Budapest Régiségei 23. (1973)

JELENTÉSEK - A Budapesti Történeti Múzeum leletmentései és ásatásai az 1966-1970. években 257-288

DIE RETTUNGSGRABUNGEN UND FREILEGUNGEN DES HISTORISCHEN MUSEUMS DER STADT BUDAPEST IN DEN JAHREN 1966—1970 Im Gebiete unserer Hauptstadt fand man an­läßlich einer Rettungsgrabung zuerst in Csillaghegy, unter Hegyalja-Straße Nr. 18 Siedlungsspuren, die zum Jungpaläolithikum gehören. Bei der Vöröshad­sereg-Straße (III. Bez.) wurden die Ausgrabungsar­beiten des frühbronze- bzw. früheisenzeitlichen Gräberfeldes fortgesetzt. Bislang wurden 350 Grä­ber des auch in internationaler Hinsicht bedeuten­den, sehr ausgedehnten Gräberfeldes freigelegt. Bronzezeitliche Funde kamen in Soroksár, Budaörs, Káposztásmegyer und Zugló, in der Vizakna-Gasse zum Vorschein. Auch die Früheisenzeit ist mit Sied­lungs- und Grabmaterial vertreten. Unter den römerzeitlichen Erschließungen hebt sich durch ihre Bedeutung die Entdeckung der Süd­mauer und des Südtores des Legionslagers hervor. Seit 1967 ist auf den Grundstücken Becsi-Straße 122—128 (III. Bez.) die Erschließung einer der größten Keramik und Ziegel herstellenden Werk­stätten der Militärstadt kontinuierlich im Gange. Außer sieben Brandöfen wurden hier auch Reste eines Wohnhauses, eines zur Herstellung von Mauersteinen dienenden Trockengebäudes und einer Wasserleitung ausgegraben. Ebenfalls hält bereits seit Jahren die Ausgrabung des frühkaiserzeitlichen Gräberfeldes in der Benedek Elek-Gasse (III. Bez.) an, wo bislang 239 Brand- und einige Skelettgräber ans Tageslicht gebracht worden sind. In der Nähe der bereits seit langem her bekannten römerzeit­lichen Villa am Csúcs-hegy stieß man auf Siedlungs­spuren der Urbevölkerung aus dem 1. Jahrhundert v. u. Z. In der Gyűrü-Gasse wurde ein Abschnitt des römerzeitlichen Wasserleitungssystems mit Zwil­lingsrohren und der eines großen Kanals im Laufeder im Rahmen des Sanierungsplanes von Óbuda durch­geführten Arbeiten freigelegt. Gleichfalls wurden bei diesen Arbeiten Reste des römerzeitlichen Stra­ßenkörpers vorgefunden, die bei den Erdarbeiten an sehr vielen Stellen an die Erdoberfläche traten und mit den im allgemeinen leider nur an einer verhält­nismäßig kleinen Oberfläche freigelegten Gebäuder­esten zusammen bedeutende Daten zur Topogra­phie der antiken Stadt liefern. In der Meggyfa-Gasse kam in der bereits bekannten Hercules-Villa ein mit doppelter Apsis abgeschlossenes Badebecken eines Frigidariums zum Vorschein. Auf dem Gelände der Aquincumer Zivilstadt ging man an die systematische Erschließung west­lich der Linie der Vorortsbahn (HÉV) heran. In der Nähe der südlichen Stadtmauer wurden zu verschie­denen Bauperioden gehrende Wohngebäude- undhö Straßenkörperreste zutage gefördert und auch die südliche und westliche Spurlinie der Stadtmauer bestimmt. Der Denkmalkonservierung vorausge­hende Erschließungen wurden an mehreren Punk­ten sowie auch im Amphitheater der Zivilstadt durch geführt. An beiden Seiten der mit Sarkophagen be­grenzten modernen Straße der Zivilstadt führte man Forschungen durch, die die früheren Grundriß­vorstellungen modifizierten. Von dem zum Vorschein gekommenen Denk­mälern der örtlichen Steinmetzerei ist hier eine Attis-Statue und das den kapitolinischen Wolf darstellende Grabsteinfragment zu erwähnen. In Soroksár stieß man auf sarmatische Sied­lungs- und Gräberfeldspuren aus dem 3—4. Jahr­hundert. Von den völkerwanderungszeitlichen Funden war das Material von zwei awarischen Gräberfel­dern am bedeutendsten. Aus den spätawarenzeit­lichen Gräberfeldern wurden in der Fehérvári-Petz­val-Straße 45, in der Vöröskereszt-Straße (Budafok) 19 Gräber freigelegt. Die Forschung der mittelalterlichen und tür­kenzeitlichen archäologischen Denkmäler wurde ebenso wie in der vorangehenden Periode, vor allem durch die im Gebiete der Hauptsatdt vor sich gehen­den großangelegten Bau- und Herstellungsarbeiten der öffentlichen Werke bestimmt. (Abb. 9) Im Gelände des Burgviertels von Buda (Abb. 16.) kamen bei der Ausbildung des Fernheizungsne­tzes die Reste der unter dem Straßenkörper liegen­den alten Gebäude und Straßendecken zum Vor­schein. Insbesondere wichtig sind jene Funde, die unsere sich auf das frühe Leben der Stadt beziehen­den Kenntnisse bereichern ; so, die an mehreren Stellen freigelegten Straßenbepfiasterungsreste aus dem 13. Jahrhundert (Fundorte Nr. 1,2,5,7,10—12 14, 18) und die heute noch vorhandenen zum Großteil den spätmittelalterlichen Zustand bewah­renden — vom Einbau abweichenden Gebäudereste (Nr. 1, 2, 4, 7, 8, 10—12, 17, 18, 25,28, 29). Auch die den Denkmalrestaurationen vorangegangenen For­schungen ergaben an mehreren Stellen solche Ge­bäudereste die auf die erste Periode der Stadt, auf die Mitte des 13. Jahrhunderts verweisen (Nr. 6, 14, 19, 20, 27). Wir konnten neuere Abschnitte der ein­stigen Stadtmauer der Burg von Buda (Nr. 15, 19, 22—24) und neuere Daten über bedeutende Teile der die untere Stadt umnehmenden Mauer kennen­lernen (Nr. 33). Im Gebiete des einstigen Königs­palastes kam bei den Gartenbauarbeiten ein von früher her nicht bekannter Mauerrest aus dem 13. Jahrhundert zum Vorschein (Nr. 16) und im Wohn­viertel wurde in einem im Laufe von Fundamentie­rungsarbeiten eines Gebäudes entdeckten Brunnen 287

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