Budapest Régiségei 28. (1991)

TANULMÁNYOK - Kalicz-Schreiber Rózsa: A Somogyvár-Vinkovci kultúra dél-északi irányú közvetítő szerepe a korabronzkorban 9-43

weichen von der Keramik der frühen oder klassischen Somogyvár-Vinkovci-Kultur ziemlich ab. (z.B. Abb. 5. 1-12)? Aus all diesen Fundkomplexen fehlen die für die ältere Phase kennzeichnenden Fußschüsseln mit innerer Verzierung. Meines Erachtens gehören solche typologisch höher entwickelte Fundkomplexe, die einen Kontakt mit der frühen Nagyrév-Kultur auf­weisen, tatsächlich in die jüngere Phase der Somogy­vár-Vinkovci-Kultur, unter anderen die west- und nordtransdanubischen Funde des Ökörhalom-Typs 1 ft—17 und andere Keramiktypen (Abb. 6. 1-11). In der Lösung des Problems ist der Fundort Mezőkomárom (Komitat Fejér) von grundlegender Bedeutung, der ei­ne Siedlung der frühen Nagyrév-Kultur ist, doch kom­men darin auch originale Glockenbecherfragmente und jüngere Keramiken der Somogyvár-Vinkovci-Kul­tur vor. Auch der Bestattungsritus wirft ein interes­santes Problem auf. I. Bona erachtet eher nur Kör­pergräber südlichen Ursprungs als kennzeichnend für die Somogyvár-Gruppe. In Westtransdanubien sind auch Brandschüttungsgräber bekannt. ~ Für die Makó-Kultur sind ausschließlich Brandschüttungsbe­stattungen charakteristisch. Es scheint, dass der Brandschüttungsritus eher für die Makó-Kultur kenn­zeichnend ist, doch verbreitete es sich innerhalb des Grenzgebietes in der zweiten Phase der frühen Bron­zezeit (FB II) immer mehr auch auf dem Gebiet der Somogyvár-Vinkovci-Kultur. Im westlichen Teil Transdanubiens sind schon seit langem die Grabfunde bekannt, die neuerdings E. Ruttkay unter dem Namen Leitha-Gruppe zusammen­faßt. Neuere Grabfunde kamen im Komitat Vas ans Tageslicht. (Abb. 7. 1-9). Ihre chronologische Lage ist eindeutig. Sie entsprechen der jüngeren oder der weiterentwickelten Phase der Glockenbecher-Kul­tur. Ihre Parallelen sind unter anderen in den höher entwickelten Fundkomplexen des frühen Zeitabschnit­tes der Nagyrév-Kultur zu finden, die die Verfasserin in der Umgebung von Budapest in der Phase (FB IIb) der frühen Bronzezeit zusammenfaßt. Hierher gehö­ren im östlichen Teil Transdanubiens die untere Schichte der Siedlung von Igar, und das Fundmate­rial von Bona der Gruppe bzw. des Typs aus Sziget­szentmiklós. Im mittleren Streifen Transdanubiens entwickelte sich wahrscheinlich die jüngere Phase der Somogyvár-Vinkovci-Kultur weiter (Abb. 10). In der westlichen Hälfte Transdanubiens scheint der ungarischen Terminologie nach in der späten oder dritten Phase der frühen Bronzezeit (FB IIIa-b) der Beginn zweier Kulturen mit der Zeitepoche zusammenzutreffen, in der entlang der Donau und der Theiß das Leben der Teil-Siedlungen in der jüngeren und späteren Phase (FB IIIa-b) der Nagyrév-Kultur begann (Abb. 11). Diese sind: die Kisapostag-Kul­tur und gleichzeitig mit dieser auf dem Gebiet der Leitha die Gâta (Wieselburg)-Kultur. 