Budapest Régiségei 18. (1958)

ANYAGKÖZLÉSEK - Jankovich Miklós: Adatok Óbuda középkori helyrajzához : hol állott az óbudai klarisszák kolostora? 487-499

M. JANKOVICH DATEN ZUR TOPOGRAPHIE ÖBUDAS IM MITTELALTER WO STAND DAS KLARISSENKLOSTER IN" ÓBUDA? In den von der Türkenherrschaft befreiten Landesgebieten traten nach kurzer Zeit zwecks Besitznahme der herrenlosen Grundbesitze grundherrliche Bestrebungen in den Vorder­grund. Indessen gelangten die Grundbesitze im überwiegenden Masse in die Hände solcher Personen, die vom Hause Habsburg für als würdig erachtet wurden, während den Rechts­nachfolgern der einstigen Eigentümern nur das Klagerecht zugesichert wurde. Unter solchen Umständen erhielt die Fami­lie Zichy Óbuda als neoacquistisches Besitz­tum, das mit mehreren Verpflichtungen bela­stet war infolge der vor der Türkenherrschaft bestehenden Besitzrechte. Unter diesen müssen im Hinblick auf ihre Bedeutung vor allem die Burg und der Stadt­teil der Königin, das Paulanerkloster von Fehéregyház und das Klarissenkloster von Óbuda hervorgehoben werden. In Óbuda wurde in den ersten Jahren des 18. Jahrhunderts eine grössere Anzahl deutsch­sprechender Bevölkerung angesiedelt ; die Klärung des mittelalterlichen Besitzstandes entspricht nun den Interressen der neuen Bewohner und wird durch jene Ansiedler aufgenommen, die zur Lockerung ihrer, den Grundherrn gegenüber bestehenden, Verpflich­tungen zustrebten. Thomas Inczmann und mehrere seiner Ansiedlergenossen wenden sich im Jahre 1715 an die Königin mit der Bitte, sie möge bewirken, dass Óbuda wieder in die bereits in Vergessenheit geratenen Rechte und Freiheiten eingesetzt wird, die ihr, als der Stadt der Königin, zustanden. Bekanntlich hat Lajos I. im Jahre 1355 den Stadtteil der Königin aus dem Besitz des Propstes von Óbuda abgetrennt, der sich nun gegen Norden, während der Stadtteil der Königin gegen Süden erstreckte. Peter Zichy wollte die seinen Besitz be­drohenden Gefahren abwenden und indem er u. a. das Gebiet des Stadtteils der Königin über die ehemaligen Grenzen hinaus verlegte, be­stimmte er dessen Lage im Neustifter Gebiet — dem gegenwärtigen Újlak —, wo im Mittel­alter Szent jakabfalva (St. Jakobsdorf) lag. Es kann jenem Umstand angerechnet werden, dass die Burg der Königin im XIX. Jahrhundert allgemein mit den bei Újlak befindlichen Ru in en des römischen Amphitheaters identifiziert und diesbezügliche Forschungen jahrelang auf eine falsche Spur gelenkt wurden. Der sich mehrere Jahre lang hinziehende Rechtsstreit wurde zugunsten der Familie Zichy entschieden. Im Jahre 1719 machten die Paulaner den ersten Schritt zur Wiedererlangung ihres Besitz­tums, ihre Sache wurde aber verzögert und endete im Jahre 1766 mit einem symbolischen Protest. Das Nonnenkloster der Klarissinnen, die einst von Königin Elisabeth, der Gemahlin Karls von Anjou, in Óbuda angesiedelt wur­den, unternahm im Jahre 1719 die ersten Schritte zwecks Zurückgewinnung seines Grundstückes in Óbuda, als die Äbtissin Franziska Csáky in ihrem Brief Peter Zichy auffordert, er möge in Óbuda den von der Bevölkerung bestimmten Grund zu ihrer Verfügung stellen. Aus dem Brief geht hervor, dass das Grundstück der Klarissinnen gegen­über dem Brauhaus Peter Zichys in Óbuda lag. Um die Lage des Grundstückes bestim­men zu können, musste anhand von weiteren Forschungen der Standort des Brauhauses festgestellt werden. Am 21. Januar 1697 schloss István Zichy, der damalige Grundherr von Óbuda, einen Vertrag mit Johann Baptist Menegati über die Gründung und Pacht eines Brauhauses in Óbuda. Nach Johann B. Menegati ist der Bierbrauer Johann Auer bis 1735 der Pächter des Brauhauses, als das Gebäude nicht mehr für diesen Zweck verwendet wurde. Die Gutsverwaltung Hess im Jahre 1774 ein Register samt einer ausführlichen Be­schreibung der obenerwähnten Gebäude herstellen und deren technische Zeichnungen verfertigen. »Das so genande alte Preühaus« wird im selben Jahr umgebaut. Im Jahre 1858 wurde auf Veranlassung der königlichen Kammer vom Stadtinneren Óbudas eine Karte verfertigt, in der die Grundrisse aller im Stadtgebiet befindlichen Gebäude eingetragen sind. Beim Vergleich dieser Karte mit den aus dem Jahr 1774 stammenden Zeichnungen stellt sich heraus, dass der Grundriss des Brauhauses mit der Zeichnung des auf der Karte anlang der Haupt­strasse angegebenen Gebäudes Nr. 102 überein­stimmt. Das alte Gebäude des Menegati —Auer­schen »Alte-Preühaus« benannten Hauses steht noch heute tatsächlich in der Lajos­gasse 158. Nach den obigen Ausführungen bleibt noch die Frage zu beantworten, wo das ehemalige Klarissenkloster stand. Gegen­über dem Menegati —Auerschen Brauhaus in der Lajosgasse 158 steht die Synagoge von Óbuda ; nach den im Brief enthaltenen Anga­498

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