Budapest Régiségei 20. (1963)
TANULMÁNYOK - Kubinyi András: Beriszló Péter és budai szereplése 125-136
A. KU BIN Y I PÉTER BERISZLÔ UND SEINE BEZIEHUNGEN ZUM KÖNIGLICHEN HOF Im Jahre 1956 wurde in einer Gasse des Budaer Burgviertels (Uri-Straße 42) ein Steindenkmal gefunden mit der Inschrift PETRVS BERYZL . . . Die Inschrift enthält nur den Bruchteil des Namens von Péter Beriszló (auf seinen eigenen Urkunden: Beryzlo, bei den südslawischen Autoren Berislavic), der zu Beginn des 16. Jahrhunderts Ban von Kroatien war. Die Abhandlung beabsichtigt nach kurzer Schilderung der Tätigkeit des Bans auf seine in Buda gespielte Rolle hinzuweisen. Den Sohn einer dalmatischen, südslawischen, städtischen Patrizierfamilie riefen seine ungarischen Verwandten (die in Kroatien begüterte Familie Beriszló von Grabarja und Bertalan Beriszló, Prior von Vrána) nach Ungarn. Kurz darauf kam er an den königlichen Hof, wo er sich vom Jahre 1502 bis 1513 als Sekretär des Königs betätigte. In dieser Eigenschaft war er Mitglied des königlichen Rates und an der Leitung der königlichen Kanzlei beteiligt. Er war einer der Vertrauten des Kardinalerzbischofs und Kanzlers Bakócz. In Buda, der Residenz des Hofes, erwarb er sich ein Haus, wo er sich auch fast ständig aufhielt. Scheinbar oblag ihm auch die Besorgung von diplomatischen Angelegenheiten, wozu ihn auch seine zu Dalmatien erworbene italienische Bildung verhalf. Er selbst war mit zahlreichen Botschaften beauftragt, nahm aber auch in Ungarn an den mit ausländischen Botschaftern gepflogenen Unterhandlungen regen Anteil. In der Außenpolitik verfolgte er die Richtlinie der Partei, die habsburgfreundlich und gegen Venedig eingestellt war. In Anerkennung seiner Dienste verlieh ihm der König kirchliche Pfründen, u. a. die Probstei von Székesfehérvár, sodann das Bistum von Veszprém. Im Jahre 1513 erhielt er höhere Ämter. In den südwestlichen Grenzmarken spielte der Ban von Kroatien und Slawonien Andreas Both eine ziemlich selbständige Rolle, weswegen bald nach seinem Tode der Palatin von Ungarn Imre Perényi zum Ban ernannt wurde. Der im Gefolge eines großen Heeres eintreffende Palatin stellte zwar die Ordnung wieder her, konnte sich jedoch seiner anderwärtigen Inanspruchnahme wegen (als Palatin) mit dem Schutze der Grenzmarken gegen die Türken nicht befassen, daher wurden im Frühling 1513 die Bánaté Beriszló, zuerst mit dem Titel eines Präfekten, sodann vom Ende des Jahres an mit dem des Bans an seiner statt anvertraut wurden. Zu den Banaten erhielt Beriszló auch noch die Güter des Priorats von Vrána. Darüber hinaus wurde er noch an die Spitze der finanziellen Landesobrigkeit, des Schatzamtes gestellt. Für die Verknüpfung der Banate mit dem Schatzamt gab es bereits ein Beispiel unter König Matthias. Die finanzielle Versorgung der Grenzfestungen konnte auf diese Weise sichergestellt werden. Beriszló stand von Mai 1513 bis anfangs 1516, bis zum Tode des Königs Ulászló IL, an der Spitze des Schatzamtes. Seine Lage war schwer, da sein Vorgänger Nikolaus Herendi, der aus kleinadeliger Familie stammte, kein großes Ansehen genoß und das Land nebenbei bemerkt während der ganzen Regierungszeit Ulászlós IL ständig mit finanziellen Schwierigkeiten kämpfen mußte. Der Ban bemühte sich seiner Aufgabe nachzukommen, hielt sich des öfteren in Buda auf und beteiligte sich dann eifrig an der Leitung des Schatzamtes. Als Ban mußte er jedoch meist in seinen Marken verweilen, so wurden in seiner Abwesenheit die Staatsfinanzen von seinen Stellvertretern gelenkt. Zuerst hatte Paul Várday, der bereits Stellvertreter seines Vorgängers war, das Amt des Vizeschatzmeisters inne. Beriszló löste ihn zu Beginn des Jahres 1514 aus seinem Amt ab und ernannte an seiner Stelle Markus Pemf linger, einen städtischen Patrizier von Buda, der sich später als Comes der Siebenbürger Sachsen einen Namen erwarb. In der zweiten Hälfte des Jahres ernannte er wiederum Várday zu seinem Stellvertreter. Der Ban unterhielt als Schatzmeister enge Beziehungen mit den Großkaufleuten von Buda, die die Gläubiger des Hofes und Hoflieferanten waren. Ein Teil von ihnen waren Italiener, wie Rason und Felix aus Florenz oder Antonius und Jacobus aus Venedig, ein anderer Teil stammte aus den Patrizierfamilien von Buda. Das waren Paul Polyák, Wolfgang Freiberger und Johann Haller. Mittlerweile entzweite sich der Ban mit seinem einstigen Gönner, dem Kardinalen Bakócz und mit anderen führenden Persönlichkeiten des Hofes und wurde darum unmittelbar nach dem Tode des Herrschers seines Amtes im Schatzamt enthoben, doch blieb er weiter der Ban von Kroatien und Slawonien. Als Ban hat er sich zumeist erfolgreich betätigt. Seine Funktion begann im Jahre 1513 mit dem Siege über die Türken bei Dubicza. Er war ein guter und tapferer Feldherr, der nicht zurückschreckte sein eigenes Leben aufs Spiel zu setzen. In der langen Periode, in der er das 135