Budapest Régiségei 21. (1964)
JELENTÉSEK - A Budapesti Történeti Múzeum leletmentései és ásatásai 1960-1961-ben 295-336
V. Bezirk. An der Ecke Vác i-G asse und Pintér-Gasse fanden, während der Gasröhrenlegung, die Arbeiter der Haupstadtischen Gaswerke in einer Tiefe von 1,80 m ein bronzenes Kanonenrohrfragment. Auf dem Fragment sind eine schön ausgeführte Gussverzierung, ein Wappen und eine Inschrift erhalten geblieben. Der Text der Inschrift lautet wie folgt: FERDINANDUS REX Z. C. ME FECIT MDXXVII Unter der Inschrift befindet sich ein vollständiges Wappen mit der Krone. XIII. Bezirk, Margareteninsel, Dominikanerkloster. 1961 nahmen wir Ausgrabungen auf der östlichen, dem Donauufer zu gekehrten Seite des Dominikanerklosters der Margareteninsel, innerhalb des sog. „Wirtschaftsflügels" vor. Dies war seit 1938 der erste Fall, dass wir auf einem Gebiet forschten, wo wir eine, durch frühere Ausgrabungen unberührt gebliebene Schichte fanden. Im Forschungsblock kam die Südhälfte eines trapezförmigen Raumes zum Vorschein. Neben der östlichen Schlusswand des Saales kam der untere Teil eines aus grauen, schüsseiförmigen Kacheln bestehender Ofen zum Vorschein. Aus den Bruchstücken der Ofenkacheln lässt sich sozusagen der ganze Ofen rekonstruieren. Der Raum dürfte samt dem Ofen nicht um vieles nach der 1541er Türkenbesetzung zugrunde gegangen sein, das keramische Material unter der Dachziegeln enthaltenden Einsturzschicht kann nämlich spätestens auf die Mitte des 16. Jahrhunderts datiert werden. Der Ziegelfussboden und eine vermauerte Fensteröffnung des Raumes sind sozusagen völlig unversehrt erhalten geblieben. Der Chor legten wir durch ein Längs- und Quergrabennetz abermals frei um die Ergebnisse der in 1838 ausgeführten Ausgrabungen authentifizieren zu können. Im Kirchenschiff legten wir die Strebepfeiler des im Erdgeschoss befindlichen Nonnenchors aus dem 13. Jahrhundert frei, der einstmals im westlichen Ende der Kirche gestanden waren. Wir erforschten den östlich von der Kapelle gelegenen, zum Teil im Jahre 1958 freigelegten Bau weiter. Rózsa T. Feuer TÜRKENZEIT I. Bezirk, Színház-Gasse 5 — 7. Pascha-Palast. Die Forschung im Jahre 1961 hat im Gebiet zwischen der Ostfassade des ehemaligen Klostergebäudes der Karmeliter (heute Színház-Gasse 5—7) und der Basteimauer stattgefunden. Zweck der Forschung war die genaue topographische Bestimmung des Palastes des 17. Jahrhunderts der Ofner Paschas, sowie die der hier gestandenen mittelalterlichen Gabäude. Mit Hilfe des Forschungsgrabens, der das Gebiet in der ganzen Breite durchschnitt, fanden wir die gut erhaltene Pflasterung des schmalen Durchgangs, der den Ostflügel des Palastes in zwei Teile trennte, sowie die auf den Durchgang blickende Schlusswand von ostwestlicher Richtung des südlichen und nördlichen Teiles. Im erwähnten Forschungsgraben vermochten wir auch die Eckerverbindungen der östlichen Fassendenmauer des Gebäudes festzustellen. Der untere Abschnitt der Basteimauer, die das obige Gebiet nach Osten zu abschliesst, ist gleichfalls türkischer Herkunft, der obere Teil stammt jedoch bereits aus der Barockzeit und ist ein späterer Aufbau. Die Spuren der Feuersbrunst, welche die Zerstörung des Gebäudes verursachte, waren auf den Mauern und in der unteren Schicht der Auffüllung deutlich zu erkennen. Als Ergebnis der Forschungen kam das Teilstück eines der Räume des mittelalterlichen Wohnhauses, das hier gestanden war, zum Vorschein. Der Ziegelbelag, der den Fussboden des Zimmers bildete, kam grösstenteils in gutem Zustand an die Oberfläche. Die abgeschrägte gotische Steineinrahmung der nach Norden gehenden Türöffnung wurde zum Teil „in situ" gefunden. Auf der Innenfläche der Mauern war der geweisste Mauerbewurf auf grossen Flächen noch vorhanden. Der östlichen Schlusswand des Raumes, die zugleich auch die Fassade des Gebäudes selbst darstellte, kam bis Anfang der Türkenherrschaft auch die Rolle der Basteimauer zu. Auf diesem östlichen Abschnitt der Burg bildeten die Wohnhäuserfassaden ebenfalls das Befestigungssystem selbst. Der andere, nördlich von der Türöffnung befindliche Raum ging im Laufe des Umbaus während der Türkenzeit grösstenteils zugrunde. Die Türken Hessen nämlich das mittelalterliche Niveau des Raumes auffüllen, änderten den Grundriss der Früheren Anordnung und gestalteten den bereits früher erwähnten Durchgang auf diesem Teil aus. 335