Budapest Régiségei 23. (1973)

ANYAGKÖZLÉSEK - R. Pető Mária: Rákoscsabai római kori fémlelet 121-127

MARIA R. PETO RÖMERZEITLICHER METALLFUND AUS RÁKOSCSABA Im Jahre 1964 kam bei einem Straßenbau neben dem Gebäude im XVII. Bez., auf der Rákos­csabai-Straße Nr. 3 in 0,60 m-Tiefe, ein aus dem Boden eines Bronzegefäßes und 24 Eisengeräten bestehender Fundkomplex landwirtschaftlichen Charakters zum Vorschein. Die Eisengeräte können ihrer Funktion nach in 3 Gruppen eingeteilt werden : Wagenbestandteile (65.1.2.; 65.1.4.; 65.1.7.; 65.1.8.; 65.1.15.; 65.1.16.; 65.1.17.; 65.1.18.; 65.1.25.), Arbeitsgeräte {Zimmermannshammer 65.1.9. ; Beil 65.1.10.; Axt 65.1.11.; Streitaxt 65.1.12.; Winzermesser 65.1.13.; Sichel 65.1.19.; Messer 65.1.20.; Meißel 65.1.21.), Waffen (Lanzenspitze) 65.1.14. und 65.1.22.). Die Bestimmung der weiteren Stücke ist nicht mit voller Sicherheit feststellbar. Nach der Anmel­dung des Fundes erfolgte keine Kontrollausgra­bung, weshalb die Datierung der Gegenstände auf analogischer Grundlage erfolgte. Vergleicht man den Fund mit den aus dem Material der transdanu­bischen Ausgrabungen stammenden Gegenständen ähnlicher Gebrauchsbestimmung, so zeigen die Eisengeräte von Rákoscsaba ihrer Form nach eine Verwandtschaft mit den spätrömischen Stücken. Wegen der Mangelhaftigkeit der aus vielen Stücken bestehenden Wagenbestandteile kann der Typ des einstigen Wagens nicht festgestellt werden. Die Funde sind für uns sowohl vom agrarhisto­rischen wie auch vom allgemein historischen Ge­sichtpunkt gleicherweise wichtig. Vom linken Do­nauufer sind bereits auch bislang römische Funde zum Vorschein gekommen, jedoch nur ziemlich selten. In diesem Gebiete wurden zur Zeit des Baues der reformierten Kirche zwei römische Inschriften­steine gefunden, der eine war dem Silvanus, der andere dem Jupiter und der Juno geweiht. Die Fundstelle der Steine dürfte kaum einige Meter von der des Gerätfundes entfernt gewesen sein. Aus den geographischen Gegebenheiten des Platzes und aus dem dort zum Vorschein gekommenen Material kann darauf geschlossen werden, daß an der Stelle der reformierten Kirche von Rákoscsaba, auf dem auch heute wahrnehmbaren Hügel ein römisches Gebäude gestanden haben dürfte. Aufgrund der Zusammensetzung des Fund­komplexes können wir voraussetzen, daß wir an dieser Stelle das Material eines befestigten römi­schen Wachthauses gefunden haben, das aufgrund der Gerättypen auch in den spätrömischen Zeiten gestanden haben dürfte. Die Bewohner des Wacht­hauses beschäftigten sich außer der militärischen Aufsicht (worauf die Lanzenspitzen verweisen) auch mit Ackerbau. Möglicherweise, kann auch das in der Nähe freigelegte römische Gräberfeld mit dieser in Verbindung gebracht werden. Die Zeitdauer des Bestandes des vorausgesetz­ten römischen Baues kann aufgrund des Vorhan­denseins der Funde, ohne Kontrollausgrabungen nicht festgestellt werden. 127

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