Budapest Régiségei 27. (1991)
TANULMÁNYOK - Gábori Miklós: A paleolitikum utolsó szakasza Magyarországon 15-22
Periode vom letzten Interglazial bis zum Wurm 1 können fünf, in der Entwicklung der Fauna sechs Phasen festgestellt werden. Der weitere Verlauf des Wurm ist im Vergleich mit dieser weniger bekannt. Im Wurm 1-2 Interstadial herscht ein mildes Waldklima, die Fauna ist hingegen — trotz des zahlreichen paläontologischen Materials — ziemlich indifferent. Hiernach folgt eine lange, langsame Abkühlung, sodann kann das Wurm 2 statigraphisch nicht ermittelt werden, sie „verschwindet". Später kennen wir das kurze SágvárInterstadial, das dem Lasceaux entspricht. Darauf folgt schon das letzte Stadial das kälteste Wurm 3, da die Fauna einen ausgesprochenen arktischen Charakter annimmt, und von dieser ist noch ein postglazialer Teil bekannt. Der Autor befasst sich im weiteren mit den Industrien der Epoche. Von diesen ist die erste das entwickelte Szeletien. Seine stratigraphische Lage und sein Datum C-14 steht dem Gravettien näher als seinem eigenen „Vorgänger", dem frühen Szeletien. Das Alter des oberen Szeletiens beträgt 32 000 Jahre, das bischer älteste Datum des Gravettiens ist hingegen 28 700 Jahre. Das Zeitalter des entwickelten Szeletiens ist nicht das Wurm 1-2 Interstadial, wie früher angenommen, sondern ein späteres. Der Artikel beschäftigt sich kurz mit der Typologie der Industrie, wobei er feststellt, dass dieses — abgesehen von den entwickelten Blattspitzen — so mannigfaltig ist, als ob sich mehrere Industrien vermengt hätten. Wann und wohin diese eigenartige Industrie verschwunden ist, kann nicht festgestellt werden. Zum Beginn des entwickelten Szeletiens ist zu bemerken, dass in der Szeleta-Höhle unter dem entwickelten Szeletien, oder in dessen unterster Schichte, zwei Gravettespitzen zum Vorschein kamen, — hier erschien also das Gravettien eventuell früher, als die Erzeuger der von ihm völlig fremden Blattspitzen. Das Erscheinen des Gravettiens wird annähernd für die Zeit zwischen 32 000 und 28 000 Jahren angenommen, diesem folgten voneinander getrennte Gruppen. Das Erscheinen der Industrie, der Bevölkerung eröffnete im ungarischen Becken ein „neues Zeitalter". Der Artikel befasst sich mit der Frage des orientalischen Urprungs der Kultur, mit deren Varianten. Es lohnt sich heute den Urprung der Gruppen in einem vielleicht engerem Umkreis — in den ost- und westslowakischen Flusstälern, in Niederösterreich — zu suchen, gleichzeitig muss man aber auch mit einer periodischen „inneren Migration" rechnen. Die Analogien des östlichen (ukrainischen, russischen) Gebietes bestehen auch heute, das sind aber gemeinsame Eigenarten eines grossen Kulturkreises. Es sind uns drei geographische Gruppen des Gravettiens bekannt: 1. der nördliche Teil des ungarischen Beckens, 2. die Meander-Gegend der Donau, 3. die innere Fläche des Beckens. Der Artikel erörtert die geographische und ökologische Lage der Gruppen, ihre natürliche Umgebung, mit einigen Worten den Charakter ihrer Industrie, ihre Stratigraphie und C-14-Daten. Der Titel des letzten Teiles der Studie lautet „Bemerkungen zum Ursprung des Jungpaläolithikums". Die frühere Forschung versuchte sämtliche Zivilisationen von den örtlichen Vorgängen abzuleiten, woraus sich ein „Kontinuitätszwang" ergab. Dies wurde schon zu einer wahrlichen Zwangsvorstellung. 1. Das „echte Szeletien" wurde lange Zeit hindurch auf das örtliche Moustérien zurückgeführt. Der Verfasser erörtert dessen Ursache und auch dessen Widerlegung. Die frühere Kontinuität ist ein typologischer Irrtum und dieser widersprechen auch die stratigraphischen Beobachtungen. 2. Das „echte Szeletien" ist eine lokale Industrie, in der zwei Phasen festgestellt wurden: das alte und das entwickelte (hochentwickelte) Szeletien. Also der untere und obere Schichtenkomplex der eponymen Fundstelle. Die Typologie erörtend kann festgestellt werden, dass das frühe Szeletien einfach dem Mittelpaläolithikum angehört. Dessen Ursprung ist ziemlich ungewiss, anscheinend dürfte seine Basis eine micoquoide Industrie Gewesen sein (Fundort Korlát, und die Industrie des das Bükk-Gebirge umgebenden „Bábonyiens"). Das, ob das entwickelte Szeletien eigentlich die Fortsetzung des „echten Szeletiens" sein könnte, ist mehr als fraglich. Diese junge Industrie Scheint heute in Anbetracht der Stratigraphie und der Typologie eine selbständige kleine Gruppe zu sein. 3. Der Autor berührt flüchtig die Frage und die chronologische Lage des Aurignaciens. Den älteren Anschauungen gemäss lebte diese Zivilisation parallel zum Szeletien.(?) Als Ursprungsort kommen der Balkan und die Gegend der südöstlichen Alpen in Betracht. Eine Aurignacien-Szeletien Verbindung kann völlig ausgeschlossen werden. 4. Vom Gravettien stellt der Verfasser fest, dass seine Werkzeuge allerdings auch in früheren Industrien vorkommen, doch nicht von diesen abgeleitet werden kann. Es kann auch nicht vom Aurignacien stammen und mit dem Szeletien in keinerlei Verbindung stehen. Es gibt aber ausser dem Höhlenaurignacien auch ein anderes, ein Freiland-Aurignacien, das mit der Schichte Willendorf II/4—5 überinstimmt, wo das Aurignacien und das Gravettien als zwei selbständige Industrien erscheinen. Der Artikel macht auf die niederösterreichischen Lager aufmerksam. Zwischen diesen und den ungarländischen Stationen dürfte auch eine Winter-Sommermigration bestanden haben. Vom Gravettien sind uns in Ungarn drei, voneinander getrennte Altershorizonte bekannt. Diese sind die folgenden: ca. zwischen 30.000 und 27.000 Jahren, ca. zwischen 18.000 und 16.000 Jahren und ca. zwischen 13.000 und 12.000 Jahren. Zwischen den ersten beiden Altersgruppen erscheint ein Hiatus von 10.000, zwischen der zweiten und dritten ein solcher von 3000 bis 4000 Jahren. Es ist möglich, dass die weitere Forschung diese Lücken mit Fundorten ausfüllen wird, — heute aber erscheint es für viel wahrscheinlicher, dass wir es mit drei Gravettienwellen zu tun haben, — was in Berücksichtigung der realen Generationsfolgen allenfalls auch ethnische Abweichungen bewirken kann. Es scheint, dass der Ursprung dieser Gruppen irgend21