeitete das Museum in erster Linie auf dem Gelände des Legionslagers aus dem 2-3. Jh. Die bisher publizierten Vorstellungen hinsichtlich des Vorgängerbaus des Legionslagers vom 2-3. Jahrhundert veränderten die neueren For­schungsergebnisse allerdings nicht, so viel ist aber ge­wiß, daß die neuerdings erschlossenen Baubefunde in die früher publizierten Grundrisse nicht immer hinein­passen. Die bisherige Chronologie und Topographie muß also offensichtlich weiter differenziert werden, wozu jedoch weitere Ausgrabungen erforderlich wä­ren. Im Legionslager des 2-3. Jahrhunderts konnte an mehreren Stellen eine lehmige Planierungsschicht be­obachtet werden, die mit einem früheren Lager in Zu­sammenhang zu bringen ist. Unter der via principalis des 2-3. Jahrhunderts im Bereich von Föld-Gasse ­Vörösvári-Strasse wurden Kasernenbauten freigelegt, die aus dem Ende des 1. Jh. stammen dürften. Zum Legionslager des 2-3. Jh. ergaben sich in den Untersuchungsjahren eine Fülle von Detailergebnis­sen. Auf dem Grundstück Kórház-Gasse 7 kam es während der Konservierung der porta praetoria zu neuen stratigraphischen Beobachtungen und zu einer Ergänzung des Grundrisses (Abb. 2. 1). Die acht­eckigen Tortürme mit rundem Sockel dürften in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts erbaut worden sein. Auch der figuratív verzierte Schlußstein eines Fußgängerdurchganges dieses Tores mit drei Öffnun­gen wurde gefunden; südöstlich vom Tore konnte ein über der aufgeschütteten fossa errichteter spätrömi­scher Bau beobachtet werden. Die Stelle der porta decumana ließ sich im Kreuzungsbereich von Szőlő­Gasse und Vörösvari-Straße im Zuge einer kleinen Sondage bestimmen. Dabei war es möglich, die Aus­bruchgruben von drei Seitenmauern des südlichen Torturmes sowie die südliche Schlußmauer des nörd­lichen Torturmes und die Schichten der durch das Tor führenden via decumana zu dokumentieren (Abb. 2. 2). Von den drei, an der Praetoriafront und an der rechten Prinzipalseite der Praetentura befindlichen Gräben ist der äußerste, der muldenförmige Graben, der späteste. An der Decumanaseite ist bisher nur die­se letztere fossa bekannt (Abb. 2. 3). Der Bereich der Principia wurde von den Bauarbeiten nicht be­rührt, lediglich einige Mauerteile konnten in verschie­denen Gräben für Versorgungsleitungen beobachtet. Bei den Erdarbeiten für die Unterführung am Flóri­án-Platz wurden die Überreste des Wohnhauses des tribunus laticlavius zum Großteil vernichtet, allerdings konnte der schon länger bekannte Grundriß ergänzt werden (Abb. 2. 4). Die umfangreichsten Erschlie­ßungen erfolgten auf dem Gebiete der thermae maio­res, deren Reste in dem in der Unterführung einge­richteten Museum aufbewahrt werden (Abb. 2. 5). In einer kleineren Grabung wurden Teile des auf dem Gebiet der Praetentura befindlichen Horreums mit Steinpfeilern freigelegt (Abb. 2. 6). Hier konnte neben den Spuren von Ausbesserungen und der späteren Verwüstung des Gebäudes außerdem auch die schon andernorts entdeckte lehmige Planierschicht eines frü­19 heren Lagers beobachtet werden . Als Ergebnis der im ersten und im hintersten Scamnum des Legionsla­gers erfolgten Kasernenforschungen ließen sich die Abmessungen und Bauperioden der einzelnen Barac­ken und Contubernien bestimmen. In die Forschungen einbezogen waren auch die zwischen den Kasernen­bauten befindlichen Straßen- und Porticusresten so­wie Untersuchungen im Wohnungstrakt eines Zentu­rios (Abb. 2. 7). Aufgrund der bisherigen Befunde kann gesagt werden, daß auch noch nach der bekann­ten Renovierung zur Zeit des Septimius Severus, im Legionslager nach der Zerstörung vom Jahre 260 er­neut größere Wiederherstellungen erfolgt sind. Außer der Inschrift in den thermae maiores vom Jahre 268 wird dies auch durch die Beobachtungen bei der porta principalis dextra, auf dem Gebiete des Tribunenhau­ses sowie an der porta praetoria bestätigt. In der nordöstlichen Region der Canabae legionis, auf dem Grundstück Folyamőr-Gasse 14-16 konnte bei einer Grabung der Grundriß eines schon früher entdeckten Hauses ergänzt werden. In diesem Zusam­menhang wurden mehrere Mosaikfußboden aufge­nommen, ferner in situ erhaltene Teile von Wandma­lere geborgen. Die Konservierung des anspruchsvoll dekorierten, vermutlich einem Provinzbeamten gehö­renden Wohnhauses konnte bisher nicht erfolgen (Abb. 3. 1). Die Straßenführung in der südöstlichen Region der Canabae wurde bestimmt durch die Lage des schon früher erbauten Alenkastells und die von Norden nach Süden führende Straße vor der östlichen Mauer des Legionslagers; letztere wurde zugleich zur Hauptstra­ße dieses Teiles der Canabae. An der Westseite dieser Straße kamen an zwei Stellen größere Partien regel­rechter Häuserzeilen zutage. (Magyar Lajos- - (jetzt Kiskorona-) Gasse 4-12; Ecke Fényes Adolf-Gasse und Tímár-Gasse). Die mehrfach umgebauten Häuser waren vom 2. Jh. bis zum Ende des 4. Jh. bewohnt. An der Ostseite der Straße konnten stuckverzierte Räume freigelegt werden 23 " 24 (Abb. 3. 2,3). Im östlichen Teil der Canabae, am Donauufer, konn­te der schon früher als Hafengebäude bezeichnete, an­geblich U-förmige Baukörper in seinem Grundriß deut­98

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