Budapest Régiségei 17. (1956)

JELENTÉSEK - Duma György: Középkori figurális padlótégla vizsgálata 331-352

einem flachen Holzstück mit der unteren Schicht zusammengearbeitet (Abb. 25). Beim Aufstülpen der Tonplatte faltete sich die bereits eingepresste Schicht auf (Abb. 10, 25). Die Spur der Auffaltung kann aus der Richtung der im Scherben sichtbaren läng­lichen Spalten beobachtet werden (Abb. 9). Der Umstand, dass die auf die zuerst eingepresste Schicht gefaltete zweite Schicht mit der ersteren nicht band, weist darauf hin, dass die zweite Schicht nicht durch starkes Pressen mit der ersten . verarbeitet worden ist. Die beim Pressen verwendete Form besass keine Seiten, wodurch selbstverständlich kein grösserer Druck ausgeübt werden konnte, ohne die Porm der ganzen Pliese zu gefährden. Die Seiten der Bodenfliese wurden vielleicht schon an der Form schräg geschnitten. Es ist aber wahrscheinlicher, dass dieser Vorgang erst an der schon lederharten Tonmasse vorgenommen wurde, auf jeden Fall können Schlüsse aus den auf der untersuchten Bodenfliese sichtbaren Spuren in dieser Richtung gezogen werden (Abb. 3—4). Auf Abb. 3. ist die Spur des Messers gut zu sehen, als es zuerst etwas steiler als notwendig zu schneiden begann. Die ausgeformten Fliesen wurden auf einer mit Sand bestreuten Fläche getrocknet. Die Sandkörner blieben an der noch weichen Ton­masse haften und Verbanden sich mit ihr später beim Brennen (Abb. 6, 10). Die Bodenfliese wurde nach einmaligem Brennen ohne Beguss, durch Eintauchen gla­siert (Abb. 15). Die Spur des Eintauchens ist am Bruch gut zu erkennen (Abb. 2). Die Zusam­mensetzung der grünen Glasur konnte nicht festgestellt werden. Ihre Schmelzbedingungen deuten darauf hin, dass die Glasur stark blei­haltig war. Es ist uns aber gelungen, eine Glasur herzustellen, deren Farbe und Schmelz­eigeftschaften der ursprünglichen Glasur ent­sprechen (vgl. : Physikalische Untersuchungen, Punkt g). Dass die Glasur mit Sorgfalt feinge­mahlen wurde, ist schon daraus ersichtlich, dass in ihr nicht genügend aufgeschlossene Quarz-oder Kupferoxydkörnchen nur ganz sel­ten bemerkt werden können. Die Bodenfliesen wurden für den Glasur­brand vermutlich mit ihren unteren unglasier­ten Flächen aneinander gelehnt in den Ofen gestellt. So konnte beim Einsetzen die Glasur auf der unteren Seitenfläche scharf umgrenzt bleiben, während sie an den, zur unteren Fläche senkrecht stehenden beiden Seitenflächen beim Brennen entlang floss (Abb. 2—3). Der erste Abschnitt des Glasurbrandes dürfte stark reduzierend gewesen sein. Die Grundmasse der Bodenfliese oxydierte auch später nicht in ihrer Gesamtheit. Auf der quer­geschliffenen Fläche der Fliese ist die Spur der Reduktion in der Gestalt eines dunklen Streifens sichtbar (Abb. 9). Der Glasurofen war höchstwahrscheinlich den auch noch heute vorkommenden Tonöfen mit offener Feuerung ähnlich. Die Brennhöhe des Glasurbrandes dürfte nicht über 800° C gewesen sein. Der dem Glasurbrand voraus­gehende Rohbrand hingegen hatte eine Brenn­höhe von über 1000° C. Mit der hohen Brenn­temperatur des Rohbrandes sollte die mecha­nische Festigkeit der der Abnutzung stark aus­gesetzten Bodenfliese gesteigert werden. Mehrere Prüfungsbefunde bezeugen die hohe Temperatur des Rohbrandes. Bei der Untersuchung der Farbe des Scherbens tritt, im Vergleich zur ursprünglichen Farbe, eine Farbveränderung erst bei 1000° Cein (Abb. 14). Den dilatometrischen Prüfungen gemäss tritt bis zu 900° C keine wesentliche Schwindung ein (Abb. 13). Eine Verringerung der Säurelös­lichkeit des Scherbens — abgesehen von den nachträglich gebildeten Mineralien — beginnt erst bei 1000° C (Abb. 7). Ebenfalls ein Beweis für die hohe Brenntemperatur ist der Umstand, dass mehr als ein Drittel des in der Tonmasse enthaltenen Sandes (Quarz) während des Bran­des im Scherben aufgeschlossen wurde (Chemi­sche Untersuchungen, Punkt b). Der mit den Bodenfliesen beladene Ofen dürfte nur langsam erhitzt worden sein, und auch die Kühlungszeit muss länger gedauert haben, jedenfalls länger, als uns die Erfahrung bei den mit Hohlwaren gefüllten Töpferöfen lehrt. Während des langsamen Abkühlens kri­stallisierten die aus dem Scherben geschmolzenen Stoffe in der Glasur aus. Beim neuerlichen Brand des glasierten Scherbens nahmen die Kristalle während des langsamen Abkühlens an Menge zu. In der von uns hergestellten Glasur, welche der ursprünglichen ganz gewiss sehr nahe steht, bildeten sich während des langsamen Abkühlens Kristalle, die mit de­nen an der ursprünglichen Glasur identisch waren. Infolge der hohen Temperatur des Roh­brandes ist der Scherben ziemlichr dicht (Physik­alische Prüfungen, Punkt d). Die Dichte des Scherbens wurde ausser durch die den mor­phologischen und chemischen Eigenschaften der Tonmasse auch durch die teils reduzierende Ei­genschaft des Brandes gefördet. Heute ist der Scherben nicht mehr in sei­nem ursprünglichen Zustand. In seiner Masse vollzogen sich später Umwandlungen, die durch den Glühverlust (Abb. 11), durch die differen­zial-dilatometrische Prüfung (Abb. 3), die Unter­suchung der Gasadsprption (Abb. 12) sowie die der Säurelöslichkeit (Abb. 7) belegt werden. Die Umwandlung wurde von sickernden Ge­wässern bewirkt, unter deren Einwirkung im Scherben Hydratationsprozesse vor sich gingen. Es war möglich, diese Vorgänge im Autoklav bei einem Druck von 10 atm. binnen 24 Stun­den zu reproduzieren. 351

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