35 2. Das Problem der Gefäße mit asymmetrischen Henkeln in der frühen Bronzezeit Ungarns In der ersten Hälfte der frühen Bronzezeit erschien im Karpatenbecken und südlich von dieser ein eigen­artiger Gefäßtyp (Abb. 13). Aufgrund ihrer Form kann dieser Gefäßtyp in drei Gruppen eingeteilt wer­den: Typ a) (Abb. 14. 1,3,6, Abb. 15 . 2,3-5, Abb. 17. 2, Abb. 20. 8,15) Typ b) (Abb. 15. 3, Abb. 16. 2, Abb 19. 1,3-4), Typ c) (Abb.14. 2,5,7, Abb.15. 7-9). Charakteristisch für alle drei Gruppen ist, daß sich gegenüber dem den Hals des Gefäßes überspannen­den längeren Bandhenkel, entweder in der Halslinie oder auf dem Schulter des Gefäßes ein ganz kleines Henkelchen befindet. Dadurch entsteht die Asymmet­rie. Ihre Funktion ist bisher unbekannt, doch dürften sie einem bestimmten Zweck gedient haben, da derar­tige Gefäße auf einem großen Gebiet und während längeren Zeit in ähnlicher Weise erzeugt wurden. Ihre europäische Verbreitung erdehnt sich von Bulgarien bis Mähren (Abb. 13) und die Fundorte wo sie vor­kommen umspannen eine längere Zeit. Der frühen Bronzezeit vorangehend sind solche ei­genartige Gefäße aus Bulgarien, Jugoslawien, Niederösterreich und Mähren bekannt. Hierher gehö­ren die Fundorte Nr. 1-5 (Abb. 14. 1-5). Im Karpatenbecken und namentlich südlich von diesem kamen in erster Linie in der frühen Bronzezeit die Gefäße mit asymmetrischen Henkeln häufig vor. Die obengenannten älteren Funde kamen teils südlich von Karpatenbecken, teils in dessen südlicher Gegend und teils westlich und nordwestlich von diesen zum Vorschein. Den Ursprungsort dieses Typs können wir mit großer WahrscheinKchkeit im Süden suchen, nicht nur infolge der chronologischen Priorität, sondern auch darum, weil ähnliche Gefäße auch in West-Ana­tolien, auf Zypern und sogar im Nahen Osten vorkom­men. Auch ist es allgemein bekannt, welche bedeu­tende Rolle die vom Süden stammenden Einflüsse und selbst Komponenten in der Balaton-Lasinja-Kultur und in der Boleraz-Gruppe spielten. Auch unter den aus der frühen Bronzezeit stammenden, sind solche Gefässe mit asymmetrischem Henkel im entferntesten Süden am Balkan, in Bulgarien, ferner aus Jugoslawi­en, dann aus Ungarn, Siebenbürgen, der Slowakei und Mähren bekannt. (In den letzteren Gegenden wurde der asymmetrische Henkel verdreifacht). 42-80 (Abb. 14. 6-7., Abb. 15-20.). Diese besprochenen Gefäße sind auch deshalb auf­fallend, da sie öfters in einsamen Körper-, Urnen­oder auch Hügelgräbern, und — was noch besonders beachtungswert ist — auch in kultische Bestattungen enthaltenden Höhlen vorkommen. Im Laufe größerer Grabungen wurden sie aber auch in Siedlungen gefun­den. Diese eigenartige Gefäßform ist — abgesehen von den Fällen aus der Kupferzeit — in den Gräbern und Siedlungen in der für die frühe Bronzezeit cha­rateristischen Umgebung anzutreffen. Die Gefäße mit asymmetrischem Henkel sind in erster Linie aus der Komplexen der Somogyvár-Vinkovci- und der späte­ren Vucedol-Kultur bekannt, doch sind sie auch im Umkreis der Makó- bezw. der frühen Nagyrév-Kultur zu finden, obzwar sie — und auch das ist kennzeich­nend — nicht immer genau datiert und an eine be­19

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