Budapest Régiségei 20. (1963)

ANYAGKÖZLÉSEK - Holl Imre: Középkori cserépedények a budai Várpalotából 335-394

auf dem ganzen Gefäßkörper gefindlichen Rip­penverzierung geschmückt, die zuweilen eine stark betonte, scharfe Form annimmt. Als Rand­verzierung treten äußerst mannigfaltige, profi­lierte Formen auf: vielfach begegnet man dem einem gebogenen Nagelkopf gleichbaren Rand­profil, in einer dem Aufliegen des Deckels ange­paßter Form (Abb. 72/2), dem ein wenig abge­rundeten Randtyp (Abb. 72/5), sowie den Kra­genrändern. Exemplare mit Bodenstempel (ein­faches Kreuz in einem Kreis) kommen selten vor; im Inneren des einen solchen Topfes sind die Spuren der Spiralwulsttechnik gut sichtbar (Abb. 22, 72/2). Ein Teil der Töpfe erhielt bereits auch schon einen kegelförmigen, weniger profilierten Dek­kel, als es die österreichischen glockenförmigen Deckel des 13. Jahrhunderts sind. Die Wand ist zuweilen gerippt ausgebildet. Ihre einfache, in ganz Mitteleuropa allgemein verbreitete Form ist auch in den späteren Zeiten auffindbar. Ein­zelne Exemplare wurden bereits auf der Scheibe aufgezogen und danach abgeschnitten. Eine Schüsselform ist bisher aus dem Budaer Material nicht bekannt; Schalen kommen jedoch sehr häufig vor. Sie entwickelten sich weiter aus der Form des 13. Jahrhunderts, doch sind . ihre durchschnittlichen Maße kleiner; der Rand ist niedriger, die Seiten sind gerippt, zuweilen scharf treppenförmig gegliedert. Die vorgeführ­ten Varianten sind für diese Zeit äußerst charak­teristisch; die Form verschwindet später völlig aus dem Gefäßmaterial (Abb. 25, 72/79). Die Herstellung von Becherformen, die aus den Erzeugnissen der früheren einheimischen Töpferei fehlen, wird in diesem Jahrhundert aufgenommen. Es erscheinen zwei Typen der für den Tafelgebrauch bestimmten Trinkgefässe. Der größere, 11—15 cm hohe Bechertyp mit einfachem abgerundetem Rand, in der Mitte mit Gurtfurchen profiliert, gegen die Standflä­che verjüngt (Abb. 26, 74/1), stellt wahrschein­lich die Grundform des feineren Fußbechertyps dar (Abb. 27). Letzterer ist gewöhnlich kleiner, 10—-12 cm hoch, mit dünnerer Wand und scharf profiliertem Rand; die Verzierung gibt eine am Bauch streifenförmig angebrachte dicht einge­ritzte Linienreihe. Unter den Bechern finden sich oft auch solche Exemplare, bei welchen der Boden noch von der Scheibe abgehoben, die Gefäßwand jedoch nicht mehr mit der Spiral­wulsttechnik angefertigt, sondern aufgezogen wurde. Die Flaschen-, Krug- und Kannenformen sind in den Funden des Burgpalastes dieser Epoche nur durch Bruchstücke vertreten; ein Teil von diesen ist rot bemalt, das Muster ergibt sich aus halbkreisbogigen gezahnten Streifen zwischen zwei parallelen Streifen (Abb. 74/8). Die Krüge mit stark profiliertem Rand sind den im Innern des Halses sichtbaren Spuren nach nicht mehr in Spiralwulsttechnik herge­stellt, sondern wurden auf der Scheibe aufge­zogen. Gelb, rötlich und rot gebrannter Ton In viel stärkerem Maße als im vorherigen Jahrhundert erscheinen Gefässe, die nicht aus weißem Ton angefertigt wurden. Da unter die­sen vielfach auch Formen anzutreffen sind, die aus weißem Ton hergestellt nie vorkommen, halten wir es für wahrscheinlich, daß diese aus anderen Werkstätten stammen. Für das Budaer Material des 14. Jahrhun­derts ist das massenhafte Auftreten der gelben und rötlichen Töpfe charakteristisch; neben den schwach kragenförmigen Randprofilen ist das abgerundete, abgebogene Profil am häu­figsten, das mit dem Randprofil der österreichi­schen Töpfe oft völlig übereinstimmt. Diese Töpfe haben zuweilen auch eine an der Schulter umlaufende Rollstempel Verzierung. Die Form der Töpfe ist etwas gedrungener als die der wei­ßen; ihr Ton ist gleichmäßig verarbeitet und hartgebrannt (Abb. 73). Ab und zu sind auch Exemplare zu finden, wo sich am oberen Teil des abgerundeten Randes an einer Stelle eine mit Fingereindruck ausgebildete Vertiefung befin­det, was auch bei einem Teil der österreichischen Töpfe des 14. Jahrhunderts vorkommt. Einige Forscher halten dies bei dem österreichischen Material für eine Werkstattmarke. 18 Seltener kommt auch die durch Fingereindruck zacken­förmige Randausbildung vor; diese Verzierungs­art erfreut sich im Laufe der kommenden Jahr­hunderte bereits einer großen Beliebtheit. Aus gelb gebranntem Ton gefertigte Krüge sind in unserem Fundmaterial nur mehr in Bruchstücken vorhanden, die Krüge sind mit stark profiliertem Rand versehen, am Rücken­teil ihres ein wenig flach gedrückten Wursthen­kels zieht sich ein tiefer Schnitt entlang. Aus rot oder braun gebranntem Ton wurde nur ein geringer Prozentsatz des Gefäßmaterials hergestellt. Aus schwachgebranntem braunem (beim Bruch grauem) Ton kommen kaum einige Töpfe vor; über dem Bauch des einen Stückes läuft eine schwache Rippen Verzierung herum, sein eckiger Rand ist ein wenig eingestülpt (Abb. 73/16). Aus rot gebranntem Ton, von außen mit weißer Engobe überzogen, begegnen wir auch einer Kanne (oder einem Kruge?), an der Schulter mit parallel eingeritzten Linien verziert. Als Nachahmung der österreichischen Brenn­näpfe erscheinen zu dieser Zeit auch ihre aus gelb oder rot gebranntem Ton angefertigten Kopien (Abb. 73/9). Ebenfalls aus rot gebranntem Ton sind die kleinen Tiegeln mit gerippter Außenwand, mit auf der Scheibe aufgezogenem Körper und abge­schnittenem Boden erzeugt (Abb. 73/18—19). Es ist keinem Zufall zuzuschreiben, daß wir in dieser Epoche gerade unter den gelb, rötlich 25* 387

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